Beitrag von Jeannine Müller
Alles begann an einem schönen September Wochenende, als die ca. 12 Jahre alte Nordmann-Tanne ihren 1. Auftritt zur Kirmes in Gerthausen hatte. Geschmückt mit bunten Bändern durfte sie traditionell den Eingang des Gemeindesaals zieren und die Gäste willkommen heißen.
Die Kirmes ging zu Ende und traditionell werden die Kirmesbäume in Gerthausen Sonntagnacht, von der Kirmesgesellschaft im Dorf verteilt. Zukünftige Hochzeits-Anwärter bekommen einen Baum vor ihre Haustür gestellt.
So auch in diesem Jahr unser Kirmes-Scholz Lukas und Freundin Lea – aber wohin nun mit dem schönen Baum? Entsorgen? Kommt nicht in Frage! Also wurde er erstmal fachgerecht an einem sicheren Ort eingelagert.
Die Zeit verging und nun wurde schon die Vorweihnachtszeit eingeläutet. Die Mitglieder des Feuerwehrvereins hatten in diesem Jahr beschlossen, statt einer Weihnachtsfeier, einen bewegten Adventskalender oder besser Adventstreffen zu organisieren.
Jeden Freitagabend im Advent wurde sich in Gruppen zusammengetan und im eigenen Hof/Garten oder direkt am Vereinshaus ein gemütliches Beisammensein mit leckerem Essen und Getränken organisiert.
Im Glanz der Lichter und kuschelig unterm Heizpilz konnte die, fast schon in Vergessenheit gerate Nordmann-Tanne, nun ihr „Comeback“ feiern.
Auf ein fahrendes Gestell angebracht, „rollte“ sie nun, schön beleuchtet, von Woche zu Woche von Haus zu Haus. Doch damit sollte ihre Reise noch nicht zu Ende sein.
Der Gemeindekirchenrat hatte die Idee, den noch immer ansehnlichen Baum, als Weihnachtsbaum für die Gerthäuser Kirche zu nutzen. Prächtig geschmückt konnte er nun am Heiligen Abend in der Kirche erstrahlen und die Besucher erfreuen.
Das kann man schon „Ressourcen schonen“ nennen.
Doch leider nimmt auch jede Reise mal ein Ende und der Baum rollte nun seinen letzten Weg in den Gerthäuser „Seegarten“. Dort sollte am 13. Januar nämlich das sogenannte „Knut-Fest“ (eine alte schwedische Tradition) stattfinden.
Die Gerthäuser-Feuerwehr sammelte hierfür die ausrangierten Weihnachtsbäume, welche die Bewohner zuvor vor ihre Häuser gestellt hatten, ein. Bei einem kleinen gemeinsamen Fest wurden diese nun kontrolliert verbrannt.
Der Feuerwehrverein hatte einen kleinen Umtrunk und leckere Speisen vorbereitet. Leider war die Resonanz, wohl auch dem schlechtem, stürmischen Wetter geschuldet, nicht allzu groß – was dem Vereinsvorsitzenden etwas auf der Seele brannte.
Im Gespräch verwies er nochmal darauf, dass die Feuerwehren und Vereine, gerade in den kleinen Dörfern, auf die Unterstützung der Einwohner angewiesen sind.
„Mit den Einnahmen aus diesen Veranstaltungen werden die Feuerwehren/Vereine finanziell unterstützt und nur mit diesen finanziellen Mitteln können die Feuerwehren, gerade in diesen kleinen Orten, auch überleben.
Wenn Veranstaltungen mühsam organisiert werden und dann kaum einer kommt, dann wird es zukünftig auch immer weniger dieser Veranstaltungen geben.“
Und dies wäre nicht nur finanziell fatal, sondern natürlich auch für die Dorfgemeinschaft und das Dorfleben.
Also liebe Einwohner: Unterstützt eure ortsansässigen Vereine, gerne auch aktiv (Mitglieder und Mitorganisatoren werden immer gerne begrüßt) und besucht vor allem auch die Veranstaltungen im Ort!
Im kommenden Jahr können sich die Gerthäuser auf die 1150-Jahrfeier freuen und möchten dieses Jubiläum am 3. August 2024 auch gebührend feiern.
In Kürze wird es hierzu eine Info an alle Bewohner geben und man hofft auf eine rege Teilnahme bei der Mitgestaltung und Ideenfindung. So eine große Feierlichkeit kann nur gemeinsam, mit vielen Händen und Köpfen, auf die Beine gestellt werden.
Also schon einmal vormerken und Ideen sammeln! Sponsoren und Unterstützer sind natürlich jetzt schon herzlich willkommen! Der Kontakt kann gerne über den Rhönkanal hergestellt werden.