Gastbeitrag von Kristina Krieg
Mundschutzmasken werden dringend gebraucht, wo Menschen engen Kontakt zueinander haben- zum Beispiel in der Pflege aber auch in der Physiotherapie. Doch es gibt nicht genug.
Seit ein paar Tagen näht der Tiefenorter Khalil Dadou deshalb neben seinem Vollzeitjob in jeder freien Minute Mundschutzmasken.
„Ich sehe, das dringend Hilfe benötigt wird und versuche deshalb, dadurch einen kleinen Beitrag zu leisten“, so der 31-Jährige.
Die Mund-Nasen-Schutzmasken sind mittlerweile eine Rarität. Schutzausrüstung, um sich vor Infektionen zu schützen, ist generell kaum verfügbar und die eigenen Lager werden immer leerer. Ziel sei es jetzt, einen gewissen Vorrat aufzubauen.
Wenn ein selbst genähter Mundschutz auch nicht zu hundert Prozent vor einer Ansteckung schützt, kann er dennoch das Risiko senken und schützt den Gegenüber vor einer Tröpfcheninfektion. Vor allem ist das wichtig für gefährdete Personen oder Menschen, die in ihrer täglichen Arbeit mit Menschen zu tun haben.
Physiotherapie-Praxen, die in der Regel nicht über Mundschutz verfügen, wurden zum Beispiel von Dadou bereits kostenfrei ausgestattet. Wie viele Masken er bereits angefertigt habe, könne der gelernte Schneider nicht sagen.
Khalil Dadou kam im September 2015 als Flüchtling aus Aleppo nach Deutschland und lebt seit 2016 familienintegriert bei Familie Kister in Tiefenort. Seit August 2016 engagiert er sich ehrenamtlich in der DRK Ortsgemeinschaft Tiefenort und im Katastrophenschutz.
„Wir freuen uns über so viel Eigeninitiative“, lobt DRK Vorstandsvorsitzender Thorsten Rittner.
Die Mitarbeiter der DRK-Rettungswache Gumpelstadt übernehmen in ihrer dienstfreien Zeit nach Dadous Vorgaben die Zuschnitte.
Dringend benötigt wird derzeit 5mm Gummiband.
„Wir wären sehr dankbar über Spenden aus der Bevölkerung“, sagt Rittner. Wer etwas abzugeben hat, meldet sich bitte telefonisch beim DRK Kreisverband unter 03 69 5 87 62-0, um eine kontaktlose Übergabe oder Abholung zu vereinbaren.“
Selbstverständlich kann die abzugebende Gummilitze auch in unseren Briefkasten an der Geschäftsstelle, Hersfelder Straße 1 in Bad Salzungen, eingeworfen werden.