Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Am Mittwochmorgen mussten mit großem Entsetzen wieder Betreiber eines Damwild Geheges den Verlust von sieben Tieren feststellen.
Fünf Tiere wurden tot vorgefunden, ein Tier lag schwer verletzt am Zaun und musste von einem Jäger von seinen Qualen erlöst werden. Ein weiteres Tier wurde von den Angreifern aus dem Gehege verschleppt.
Seit fast 20 Jahren hält die Familie Hauck bei Diedorf Damwild in einem Gehege oberhalb des Teiches an der Felda.
Da es sich offensichtlich wieder um einen Wolfsangriff handeln könnte, wurden Proben durch Gutachter des Kompetenzzentrums Wolf/ Biber/ Luchs des Thüringer Umweltministeriums genommen.
Auch Christiane Bebendorf vom „Wölfe vs. Land – Bürgerschutz vor Großraubtieren e.V.“ wurde als unabhängige Gutachterin zur Probenentnahme an den getöteten Tieren herangezogen.
Bereits am 8. April ereignete sich bei Kaltenlengsfeld ein bestätigter Wolfsangriff, bei dem 3 Tiere in einem Damwild Gehege getötet wurden.
Erst vor 10 Tagen wurde auf einer Weide bei Kaltenwestheim ein 8 Tage altes Kälbchen gerissen, auch hier wird ein Wolfriss vermutet. Beide Orte liegen nur rund 5 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt.
Der Online Nachrichtendienst „inFranken.de“ meldete vor wenigen Tagen das Vorkommen eines ganzen Wolfsrudels in der Rhön.
In der Meldung heißt es:
„Wildflecken: Erster Nachweis für Wolfsrudel
Die Meldung des Landesamtes für Umwelt (LfU) ist recht knapp, die Bedeutung könnte nicht unerheblich für die Rhön sein: Bei der Auswertung von Fotofallen des Bundesforstes am Truppenübungsplatz (TÜP) Wildflecken sei eine Wölfin mit erkennbarem Gesäuge dokumentiert worden, informiert das Amt mit Sitz in Augsburg. ‚Damit handelt es sich um einen Reproduktionsnachweis für das Wolfsterritorium am TÜP Wildflecken‘, heißt es weiter.
Das bedeutet wohl nichts weniger, als dass ein Wolfsweibchen irgendwo im waldreichen Bundeswehrgelände in der Rhön Jungtiere säugt.“
Der Truppenübungsplatz Wildflecken liegt rund 35 Kilometer Luftlinie von Diedorf entfernt, für Wölfe ist das bekanntlich keine große Entfernung.
Wir werden weiter aktuell über das Thema berichten.
