Die derzeitigen Temperaturen, der Regen und die früher einsetzende Dunkelheit sind eindeutige Vorboten des Herbstes. Die ersten Autofahrer mussten bereits ihre Autoscheiben nach den ersten Frostnächten freikratzen.
Es ist also höchste Zeit sich als Verkehrsteilnehmer fit für den Herbst und Winter zu machen. Damit jeder sicher an sein Ziel kommt, haben wir als Polizei einige Tipps parat.
Fahrweise anpassen! Fuß vom Gas!
Mit den Wetterverhältnissen verschlechtern sich oft auch die Fahrbahnbedingungen. So kann sich der Bremsweg auf nasser Straße fast verdoppeln und auch die Haftung der Reifen nimmt ab. Dieser Effekt wird durch Laub auf der Fahrbahn oftmals noch verstärkt. Passen Sie daher ihre Geschwindigkeit den äußeren Faktoren wie Witterung und Straßenzustand an und planen Sie lieber etwas mehr Zeit für ihre Fahrten ein.
In den Monaten der Herbst- und Winterzeit mit „schlechten“ Straßen- und Wetterverhältnissen ereignen sich – mitunter deutlich – weniger Verkehrsunfälle mit Personenschaden als in der „schönen“ Jahreszeit. Obwohl in den Frühlings- und Sommermonaten vermehrt Zweiradfahrer unterwegs sind, dürfte die Hauptursache für diese Entwicklung im geänderten Geschwindigkeitsverhalten liegen.
Während der dunklen Jahreszeit sind mögliche Gefahren durch Regen, Glätte oder schlechte Sichtverhältnisse augenscheinlich und führen zu niedrigeren Geschwindigkeiten und einer vorsichtigeren Fahrweise. Dem gegenüber stehen gute Straßen- und Wetterverhältnisse während der „warmen“ Jahreszeit einhergehend, mit einem höheren Geschwindigkeitsniveau.
Vorsicht Wildwechsel!
Insbesondere auf Landstraßen und in waldreichen Gebieten besteht stets die Gefahr, dass Wildtiere die Fahrbahn überqueren. Daher sollte dort besonders aufmerksam und mit entsprechend angepasster Geschwindigkeit gefahren werden. Dies gilt insbesondere für Strecken, die mit dem Verkehrszeichen „Wildwechsel“ gekennzeichnet sind.
Licht an – auch tagsüber! Vorsicht bei Automatikschaltungen
Fahren Sie bei schlechter Sicht, etwa bei Nebel, Regen oder Schneefall, auch am Tag mit Abblendlicht. Nutzen Sie die Gelegenheit kostenloser Lichttests! Und Vorsicht bei der Lichtautomatik – nicht immer schaltet diese bei Tageslicht und schlechter Sicht durch Regen oder Nebel rechtzeitig das Abblendlicht an. Die Folge ist, dass nach vorne nur die Tagfahrscheinwerfer eingeschaltet sind und die Rückleuten außer Betrieb bleiben.
Nebelscheinwerfer dürfen nur bei erheblichen Sichtbehinderungen eingeschaltet werden. Die Nebelschlussleuchte darf man gar erst bei Sichtbehinderungen durch Nebel und einer Sichtweite von weniger als 50 Metern aktivieren.
Sehen und gesehen werden! Reflektierende Bekleidung für Fußgänger und Radfahrer
Insbesondere Fußgänger werden in der Dunkelheit nur schwer erkannt. Vorausschauendes und aufmerksames Fahren ist hier höchstes Gebot. Rechnen Sie als Autofahrer mit dunkel gekleideten Fußgängern oder Fahrradfahrern, die die Straße überqueren. Für Fußgänger und Radfahrer gilt: Tragen Sie helle und am besten reflektierende Kleidung!
Mit „Profil“ sicher ans Ziel
Die Polizei rät dazu, rechtzeitig Winterreifen mit ausreichendem Profil aufzuziehen und damit nicht bis zum ersten Schneefall zu warten (Grundregel: Von O bis O (Oktober bis Ostern). Bereits bei niedrigen Plus-Graden, wie derzeit bereits in der Nacht, reduziert sich bei Sommerreifen die Haftung auf der Straße.
Bei winterlichen Wetterverhältnissen, sprich bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte, dürfen Kraftfahrzeuge zudem nur noch am Straßenverkehr teilnehmen, wenn sie mit Reifen mit einem Schneeflockensymbol oder dem Alpinesymbol (Bergpiktogramm mit einer Schneeflocke) ausgerüstet sind.
Bei Zuwiderhandlung drohen ein Bußgeld ab 60 Euro sowie ein Punkt in der Flensburger Verkehrssünderdatei. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe beträgt übrigens 1,6 Millimeter. Fachleute raten jedoch zu einer Profiltiefe von mindestens 4 Millimetern, denn nur so haben die Lamellen noch die richtige Griffigkeit und Bodenhaftung. Die in vielen Reifen eingearbeiteten Indikatoren zeigen im Übrigen nur die gesetzlich vorgeschriebene – nicht jedoch die optimale – Profiltiefe an.
Sicher und gesund ankommen!
Die unterfränkische Polizei wünscht allen Verkehrsteilnehmer, dass Sie stets sicher, unfallfrei und gesund an ihr Ziel kommen. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit werden die Ordnungshüter in den kommenden Wochen bei Kontrollen auch ein Augenmerk auf die Wintertauglichkeit der Fahrzeuge legen.
GUTE und SICHERE FAHRT!
Zusammengestellt von der Polizei Unterfranken