Gastbeitrag von Sarah Lehmann (Bürgerdialog Stromnetz)
Die rund 700 Kilometer lange Gleichstromleitung SuedLink soll im Zuge der Energiewende die windreichen Regionen Norddeutschlands mit den Verbrauchszentren im Süden verbinden.
Im Jahr 2015 hat die Bundesregierung beschlossen, dass die Übertragungsnetzbetreiber alle neuen Gleichstrom-Übertragungsleitungen vorrangig als Erdkabel verlegen müssen.
Daher planen die beiden Übertragungsnetzbetreiber TenneT (im Norden) und TransnetBW (im Süden) das Projekt SuedLink vollständig als Erdkabel. Das neue Ausbauvorhaben soll auch durch die Wartburgregion verlaufen.
Deshalb hat der Bürgerdialog Stromnetz am Donnerstag, den 7. Juli, alle Interessierten zu einer kostenlosen Bürgerinformationsveranstaltung mit ExpertInnen ins Pressenwerk Bad Salzungen eingeladen. Dort konnten sich BürgerInnen zum Planungsstand des SuedLinks und zu den Themen Wohnumfeld- und Gesundheitsschutz sowie Natur- und Bodenschutz beim Stromnetzausbau informieren.
Organisatorin und Moderatorin Julia Eckardt, Regionale Ansprechpartnerin des Bürgerdialogs Stromnetz für Thüringen, sagt:
„Wir wollen allen Beteiligten eine Plattform für den fundierten und konstruktiven Austausch rund um die Energiewende und den Stromnetzausbau geben. Das ist uns bei dieser Bürgerinformationsveranstaltung gelungen. Die BürgerInnen hatten viele Fragen, und die ExpertInnen konnten sie kompetent beantworten.“
Nach einer Begrüßung des Landrates Reinhard Krebs hielten die geladenen ExpertInnen kurze Vorträge zu ihren Arbeitsschwerpunkten. Anschließend beantworteten sie an Thementischen die zahlreichen Fragen der etwa 40 Teilnehmenden im persönlichen Gespräch.
Julia Eckardt vom Bürgerdialog Stromnetz moderierte die Veranstaltung und erklärte die Hintergründe der Energiewende, warum die Übertragungsnetzbetreiber das Stromnetz ausbauen und wie sich BürgerInnen in der Trassenplanung einbringen können.
Kevin Zdiara, Bürgerreferent SuedLink des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW, legte dar, wie weit die Planung der neuen Stromleitung SuedLink vorangeschritten ist.
Pascal Kreling, Referent des Kompetenzzentrums Elektromagnetische Felder (KEMF) vom Bundesamt für Strahlenschutz, informierte BürgerInnen über elektrische und magnetische Felder, wie sie entstehen und welche gesetzlichen Regelungen die Gesundheit der Bevölkerung schützen:
„Statische Felder bei Gleichstromleitungen und ihre gesundheitlich relevanten Wirkungen sind gut untersucht. Nach aktuellem Stand des Wissens sind gesundheitliche Wirkungen bei Einhaltung der Grenzwerte für elektrische und magnetische Felder nicht zu erwarten.“
Als Mitglied der Strahlenschutzkommission, dem Beratungsgremium des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz für alle Angelegenheiten des Schutzes vor ionisierenden und nichtionisierenden Strahlen, beantwortete auch Dr. Christian Bornkessel von der Technischen Universität Ilmenau zahlreiche Fragen zu diesem Thema.
In seinem Vortrag ging er vor allem auf mögliche Umweltimmissionen in der Umgebung von Hoch- und Höchstspannungsleitungen ein. Dr. Sascha Meszner vom ÖBUV Sachverständigenbüro für Landwirtschaft im Fachgebiet Bodenkunde/Bodenschätzung der JENA-GEOS®- Ingenieurbüro GmbH erläuterte, wie die Bauunternehmen den Boden beim Stromnetzausbau schützen.
Der Bürgerdialog Stromnetz lädt alle interessierten BürgerInnen auch zu den kommenden Bürgerinformationsveranstaltungen zum Stromnetzausbau in Thüringen ein:
29. August 2022, 18:00 – 20:30 Uhr:
Bürgerinformationsveranstaltung zum Stromnetzausbau im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in der Mehrzweckhalle Schmalkalden
30. August 202, 18:00 – 20:30 Uhr:
Bürgerinformationsveranstaltung zum Stromnetzausbau im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Der Veranstaltungsort wird noch bekannt gegeben.
19. September 2022, 18:00 – 20:30 Uhr:
Bürgerinformationsveranstaltung zum Stromnetzausbau im Wartburgkreis im Bürgersaal „Zum Rautenkranz“ in Gerstungen