Was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr bin? Wie möchte ich in Erinnerung bleiben? Was kann und sollte ich regeln? Viele Menschen stellen sich im Laufe ihres Lebens diese und eine Reihe weiterer Fragen.
Die Ausstellung „Was bleibt.“ und ihre Begleitveranstaltungen in der Meininger Stadtkirche bieten in der Zeit vom 15. Oktober bis 5. November Gelegenheiten, über Fragen zu Sterben und Zuversicht, Versöhnen und Vererben und über das, was bleibt und bleiben soll, ins Nachdenken und ins Gespräch zu kommen.
Sie sollen ermutigen, sich mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen. Leitmotiv der Ausstellung ist die „Schatzkiste des Lebens“.
Auf mehreren Schauseiten stellen verschiedene Menschen ihre „Lebensschätze“ vor. Den Beispielen folgend sind auch die Besucherinnen und Besucher eingeladen, ihre Schatzkiste des Lebens symbolisch oder gedanklich zu füllen.
Darüber hinaus geben die Ausstellung und die Begleitvorträge Informationen zum „Weitergeben, Schenken, Stiften und Vererben“. „Was bleibt“ greift dabei auch den Gedanken des gemeinnützigen Vererbens auf.
Die Ausstellung knüpft an die lange Tradition des Schenkens und Stiftens zugunsten gemeinwohlorientierter Zwecke an.
Veranstalter ist die Diakonie Mitteldeutschland gemeinsam mit der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Meiningen, dem Sozialwerk Meiningen und der Diako Thüringen.
Die Ausstellung wird am 15. Oktober um 10 Uhr mit einem Gottesdienst eröffnet, den Superintendentin Beate Marwede mit der Gemeinde feiert.
Mehrere Veranstaltungen zum Themenkreis der Ausstellung finden in der Stadtkirche statt, so u.a. ein Vortrag zur sinnvollen Testamentsgestaltung am 18. Oktober mit Rechtsanwalt Dr, Christian Latour (18 Uhr), ein Filmabend „Halt auf freier Strecke“ mit Abendandacht am 20. Oktober (19 Uhr) oder ein Vortrag zur Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht mit Dr. Thomas Günther (Suhl) und Rechtsanwalt Ulrich Rothenbucher (Würzburg).
Erzählcafés, die Churchnight, eine Friedhofsführung und ein Familiengottesdienst sind weitere Angebote während der Ausstellung.
Programmflyer sind unter www.kirchenkreis-meiningen.de zu finden und liegen u.a. in der Stadtkirche, im Büro der ev.-luth. Kirchengemeinde Meiningen sowie bei der Touristinformation aus.
Besichtigungszeiten der Ausstellung
Dienstag bis Freitag: 10 bis 17 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 10 bis 17 Uhr sowie während der in der Stadtkirche stattfindenden Begleitveranstaltungen
Bibliographie-Bus an der Stadtkirche
Mitte Oktober finden in Meiningen rund um die evangelische Kirche zwei besondere Veranstaltungen statt.
Die Historikerin und Journalistin Andrea Kästle, die seit zehn Jahren auch Privatbiographien schreibt und Kurse im Biographischen Schreiben gibt, baut am 17. Oktober vormittags auf dem Marktplatz/in der Stadtkirche ihren Biographiestand auf – und schreibt jedem, der das will, seine Kurzbiographie. Umsonst.
Am Nachmittag leitet sie dann in den Räumen der Kirchengemeinde ein Erzählcafé, auch hier ist die Teilnahme kostenlos.
„Ich glaube, wir sollten einander wieder mehr erzählen“, sagt die Münchnerin, die sich vor zwei Jahren einen alten VW-Bus gekauft hat und mit dem schon 2022 durch Bayern und Baden-Württemberg gefahren ist.
Und dann auf Märkten ihren Stand aufgebaut hat. In ihren Kursen habe sie die Erfahrung gemacht, sagt sie, dass Menschen gern aus ihrem Leben berichten und auch gern zuhören.
„Uns wird oft erst klar, was wir alles geleistet haben, wenn wir anderen von uns erzählen. Das tun wir aber viel zu selten.“ Deshalb habe sie ihr Biographie-Projekt begonnen.
Ein Interview, das dem Schreiben der Kurzbiographie vorausgeht, dauert 15 Minuten, der Stand besteht auf dem Markt bzw. in der Stadtkirche von 10 bis 12 Uhr.
Wer mitmachen will, meldet sich per Mail an: a.kaestle@gmx.net, man kann aber auch spontan vorbeikommen.
Das Erzählcafé, das sich inhaltlich um deutsch-deutsche Geschichte drehen soll, beginnt um 16 Uhr in den Räumen der Superintendentur, Neu-Ulmer-Str. 25b, und wurde auf zwei Stunden anberaumt.
Weitere Infos: www.leben-und-schreiben-lassen.de