Die Spielgemeinschaft Kaltensundheim/Kaltenwestheim dreht nach deutlicher Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit das Heimspiel gegen den SV Walldorf und siegt am Ende verdient mit 2:1. Torjäger Marcel König steuert dabei beide Treffer bei und sichert der SG damit nun endgültig den dritten Tabellenplatz. Mit 50 Punkten kann man den Anschluss an Trusetal und Schmalkalden halten, die beiden Erst- und Zweitplatzierten leisteten sich aber keinen Ausrutscher. Spannend wie schon lange nicht mehr, geht man nun in den letzten Spieltag, wobei Schmalkalden die besten Karten auf den Staffelsieg hat.
Unter der Rubrik Arbeitssieg kann das, am Ende trotzdem verdiente, 2:1 der Rhöner verbucht werden. Der SV Walldorf kämpfte leidenschaftlich und gab sich keine Blöße. Aus einer Konterstellung heraus wollten die Schützlinge von Trainer Heiko Schwanitz die Punkte aus Kaltenwestheim mitnehmen, viel fehlte ihnen dabei nicht. Die SG begann sehr offensiv und versuchte den Gegner früh unter Druck zu setzen. Was sie dabei allerdings vernachlässigte, war das defensive Mittelfeld. Einzelkämpfer Marcus Wezel bekam hier von der zentralen Abwehrposition und dem offensiven Mittelfeld zu wenig Unterstützung. Bereits nach gespielten fünf Minuten konnte man sehen, dass die Taktik der Rhöner zwar mutig, aber auch ein Ritt auf der Rasierklinge war. Solange man die Gäste in ihre Abwehr unter Druck setzen konnte und diese nicht zu Kontern führte, sah es recht gut aus. Aber wehe es passierte ein Fehlpass oder ein Zweikampf ging verloren, schon brannte es lichterloh. Bis zur 9. Minute sprang auf beiden Seiten nichts Zählbares heraus. Ein Fehlabspiel der Walldörfer brachte Marcus Wezel in Ballbesitz, geschickt ließ er zwei Gegenspieler aussteigen, spielte aber den Querpass zu kurz und genau in die Füße eines Gästespielers. Dieser schlug den Ball sofort auf den links gestarteten Oliver Ohme.
Der Walldörfer Stürmer, übrigens einer der Stärksten seines Teams an diesem Tag, nahm den Ball mit, lief damit in den Strafraum und zog Vollspann kurz und trocken ab. Der Ball schlug direkt über Keeper Toni Leimbach, der sein Abschiedsspiel absolvierte, ein. Zu diesem Zeitpunkt eine nicht unverdiente Führung der Gäste. Die Spielgemeinschaft schüttelte sich kurz und begann das Spiel neu zu ordnen. Die erste Chance der Gastgeber hatte Torjäger Marcel König. Marco Fehringer konnte sich rechts in Szene setzen und flankte nach einem Doppelpass mit Enrico Heim in den Strafraum. Der Ball passierte mehrere Verteidiger und setze kurz vor König noch einmal auf, der so überrascht wirkte und den Ball zum Torwart zurück stoppte. Ein paar Minuten später war es Marcus Wezel, der von der linken Seite kommend drei Gegenspieler ausspielte, in den Strafraum eindrang und den Ball in Rückenlage vom Elfmeterpunkt rechts über den Winkel schoss. Die SG hatte von der zehnten bis zur 40. insgesamt 8 Eckbälle, die aber allesamt nichts einbrachten. Auf der Gegenseite gelang es immer wieder Ohme für Gefahr zu sorgen. Als alle schon mit einer Führung der Gäste zur Halbzeit rechneten, entschied der sehr umsichtig leitende Schiedsrichter Chris Hollandt, auf Freistoß für die Rhöner. Kapitän Robert Greifzu legte sich den Ball zurecht und brachte diesen mit seinem starken linken Fuß scharf Richtung Tor. Bevor der Ball Torwart Marco Anton erreichte, spritzte Marcel König in die Eingabe und verlängerte den Ball unhaltbar ins kurze Eck. Alles in allem ging das 1:1 zur Pause in Ordnung.
Das Trainergespann Greifzu/König war in der Halbzeit bemüht die Spieler der SG Kalten/Rhön zu motivieren und die Weichen mittels taktischer und personeller Umstellung auf Sieg zu stellen. Dies gelang, wie man bereits wenige Minuten nach Wiederanpfiff sehen konnte. Jetzt entwickelte sich wieder das druckvolle Spiel der Rhöner, welches schon in einigen Spielen zuvor, erfolgreich gewesen war. Danny Reuchsel, der als zentraler Verteidiger toll ins Spiel fand und mit präzisen Pässen das Spiel ankurbelte und Rainer Baumbach, der nach Verletzung wieder zur Verfügung stand und im defensiven Mittelfeld an den Ketten zog, initiierten nun einen Angriff nach dem anderen. Unterstützt wurden sie hierbei von den beiden Außenbahnen, was in der ersten Halbzeit leider zu häufig vermisst wurde. Doch klare Torchancen blieben zunächst aus. Die SG versuchte mittels Flanken von der Grundlinie und aus dem Halbfeld ihr Glück, fand aber meistens nur Kleffel, der in der Innenverteidigung der Walldörfer ein gutes Spiel machte und enorm kopfballstark war. Enrico Heim verzog, nach gespielten zehn Minuten der zweiten Halbzeit, knapp.
Eine Flanke von der rechten Seite durch Heim brachte „Torjäger“ Kevin Kranz auf den Kasten, konnte aber von Anton noch gerettet werden. Auch beim Freistoß von Reuchsel war der Gästekeeper zur Stelle, gegen dessen Nachschuß indes, wäre er machtlos gewesen, dieser verfehlte aber das Tor links. Mit der Hereinnahme von Andreas Lückert erhöhte die SG Kalten/Rhön nochmals das Tempo und drängte auch über die linke Seite nach vorne. Einen schnell ausgeführten Einwurf von Lückert auf Pascal Sauer, nahm dieser gekonnt mit, brach zur Torlinie durch und flankte mustergültig in die Mitte. Diese Aktion verlief so schnell, dass die Walldörfer Verteidigung nicht schnell genug reagierte und Marcel König den Raum gab, den ein Mittelstürmer braucht. Der Rest ist schnell erzählt, König nahm die Flanke freistehend vor Anton mit der Innenseite des rechten Fußes und der Ball zappelte zum 2:1 im Netz. Ein Aufbäumen der Gäste war danach nicht mehr zu verspüren, ganz im Gegenteil, die SG hätte bei etwas mehr Konzentration das ein oder andere Tor noch erzielen können.
Resümierend kann man sagen, dass der Sieg der Spielgemeinschaft Kaltensundheim/Kaltenwestheim völlig in Ordnung geht. Walldorf verkaufte sich aber teuer und verlor auch das zweite Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften nur knapp mit einem Tor.
Die Feierlichkeiten anlässlich des letzten Heimspiels der Saison 2016/17 danach waren ein voller Erfolg, was das Titelbild lebthaft zeigt. Der damit gesicherte 3. Platz ist der Lohn für eine engagierte und überzeugende erste Saison der neu gegründeten SG. Das letzte Spiel der Saison findet kommenden Sonntag in Steinbach-Hallenberg statt, den Titel der Außwärtstabelle könnte man im Fernduell mit Schmalkalden, welche in Breitungen ran müssen, bei einem unentschieden, verteidigen.