Ermittlerinnen und Ermittlern der BAO effectus, Regionalabschnitt Osthessen, gelang es – mit Unterstützung von Fahndern der Kriminaldirektion Osthessen – im Zuge intensiver Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen, Ende März in einer Kleinstadt in England einen bislang flüchtigen Tatverdächtigen einer Geldautomatensprengung zu lokalisieren.
Vor wenigen Tagen konnte der 24-jährige Dietzenbacher schließlich von einer englischen Spezialeinheit festgenommen und anschließend nach Deutschland überführt werden.
Vor knapp eineinhalb Jahren, am 31. Dezember 2021, hatten drei Täter versucht nachts einen Geldautomaten in einer Bankfiliale im Gewerbepark in Dipperz im Landkreis Fulda zu sprengen, wobei erheblicher Sachschaden entstand.
Im Zuge der sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen konnten Einsatzkräfte der Polizei Fulda, Bayern (Unterfranken) und Thüringen zeitnah zwei Männer im Alter von 22 und 28 Jahren aus dem Rhein-Main-Gebiet noch in unmittelbarer Nähe des Tatorts in einem Pkw kontrollieren und festnehmen. Der dritte Täter konnte damals flüchten.
Ein Ermittlungsrichter des Fuldaer Amtsgerichts erließ seinerzeit noch am gleichen Tag Untersuchungshaftbefehle wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten, besonders schweren Falls des Diebstahls und der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion gegen die beiden Festgenommenen – die mittlerweile rechtskräftig zu Haftstrafen von 3 Jahren und 9 Monaten verurteilt wurden.
Im Laufe der weiteren Ermittlungen konnten die Ermittlerinnen und Ermittlern der BAO effectus des Regionalabschnitts Osthessen den noch Flüchtigen identifizieren.
Ein Richter am Amtsgericht in Fulda erließ in der Folge einen internationalen Haftbefehl gegen den 24-Jährigen, der zwar noch in Dietzenbach gemeldet war, sich aber zu diesem Zeitpunkt nicht mehr dort aufhielt. Nun wird sich auch dieser Mann vor Gericht verantworten müssen.
Hintergrundinformation:
Die Bekämpfung des Kriminalitätsphänomens „Sprengen von Geldautomaten“ hat für die hessische Polizei oberste Priorität. Mit Gründung der Besonderen Aufbauorganisation (BAO effectus) im HLKA wurden die Bemühungen weiter intensiviert.
Die Ermittlungskonzeption der BAO effectus sieht die Bearbeitung von Verfahren durch die hessischen Polizeipräsidien vor, wo sich der Tatort befindet. Das HLKA unterstützt die Präsidien in Form eines sogenannten Patenschaftsmodells, insbesondere hinsichtlich eines nationalen/ internationalen Informationsaustauschs, und koordiniert die landesweite Auswertung sowie Analyse des Phänomens.
Durch intensive Ermittlungen ist es seither gemeinsam gelungen, insgesamt mehr als 50 Tatverdächtige zu ermitteln. Über 20 Personen konnten bislang rechtskräftig verurteilt werden.