Gastbeitrag von Sandra Blume
35 Feuerwehrleute aus der Planungsregion Südwestthüringen (bestehend aus dem Wartburgkreis, den Landkreisen Sonneberg, Schmalkalden-Meiningen, Hildburghausen und der Stadt Suhl) nahmen Ende September an einem dreitägigen Lehrgang zur Abwehr von Hochwassergefahren im Feuerwehrtechnischen Zentrum des Wartburgkreises (FTZ) in Immelborn teil.
Die Städte und Gemeinden in der Region Südwestthüringen sollen in die Lage versetzt werden, über die Freiwilligen Feuerwehren den Hochwasserschutz in der Gefahrenabwehr besser abzudecken als bisher.
Seit Frühjahr 2023 wird dazu vom Freistaat Thüringen in Bad Köstritz schrittweise ein Hochwasserschulungszentrum aufgebaut.
Im FTZ des Wartburgkreises findet nun ein externer Lehrgang der Thüringer Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Bad Köstritz für die Planungsregion Südwestthüringen statt.
Auf kommunaler Ebene kann der Einsatz der Bundeseinheit Technisches Hilfswerk (THW) nicht immer vorausgesetzt werden. Daher sind die Gemeinden bei entsprechendem Gefahrenpotenzial verpflichtet, eine Wasserwehr aufzustellen, auszubilden und auszustatten.
„Ein einzelnes punktuelles Hochwasserereignis – beispielsweise an der Werra – ist viel leichter zu handhaben, als viele Flusskilometer mit zahlreichen betroffenen Gemeinden, weshalb es vor allem für großflächige Ereignisse wichtig ist, dass auch die Feuerwehren in diesem Bereich bestens ausgebildet sind“, erklärt Kreisbrandinspektor Christian Grebe, der mit seinen Kollegen im Feuerwehrtechnischen Zentrum des Wartburgkreises die Veranstaltung ausrichtet.
Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren und Wasserwehren lernen von Dozent Matthias Winkler theoretische und praktische Grundlagen des Umgangs mit Hochwasserereignissen.
Welche Gefahren bergen Hochwassereinsatzstellen? Wie voll muss ein Sandsack sein? Wie funktioniert eine Deichverteidigung?
Sie nehmen dazu an praktischen Übungen zur Sandsackbefüllung und zum fachgerechten Verbau von Sandsäcken teil, lernen beispielsweise die Steuerung von Sandsacklogistik und den Einsatz anderer Sperrsysteme.
„Es macht mich sehr froh, dass wir als Landkreis die Städte und Gemeinden in Südwestthüringen mit diesem Lehrgang unterstützen können – wir sind kreisübergreifend auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Ich bin sehr daran interessiert, dass unsere Kräfte der Gefahrenabwehr optimal ausgebildet und ausgestattet sind“, so Landrat Reinhard Krebs.
„Im Lehrgang ist die Erfahrung gewachsen, dass die vom Landkreis getroffenen Vorhaltungsmaßnahmen und die Ausstattung des kreislichen Katastrophenschutzlagers sich bewährt haben. Sie gewähren aus Sicht aller Beteiligten im Ereignisfall eine gute Unterstützung für alle Gemeinden und Städte des Kreises“, ergänzt dazu Christian Grebe aus den Erfahrungen der Lehrgangstage.
So hat der Landkreis beispielsweise eine Hochleistungs-Sandsackfüllanlage angeschafft, hält 50.000 Sandsäcke und einen Hochwasserschutzanhänger mit Hochleistungspumpen vor.