Gastbeitrag von Lea Hohmann
Im Jahr 2021 schlossen die Verwaltungen der UNESCO-Biosphärenreservate Rhön und Oxapampa-Asháninka-Yánesha (BIOAY) in Peru eine Kaffee-Projektpartnerschaft, die sich vor allem auf die Aspekte nachhaltiger Landnutzung und nachhaltigen Genusses fokussieren sollte.
Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit der Biosphärenreservate und der lokalen Kaffeerösterei „Rhön Kaffee – Bühners Rösterei“ konnte ein nachhaltig produzierter Kaffee mit dem Namen „Biosphäre² – Peru trifft Rhön“ in den Rhöner Regalen etabliert werden.
Ziel war es vor allem, einen Kaffee mit Gesicht und Geschichte anzubieten.
Die Führung durch die Rhöner Rösterei zeigte neben spannenden Einblicken in den Prozess des Röstens, dass dort große Leidenschaft für guten Kaffee und echter Teamgeist aufeinandertreffen.
Der Rhöner Röstereibetrieb befindet sich im Kloster Maria Bildhausen – hier werden die Bohnen nicht nur geröstet, sondern auch verpackt und vermarktet.
Neben Rainer Bühner, dem Gründer und Geschäftsführer, sind sechs Menschen mit Handicap im Rahmen der Inklusionsförderung angestellt.
Ganz nach dem Motto „Von der Bohne bis in die Kaffeetasse“ steht der Biosphärenkaffee für Nachhaltigkeit – und das eben nicht nur im Punkto Landwirtschaft, sondern auch im sozialen Sinne.
Mit viel Freude sortieren, etikettieren, verpacken und verkaufen die Mitarbeitenden und viele ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer im hauseigenen Klosterladen.
Hier erlebt man große Kaffeeleidenschaft, echten Teamgeist und freundschaftliches Miteinander.
Bühner macht während der Tour deutlich, dass entlang der Wertschöpfungskette für ihn jede helfende Hand wertvoll und essentiell ist, um am Ende den Biosphärenkaffee anbieten und genießen zu können.
Vom Pflanzen des Kaffeestrauches im BIOAY bis zum Sortieren der Bohnen in Maria Bildhausen – jeder Arbeitsschritt trägt zur Geschichte und dem Wert des Kaffees bei.
Jede Packung Kaffee kann eine eigene persönliche Historie erzählen. Wenn Rainer Bühner neben der alten, großen Röstmaschine steht und von den Anfängen seiner Rösterei im Jahr 2008 berichtet, dann wird schnell klar – das Herz des Geschäftsführers schlägt für seinen Betrieb.
Er scherzt, dass ihn „das Kaffeevirus vor Jahren befallen und seitdem nicht wieder losgelassen hat.“
Reist man in der Lebensgeschichte der Kaffeebohnen bis zum Zeitpunkt des Anbaus zurück, wird deutlich: Nicht nur in der Rhön, sondern auch in Oxapampa spielt neben der ökologischen Nachhaltigkeit der soziale Aspekt eine wichtige Rolle.
Die Kooperative CEPRO Yánesha, bestehend aus mehr als 100 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und bewirtschaftet die Anbaugebiete im Dschungel des BIOAY nachhaltig und umweltschonend.
Der CEPRO Yánesha ist jedoch nicht nur biozertifiziert, sondern auch ein Fair Trade Produkt – auf diese Weise profitiert neben der Umwelt auch die kleinbäuerliche Gemeinschaft der Yánesha durch faire und feste Löhne.
Der Partnerschaft und engagierten Zusammenarbeit der Biosphärenreservatsverwaltungen, der Rhön GmbH, der Rhöner Rösterei „Rhön Kaffee – Bühners Rösterei“ und der CEPRO Yánesha ist es zu verdanken, dass der Biosphärenkaffee in den lokalen und regionalen Märkten angeboten werden kann.
Die Tour durch Bühners Rösterei mit abschließender Kaffee-Verkostung hat verdeutlicht, dass es um noch mehr als Kaffee geht – es geht auch um große Leidenschaft, soziales Engagement und Nachhaltigkeit.
Zuletzt ist es nicht nur für Bühner ein Wunsch einmal selbst bei der Ernte des Kaffees in Peru mitzuhelfen und die Gesichter und Geschichten hinter den Kaffeebohnen persönlich zu erfahren, sondern auch eine Vision der Biosphärenreservate Rhön und BIOAY einen dauerhaften Austausch realisieren zu können.