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Steinbach feiert – Silber beim Europäischen Dorferneuerungspreis

Gastbeitrag von Stefanie Kießling

15 Personen stark war die Steinbacher Delegation, die sich am Donnerstag auf den Weg in das rund 600 Kilometer entfernte Dorf Hinterstoder in Oberösterreich machte.

Der Grund: Dort wurde am vergangenen Freitag der 16. Europäische Dorferneuerungspreis verliehen. Für den Freistaat Thüringen war Steinbach 2020 ins Rennen um die international begehrte Auszeichnung gegangen und konnte einen Silberplatz erringen.

In Hinterstoder – dem Siegerdorf der vorangegangenen Wettbewerbsrunde – kamen zwei Tage lang mehr als 600 Menschen aus 12 Nationen und 25 europäischen Regionen zusammen: zum Erfahrungsaustausch, zum Vernetzen und natürlich zum gemeinsamen Feiern.

Mit leeren Händen reisten die Steinbacher nicht an. Im Gepäck hatten sie reichlich Werbematerial für ihr Dorf, die Region um Bad Liebenstein und den Thüringer Wald, dazu Steinbacher Wurst, Messer und Bier.

Auf einer Art Dörfermesse rührte die Delegation erfolgreich die Werbetrommel für ihr Bergdorf und Thüringen. An vielen tschechischen, ungarischen, holländischen oder bayrischen Küchentischen werden zukünftig die Steinbacher Messer wertvolle Dienste leisten.

Bei zahlreichen Erkundungsgängen und Gesprächsangeboten nutzten die Steinbacher außerdem die Möglichkeit, beispielhafte Dorfentwicklungsprojekte kennenzulernen, große und kleine Ideen zu sammeln, sich über Schwierigkeiten und Lösungsmöglichkeiten auszutauschen.

Hochkarätiger Festakt

Zur feierlichen Preisverleihung übergaben unter anderem Landeshauptfrau von Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner, und der Landeshauptmann von Oberösterreich, Thomas Stelzer, die Urkunden und Plaketten an die Dörfer.

Die Steinbacher ließen es sich gewohntermaßen nicht nehmen, die vorgesehenen Zeremonieregeln großzügig auszulegen, getreu dem Motto: wo für zwei Personen Platz ist, ist auch Platz für drei.

So nahmen stellvertretend für das ganze Dorf Bürgermeister Dr. Michael Brodführer, der Steinbacher Mann für alle Fälle Franz Malsch und Stefanie Kießling vom Verein Steinbach hat Zukunft die Plakette und Urkunde entgegen.

Mit dabei war auch eine kleine Delegation aus dem Zwillingsdorf Steinbach an der Steyr, das nur 35 Kilometer entfernt von Hinterstoder liegt.

Im angrenzenden Festzelt in Hinterstoder und in Steinbach im Saal des Grünen Baumes bejubelten die übrigen Steinbacher bei Livestream und Bier den feierlichen Moment.

Besonders – wenn auch nicht namentlich – hob in seiner Rede das Jurymitglied Helmut Innerbichler Steinbachs Engagement hervor. Ihm war nicht verborgen geblieben, dass die Steinbacher den europäischen Gedanken leben und kurzerhand drei ukrainische Geflüchtete zur Preisverleihung nach Österreich mitgenommen hatten.

Ein europäisches Fest

Bei einer zünftigen Feier aller teilnehmenden Dörfer zusammen mit der Jury nutzte die Steinbacher Delegation nochmals die Möglichkeit, neue nationale und europäische Bekanntschaften zu knüpfen.

Bürgermeister Dr. Michael Brodführer freut sich bereits auf die Projekte, die aus dem neuen Netzwerk erwachsen können:

„Wir haben in Hinterstoder den Wettbewerb um den europäischen Dorferneuerungspreis abgeschlossen, aber nicht den Steinbacher Zukunftsprozess.

Vergangenes Wochenende haben wir viele neue Türen geöffnet. Dass Steinbach europäisch denken kann, beweist es regelmäßig: beim internationalen Glasbachrennen, beim Zwillingsdorfprojekt mit Oberösterreich und in der Ukrainehilfe.“

Am Sonnabend ging es noch nicht sofort auf die Heimreise. Zunächst stand noch ein Arbeitstreffen mit Vertretern aus dem nahegelegenen Steinbach an der Steyr an.

Zusammen arbeiten die beiden Dörfer an einem sogenannten transnationalen LEADER-Projekt, das gemeinsame Exkursionen, Workshops, einen Tag der Direktvermarktung und ein Forschungsprojekt beinhaltet.

Wenn alle bürokratischen Hürden genommen sind, soll schon im Herbst eine österreichische Delegation nach Thüringen kommen, der Gegenbesuch steht dann im nächsten Frühjahr an.

Ihre Plakette und Urkunde werden die Steinbacher selbstverständlich stolz an geeigneten Stelle öffentlich sichtbar präsentieren, spätestens zum nächsten Steinbacher Zukunftsstammtisch, der für den 3. Juni geplant ist.

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