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Konzern baut Aufstiegshilfe für Fische bei Unterbreizbach

Gastbeitrag von Marcus Janz

K+S baut in der Ulster ein Stauwehr in eine Aufstiegshilfe für Fische um. Der Umbau des Wehres macht den Werra-Zufluss bei Unterbreizbach durchgängig und lässt Fische wieder wandern – ganz im Sinne der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Gleichzeitig wird damit eine Maßnahme aus dem Thüringer Landesprogramm für den Gewässerschutz erfüllt.

„Der Umbau des Wehres ist in diesem Jahr eines unserer wichtigsten Projekte für den Gewässerschutz in Thüringen“, erklärten der Leiter für Produktion und Technik über Tage des Standortes Unterbreizbach, Matthias Jacob, und der Leiter Energietechnik des Werkes Werra, Matthias Lückert, beim symbolischen Spatenstich.

Der Bau der Anlage kostet rund eine halbe Million Euro.

Errichtet werden dafür von K+S in der Ulster neun Querriegel aus Steinen. Jeder Riegel hat einen Schlitz, den Fische und Kleinstlebewesen passieren können. Zwischen den Reihen entstehen acht kleine Becken, die den Wassertieren als Ruhezone auf ihrer Wanderung dienen.

Gleichzeitig verbessert sich auch die Fähigkeit des Flusses, kleine Steine und andere Sedimente zu transportieren. Für das etwa 80 Meter lange so genannte Raugerinne wird ausschließlich ortstypisches Material verwendet.

„Wir alle freuen uns, dass in Unterbreizbach die Ulster mit der neuen Anlage wieder ein Stück naturnaher ist“, sagt Roland Ernst, Bürgermeister der Gemeinde Unterbreizbach.

Er betont, dass sich mit dem Vorhaben auch das Ortsbild verbessert, weil das Stauwehr an dem viel genutzten Ulsterradweg Richtung Pferdsdorf und an dem beliebten Rastplatz der ehemaligen Räsaer Ulstermühle liegt.

„Alle Zeichen für den Umbau stehen auf Grün“, sagt der Seniorprojektmanager für die Bautechnik, Tobias Poppe: „Nun starten wir Ende Juni mit Unterstützung der Baufirma RK Landschaftsbau Dittersdorf GmbH durch, die sich auf Gewässerbaumaßnahmen spezialisiert hat.“

Aus Gründen des Fischschutzes steht für die Arbeiten im Gewässer nur ein Zeitfenster von Juli bis Oktober zur Verfügung. Bauvorbereitend wurden bereits der Gehölzrückschnitt und Fällarbeiten im Bereich der Baumaßnahme in der vogelschonenden Zeit zwischen Oktober und Februar durchgeführt, um jetzt die Baufreiheit zu gewährleisten.

„Um diesen straffen Zeitplan einzuhalten und die Baumaßnahme im Sommer zu ermöglichen, bedanken wir uns bei der Unterstützung und der zügigen Bearbeitung durch die Behörden“ bekräftigt auch die Projektleiterin Claudia Kalla.

Das alte Betonwehr wird bei den Bauarbeiten entfernt. Erhalten bleibt aber der Aufstau für die Wasserentnahme, über den der gesamte Betrieb von K+S in Unterbreizbach mit Wasser versorgt wird. Durch die einzelnen Becken wird die Anstauhöhe im Gewässer langsam abgebaut.

Daher ist die Anlage nach Fertigstellung im FFH-Gebiet der Ulster besonders für schwimmschwache Organismen wie Groppe und Bachneunauge von Bedeutung. So richtet sich beispielsweise die Öffnungsbreite der einzelnen Riegel nach den jeweiligen Fischarten.

K+S hat an der Ulster schon verschiedene Maßnahmen für den Gewässerschutz realisiert. So wurde als Ausgleichsmaßnahme auf dem hessischen Abschnitt die Durchgängigkeit an einer Barriere hergestellt, dem so genannten Schwupp in Philippsthal hergestellt. Auch bei Motzlar in Thüringen wurde im Biosphärenreservat Rhön die Ulster in einem Teilbereich renaturiert.

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