Gastbeitrag von Pfarrer Thomas Volkmann
Ein gewaltiges Gewitter mit Starkregen empfing die 66 Jugendlichen und 13 Betreuer der Kirchenkreise Bad Salzungen-Dermbach und Meiningen, die von Sonntag bis Freitag auf Konfi-Flotte auf dem IJsselmeer unterwegs waren, noch bevor sie ihre Schiffe betraten.
Einmal nass konnte das die Stimmung und Begeisterung der Konfi-Flotte nicht trüben. Mit den Schiffen Actia, Atalanta, Brandaris und Vriendschap machten sie sich auf den Weg, das IJsselmeer zu erobern und unvergessliche Erinnerungen zu prägen.
Der erste Tag stand auf der Atalanta ganz im Zeichen des Mottos „Wir müssen eine Mannschaft sein“. Bei strahlendem Sonnenschein und einer sanften Brise segelten sie los.
Zielhafen am Montag war das idyllische Medemblik mit seinem charmanten Hafen, dem beeindruckenden Wasserschloss und einem wunderschönen Sandstrand.
Die Jugendlichen lernten, Segel zu setzen und Wendemanöver zu meistern. Jeder Einzelne war gefordert, denn nur als echtes Team konnten sie die Herausforderungen meistern. Die Actia erwies sich dabei als eines der schnellsten Schiffe.
Am Dienstag ging es auf die andere Seite des IJsselmeers nach Urk. Während die Brandaris mit voll gesetzten Segeln davon rauschte, segelte die Atalanta etwas gemächlicher vorwärts, da ihnen ein Matrose fehlte. Die Mannschaft musste sich jetzt beweisen und sich selbst um das Setzen der Segel kümmern.
In Gesprächen an Bord wurden die Stürme des Lebens diskutiert, und am Abend zog tatsächlich ein Sturm auf. Mehrere Gewitter entluden sich in Sichtweite, und die Jugendlichen konnten beobachten, wie die mutigen Seenotretter mit ihren Booten hinausfuhren.
Diese Erlebnisse wurden in der Andacht des nächsten Tages aufgegriffen, als über das Thema „SOS – Mann über Bord“ und die Bedeutung von Rettungsringen und Seenotretter gesprochen wurde.
Bei Windstärke 6-7 am nächsten Tag konnten wir zunächst nicht auslaufen. Wir warteten, dass es etwas abflaute. Dann war klar: Die Vriendschap musste segeln, der Motor war zu schwach, um gegen den Wind zu fahren, und die Brandaris zeigte noch einmal, was in ihr steckte.
Ziel war die Sturm- und Fluchtinsel Trintelhaven, ein Ort fernab der Zivilisation und ohne Handy-Netz und damit eine wahre Herausforderung für die Jugendlichen.
Dafür entlohnte ein langer Sandstrand, an dem wir abends mit Pfarrer Roland Jourdan die Taufe einer Konfirmandin feiern durften.
Am Donnerstag kehrte die Flotte nach Enkhuisen zurück und besuchte das faszinierende Zuiderzeemuseum, ein Freilichtmuseum, das die Geschichte der Niederlande eindrucksvoll präsentiert.
In der De Westerkerk wurde ein Abschlussgottesdienst gefeiert, bei dem die Mannschaften die ereignisreiche Woche Revue passieren ließen.
Ein Poetry-Slam wurde inszeniert, der Flotten-Schlager „Die Zeit ist jetzt“ in einen Ohrwurm umgedichtet, Erlebnisse wurden im Stil eines Logbuchs der Enterprise geteilt und vor allem Danke gesagt.
Dabei wurde das Thema „Flagge zeigen“ aufgegriffen, und Pfarrer Thomas Volkmann ermutigte die Jugendlichen, „mehr Flagge zu zeigen“ und klarzustellen, auf wessen Grund sie stehen: Jesus Christus.
Mit einem wehmütigen „Klar Schiff machen“ räumten die Teilnehmer der Konfi-Flotte am Freitag die Schiffe, um die Rückreise anzutreten. Sie wussten mittlerweile genug über das Segeln, um das Steuerrad des Lebens jetzt wieder selbst in die Hand zu nehmen, den Blick auf den Kompass und das nächste Ziel, den sicheren Hafen gerichtet, an dem sie festmachen würden.
Die unvergesslichen Erlebnisse, das erlangte Wissen und die neuen Freundschaften wurden als kostbare Schätze mit nach Hause genommen.
„Es war so toll, auf dem IJsselmeer zu segeln. Ich habe so viel gelernt und viel Spaß gehabt“, schwärmte eine Teilnehmerin. Ein anderer erzählte stolz: „Ich habe neue Freunde gefunden und viel über mich selbst gelernt.“
Großer Dank ging an die ehrenamtlichen Teamer und Hauptamtlichen, die nur wenig Schlaf fanden und trotzdem viel ermöglichten.
Aber auch sie sagten: Wir sind nächstes Jahr wieder mit dabei, wenn die Konfi-Flotte mit den Vorkonfirmanden erneut in der ersten Woche der Sommerferien in See sticht.
„Unsere Jugendlichen haben Geschmack am Segeln gefunden. Sie sind bereit, neue Abenteuer in Gemeinschaft zu erleben und gemeinsam Flagge zu zeigen.“