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Hoffnungs-Brot-Worte zur Amtseinführung von Pfarrer Karl Weber in Bad Salzungen

Gastbeitrag von Julia Otto

Gesucht und gefunden: Die Gemeinden Bad Salzungen, Immelborn und Leimbach können sich auf einen weltoffenen und engagierten Pfarrer freuen.

Das wurde bei der Einführung von Karl Weber am Sonntagnachmittag in der Stadtkirche Bad Salzungen mehr als deutlich.

In seinem künftigen Dienst will der 35-Jährige in einer Welt voller Krisen vor allem eins: „Hoffnungs-Brot-Worte sprechen“ – die alle Menschen verstehen, lebensnah sind und im Innersten tief bewegen.

Dabei sei es ihm wichtig: Orte zu bauen, an denen „Menschen aller Schichten zusammenkommen und ihr Leben miteinander und mit Gott teilen.“ Der Theologe füllt hier eine große Lücke.

Rund 180 Gäste, darunter Familie, Freunde, Wegbegleiter, ehemalige und künftige Gemeindeglieder, Gemeindekirchenräte sowie weitere geladenen Gästen aus Kirche, Gesellschaft und Politik, unter anderem auch Bürgermeister Klaus Bohl aus Bad Salzungen, haben sich auf den Weg gemacht, um den neuen Pfarrer in der Stadtkirche Bad Salzungen zu begrüßen.

Amtseinführung

Den feierlichen Akt der Amtseinführung nahm Superintendent Christoph Ernst vor. Bei der Einführung assistierten: der stellvertretende Superintendent Alfred Spekker aus Frankenheim, Pfarrer Thomas Volkmann aus Tiefenort, Pfarrer Martin Weber aus Möhra, GKR-Vorsitzender Dr. Andreas Jung aus Bad Salzungen, Kirchenälteste Nadja Ramisch aus Bad Salzungen, dazu assistierten aus dem privaten Umfeld von Karl Weber, Pfarrerin Viktoria Bärwinkel aus Sondershausen und Pfarrer Benjamin Themel aus Ammern bei Mühlhausen. .

In seiner Ansprache ging Superintendent Christoph Ernst auf die vielfältigen beruflichen Erfahrungen ein, die Karl Weber mit an seine neue Wirkungsstätte mitbringt und wünschte für den Neubeginn „Gottes Segen.“

Gleich nach seiner offiziellen Einführung übernahm der neue Pfarrer am Sonntagnachmittag Predigt, Wandelabendmahl und Segen.

Bedürfnisse der Menschen im Blick

In seiner Predigt ließ der neue Pfarrer schon mal durchblicken, was die Menschen in der Region von ihm erwarten dürfen und stellte ausgehend von einem Text aus Buch Jesaja das Thema Hoffnung, in den Mittelpunkt:

„Kirche zu sein, heißt die Realität in den Blick zu nehmen und sie dann mit Hoffnungs-Brot-Worten für alle zu füttern – mit Worten, die von Gott kommen, die jeder verstehen kann“, so Karl Weber.

Daraus resümiert der Pfarrer „Hoffnungsworte können etwas und wenn sie dich nur kurz aufrichten und neu atmen lassen“, ergänzt der Theologe.

Ebenso ging er in seiner Predigt auf die aktuelle Lage in der Kirche ein:

„Glaube ist nicht mehr selbstverständlich. Er ist erklärungsbedürftig geworden“, mahnt Karl Weber. Er ergänzt: „Das, was wir Wahrheit nennen, das leuchtet den meisten Menschen, die mit uns zusammenleben, überhaupt nicht mehr ein.“

Dennoch zeigte sich der junge Pfarrer überzeugt, dass die Botschaft des Evangeliums, für die Botschaft der Hoffnung auch heute noch hoch relevant ist:

„Das können wir jetzt bejammern, wie wir es schon viel zu lange und viel zu gerne tun, oder wir wagen es und suchen nach Formaten und Wegen, in denen neue Hoffnungs-Brot-Worte zur Sprache kommen können, die den Menschen mitten ins Herz und in den Verstand gehen“, motiviert Karl Weber.

Ihm ginge es nicht darum, „am Status quo festzuhalten, den wir eh schon längst verloren haben.“

Gerade in einer Zeit, in der Krisen zunehmen, sieht sich der Pfarrer, Christinnen und Christen in der Verantwortung, in dieser so dunklen und kargen Welt: „Hoffnungs-Brot-Worte“ zu sprechen, die wie ein „Schluck Wasser die heiße Kehle kühlen.“

Es sei an der Zeit – wie der Prophet Jesaja – die grauen Gardinen auf die Seite zu ziehen und Bilder von „blühenden Landschaften in kargen Zeiten“ zu malen.

„Bilder von Frieden in Zeiten des Krieges“, Bilder von „Versöhnung und Gemeinschaft in Zeiten von Spaltung, Hass und Vereinzelung.“

Karl Weber will ein Pfarrer sein, der nah bei den Menschen ist: „Egal, was dein Leben aus dir gemacht hat, egal wie du lebst, wie du liebst, wie du denkst, wo du herkommst, welcher sozialen Schicht du entspringst, ob du Mann bist, Frau oder irgendetwas dazwischen.“

Mit festlichen Tönen hoch oben von der Empore in der Stadtkirche, wurde der Gottesdienst musikalisch von dem St. Simplicius Kammerorchester und der Ökumenischen Stadtkantorei aus Bad Salzungen unter Leitung von Kreiskantor Hartmut Meinhardt begleitetet.

Gestaltet wurde der Festgottesdienst von vielen Mitwirkenden: Frank Richling, der stellvertretende Vorsitzender des Gemeindekirchenrats Bad Salzungen, verlas das Evangelium.

Pfarrer Thomas Volkmann übernahm die Begrüßung und die Liturgie und bedankte sich für die tatkräftige Unterstützung bei den Gemeindekirchenräten während der Vakanzzeit.

Parallel zum Festgottesdienst fand ein Kindergottesdienst unter Leitung von Gemeindepädagogin Doreen Pehlert statt.

Im Anschluss an den Gottesdienst nutzten zahlreiche Gottesdienstbesucher die Möglichkeit, bei einem Empfang vor der Kirche für Glückwünsche, Grußworte und um ein paar Worte mit dem neuen Pfarrer zu wechseln.

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