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Wirtschaft vor Ort soll gestärkt werden – IHK-Wirtschaftsbeirat tagt in Geisa

Mitteilung der Stadt Geisa

Die erste Sitzung 2023 des Wirtschaftsbeirates Wartburgkreis der IHK Erfurt fand in diesem Jahr in der Werkshalle der DEGUMA-SCHÜTZ GmbH in Geisa statt.

Auf der Tagesordnung standen wichtige Themen, wie die aktuelle Inflations- und Zinsentwicklung und die Lage auf den Energiemärkten. Weiterhin wurden die Möglichkeiten von Wärmepumpen sowie das Projektes ANeTT und die Wirtschaftsförderung im Geisaer Land vorgestellt.

Sven Lindig, Vorsitzender des IHK-Wirtschaftsbeirates und Wigbert Kraus, Leiter der Regionalbüros Eisenach und Bad Salzungen begrüßten die Teilnehmer und hießen ganz besonders Gastgeberin Daniela Dingfelder, Geschäftsführerin der DEGUMA-SCHÜTZ GmbH und neues Mitglied in der Runde des Wirtschaftsbeirates willkommen.

Verabschiedet aus dem Wirtschaftsbeirat wurde Karl-Heinz Warrlich von der Firma Carl Warrlich GmbH in Treffurt. Karl-Heinz Warrlich war seit 2004 Mitglied im Wirtschaftsbeirat. Für ihn rückt sein Sohn und Nachfolger im Unternehmen Kevin Warrlich nach.

Tino Richter, Vorstandsvorsitzender der Wartburg-Sparkasse, stellte im Anschluss die aktuelle Lage auf den Finanzmärkten vor.

„Die Zinserhöhungen sind natürlich ein Problem für die Wirtschaft und die Problematik bei der Silicon Valley Bank habe die Anleger erschüttert“, so Richter.

„Die Märkte werden volatiler und man könne kaum noch Vorhersagen in Bezug auf Inflation oder auf die Entwicklung der Immobilienpreise und der Finanzmärkte machen“, betonte der Sparkassenchef.

Um die Wirtschaftsförderung in der Stadt Geisa und im Geisaer Land ging es in dem Vortrag von Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel.

„Unser Ziel als Stadt ist es, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Wirtschaftskraft vor Ort zu stärken“, so Henkel. Hauptziele der kommunalen Wirtschaftsförderung seien die Unterstützung ansässiger Unternehmen und die Akquise und Ansiedlung von neuen Unternehmen in der Region.

Unter dem Motto „Starke Unternehmen – starkes Geisaer Land“ organisiert die Stadt Unternehmerstammtische, Tage der offenen Tür im Gewerbegebiet und führt aktuell gemeinsam mit den Firmen die Aktion „Ausbildung im Geisaer Land“ durch.

Das Thema Fachkräftegewinnung ist bei den heimischen Unternehmen sehr wichtig. „Wir müssen ein unternehmerisches Umfeld entwickeln und die harten sowie weichen Standortfaktoren weiter verbessern, damit wir für Arbeitnehmer attraktiv sind“, betonte die Bürgermeisterin.

Natürlich sei auch der deutlich unter dem Nivellierungssatz von Thüringen liegende Gewerbesteuer mit 370 v.H. ein wichtiger Punkt für die Unternehmen.

In Zukunft soll von Seiten der Stadt das Thema Standortmarketing mit einer Markenentwicklung für die Region noch mehr vorangetrieben werden.

Ebenso werde die regionale Netzwerkarbeit und Kooperationen zwischen Kommunen, Schulen, Hochschulen und der Wirtschaft in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen müssen, um den Wirtschaftsstandort zu stärken.

Henkel nannte das Stichwort „Krisenfestigkeit durch Kooperation“. „Auch in der Verwaltung müssen wir umdenken in Richtung Dienstleister und flexibler, effektiver und unbürokratischer werden.“

Bei der Wirtschaftsförderung sieht Henkel die Kommunen immer mehr in der Rolle des Initiators und Koordinators. Michael Schemann stellte das Projekt ANeTT der IHK Erfurt vor.

Dabei soll ein Expertenteam Unternehmen der Region individuell bei der Umsetzung ihrer betrieblichen Innovations-, Forschungs-, und Entwicklungsvorhaben begleiten, damit der Wandel in der Thüringer Automobil- und Zulieferindustrie unterstützt und mitgestaltet werden kann.

Ein Update zum Energiemarkt gab es von WerraEnergie-Chef Hans-Ulrich Nager. Auch hier sei die preisliche Entwicklung schlecht einzuschätzen.

„Im letzten Winter konnte die Versorgung sichergestellt werden, weil es nicht kalt war“, so Nager. Beim Thema Gas würde sich die Lage aktuell entspannen, schwieriger sei es beim Strom.

„Diesen aus rein regenerativen Energien zu beziehen ist ein Trugschluss“, betonte der Geschäftsführer. So hätten alternative Energien im letzten Winter in einer kalten und relativ dunklen Woche nur 10 Prozent zur Stromversorgung in Deutschland beitragen können.

„Die Kohlekraftwerke liefen auf Hochtouren, um dies abzufangen.“ In Geisa selbst ist die WerraEnergie GmbH dabei den Ausbau des Gasnetzes, das durch eine im Gewerbegebiet aufgestellte LNG-Anlage gespeist werden soll, stark voranzutreiben.

Ende Juni soll die Anlage starten. Dass die Gasnetze weiterhin gebraucht werden, davon ist Nager überzeugt, den diese können künftig für einen Betrieb mit Wasserstoff genutzt werden.

Sandro Neumann, Geschäftsführer der GNV GmbH, stellte im Anschluss das Potential der Erdwärme vor. Mittlerweile seien immer kleinere Erdsondenbohrungen auch im beengten Gelände möglich.

Das Invest bei einem Einfamilienhaus liege bei ca. 30.000 Euro und hätte sich nach etwa acht Jahren amortisiert. Die erdgekoppelten Wärmepumpen werden allerdings mit 35 bis 40 Prozent gefördert. Entsprechend läge die maximale Investition bei 19.500 €.

Die Firma GNV kommt aus Hessen und ist seit Anfang Januar im Geisaer Gewerbegebiet mit einem neuen Standort ansässig. Ende des Jahres 2022 gewann das Unternehmen den hessischen Gründerpreis.

Im Anschluss luden Daniela Dingfelder und DEGUMA Vertriebsleiter Sebastian Bein zu einem Rundgang durch das Werk ein.

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