Gasbeitrag von Lisa Laibach
Nachdem im Dezember ein Benefizkonzert für Klara Kirchner stattgefunden hat (wir berichteten), wurde nun der Einbau des Lifts beendet.
Die Familie aus Gotthards bedankt sich deshalb bei allen Helferinnen und Helfern und vor allem bei allen Spenderinnen und Spendern.
Klara Kirchner ist mit einem sehr seltenen Gendefekt auf die Welt gekommen. Die Krankheit geht mit Muskelschwäche, Intelligenzminderung und schlechter bis keiner Sprache einher.
Hinzu kommt, dass Klara mit einem Wasserkopf und beidseitigen Spitzfüßen auf die Welt kam. Wie gut Klara mit Hilfsmitteln eines Tages laufen kann, ist aktuell ungewiss. Deshalb wird sie ein Leben lang auf die Hilfe ihrer Familie angewiesen sein.
Für ihre Eltern Anna und Norman Kirchner war schnell klar, dass ein Lift Klaras Alltag enorm erleichtern könnte. Vor allem wenn sie etwas größer ist.
„Wir wollen Klara mehr Teilhabe und später mehr Chancen auf eine größere Selbstständigkeit ermöglichen. Ein Lift an unserem Haus ist deshalb einfach wichtig“, erklären die beiden.
Besonders für Mutter Anna war die Zeit ohne Lift in den vergangenen Monaten eine Herausforderung: „Ich selbst habe seit meiner Kindheit Probleme mit dem Rücken und musste eine Zeit lang ein Korsett tragen. Das Tragen über die verschiedenen Etagen ist eine große Belastung. Da ich Klara noch viele Jahre pflegen möchte, ist dieser Lift für uns einfach sehr wichtig.“
Deshalb hat Familie Kirchner im Dezember gemeinsam mit Andreas Heß ein großes Benefizkonzert veranstaltet. Hermann-Josef Klüber a.D. war Schirmherr der Veranstaltung.
Insgesamt kamen durch das Konzert und durch weitere Spenden 87.229,56 Euro zusammen – rund 83.000 Euro über die Spendenaktion der Kleinen Helden und 4.000 Euro über die Fuldaer Integrationsstiftung.
„Wir sind einfach überaus dankbar für die ganze finanzielle Unterstützung. Alleine hätten wir das niemals geschafft“, sind sich Anna und Norman Kirchner einig.
Im Frühling ging es dann los mit den ganzen Vorarbeiten: Heizungsrohre versetzen, Fenster ausbauen, eine Türe versetzen, Fenster zumauern, Elektrik verlegen und Wände stemmen.
Vater Norman hat viele Vorarbeiten in Eigenleistung mit Freunden und Familie umgesetzt. Das hat ungefähr drei Wochen gedauert. Der eigentliche Einbau des Lifts erfolgte durch die Firma Berndt Mobilitätsprodukte GmbH und dauerte rund eine Woche.
„Die Mitarbeiter Torsten Böhme, Maik Freudenberg und Andreas Rudolf haben einfach Vollgas gegeben, damit der Lift möglichst schnell eingebaut werden konnte. Das war einfach klasse“, erklärt Norman Kirchner.
Nun ist der Lift fertig eingebaut und kann genutzt werden. „Wir üben regelmäßig mit Klara das Lift-Fahren. Wir wollen, dass Sie zeitnah lernt, damit umzugehen“, sind sich die Eltern einig.
Insgesamt werden sich die Kosten für die Umbauarbeiten und den Einbau des Lifts auf 100.000 Euro belaufen.
„Jetzt wo der Lift fertig eingebaut ist, wollen wir unbedingt noch einmal Danke sagen an alle, die uns in den letzten Monaten unterstützt haben – egal ob finanziell oder mit ihrer Hilfe“, so Anna und Norman Kirchner.
Folgende Betriebe haben die Familie durch Essens- oder Sachspenden für das Benefizkonzert unterstützt:
Direktvermarkter Holger Strauß
Bäckerei Pappert
Bäckerei Happ
Getränke Kolb
Groma Fulda
SB Union Petersberg
Förstina Sprudel
RhönSprudel
Edeka Fleck Hofbieber
Edeka Wolf Tann
Frucht Hartmann
Weiterhin dankt die Familie den Helferinnen und Helfer, die vor, während und nach dem Konzert unterstützt haben: Kirmes Kermes, Heimat- und Verkehrsverein Gotthards, den Bastlerinnen und Köchen, der Feuerwehr Gotthards und den Kuchenbäckern.
„Außerdem danken wir der Gemeinde Nüsttal für die Bereitstellung des Bürgerhauses und die Unterstützung, Andreas Heß für die Konzert-Orga, den Künstlerinnen und Künstlern und unserer Familie und unseren Freunden.“
Die Kleinen Helden und die Fuldaer Integrationsstiftung haben die kompletten Spenden abgewickelt und damit die Familie entscheidend unterstützt.
Auch beim Einbau des Lifts hat die Familie Unterstützung von Familie und Freunden erhalten – und von folgenden Firmen: Holzbau Gutmann hat das Holz für die Dachluke gespendet. Und Herber Gerüstbau hat kostenfrei das Gerüst gestellt, nachdem er Klara in einem Fernsehbeitrag gesehen hat.
„Wir sind immer wieder überwältigt, wie viel Unterstützung wir von allen Seiten bekommen haben. Manchmal können wir das gar nicht glauben“, sagen Anna und Norman Kirchner.
Kita-Platz
Kopfzerbrechen bereitet der Familie aktuell trotzdem noch ein Thema: „Wir haben noch keine Zusage für einen Kindergarten-Platz für Klara. Wir befinden uns derzeit noch in Gesprächen und hoffen wirklich sehr, dass Klara spätestens im nächsten Jahr einen Platz in der Kita bekommt.“
Für die Entwicklung von Klara ist der Kita-Platz von großer Bedeutung.
„Das Miteinander mit anderen Kindern ist für Klara eine wichtige Förderung, die sie einfach braucht, um weitere Fortschritte zu machen. Vor allem kann sie von anderen Kindern im täglichen Umgang viel lernen“, erklären die Eltern.
Auch für Mutter Anna ist der Kita-Platz wichtig. „Ohne eine Betreuungsmöglichkeit von Klara kann ich nicht wieder arbeiten gehen. Wir hoffen, dass es einen Platz für Klara gibt“, so Anna Kirchner.
