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Wirtschaft muss wettbewerbsfähig bleiben – Landrätin Greiser für Brückenstrompreis

Gastbeitrag von Christopher Eichler

Landrätin Peggy Greiser unterstützt die Forderung nach staatlich subventionierten Strompreisen für bestimmte Wirtschaftsbereiche.

„Wenn fast ein Drittel der Industrieunternehmen in Deutschland eine Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland plant, ist das ein mehr als besorgniserregendes Zeichen. Hier muss der Bund dringend gegensteuern“, sagt Greiser.

Grundsätzlich sei die Dekarbonisierung der Wirtschaft richtig und wichtig, aber dieser Weg muss staatlich so abgefedert werden, dass unsere Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben.

Unsere Unternehmen leiden schon länger unter zu hohen Energiepreisen im internationalen Vergleich.

„Die Bundesregierung muss nun energieintensiven Unternehmen unter die Arme greifen. Die Strompreise müssen sich auf einem Niveau bewegen, auf dem unsere Firmen wettbewerbsfähig bleiben.“

Der ins Spiel gebrachte „Brückenstrompreis“ könne nun den Unternehmen Zeit verschaffen, bis ausreichend günstiger Ökostrom verfügbar ist.

„Leider steht die Ampel der Ampel bei diesem Thema noch auf Rot.“ Doch die Zeit dränge und die Uneinigkeit der Bundesregierung könne Deutschland abermals mit voller Wucht nachhaltig schaden.

Für die Zeit des Übergangs kann sich Greiser eine „zeitlich befristete Deckelung“ vorstellen, allerdings für alle energieintensiven Betriebe.

„Wir dürfen insbesondere das Handwerk nicht vergessen. Ansonsten drohen Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten dieser für unseren Landkreis so wichtigen Branche.“ Zudem könnten sich viele Bürgerinnen und Bürger Handwerksprodukte kaum noch leisten.

In diesem Zusammenhang besuchte die Landrätin in dieser Woche zusammen mit dem Präsidenten der Handwerkskammer Südthüringen und Kreis-Wirtschaftsförderin Ulrike Steinmetz die Bäckerei Hess in Niederschmalkalden.

Die Bäckerei hatte zuvor mit ihrer „Inflationstüte“ für Schlagzeilen gesorgt. Darin finden sich Brot und Brötchen für vier Euro, eigentlich müsste die Gebäck-Tüte fünf Euro kosten.

Die Bäckerei möchte ihren Kunden aber dieses Freundschafts-Angebot machen, weil die Kundschaft derzeit vielerorts mit gestiegenen Preisen konfrontiert sei.

Das gilt allerdings auch für den Handwerksbetrieb selbst, der derzeit hohe Preise für Zutaten und Energie aufbringen muss und gleichzeitig erlebt, wie die Kunden gerade bei teureren Artikeln wie Kuchen und Torten sehr verhalten zuschlagen.

„Das Bäckerhandwerk erlebt sehr schwierige Zeiten, wie auch andere Handwerkszweige. Viele dieser Betriebe vermissen die Unterstützung der großen Politik. Sie haben nicht so eine starke Lobby wie die Industrie beispielsweise“, gibt Landrätin Peggy Greiser, die vor ihrer Wahl zur Landrätin für die Handwerkskammer Südthüringen arbeitete, zu bedenken.

„Gerade Bäcker können ihre Waren auch nicht zu teuer anbieten, sonst werden diese nicht mehr gekauft. Viele Kunden weichen dann auf die Supermarkt-Theke aus“, sagt Greiser.

„Wenn die Gewinnspanne immer kleiner wird, geht das aber natürlich zu Lasten der Eigenkapitalquote und der Investitionsfähigkeit.“

Berlin müsse nun dringend Lösungen entwickeln, um die Auswirkungen hoher Energiepreise auf die Wirtschaft zu minimieren.

„Dies kann durch Steuererleichterungen, Investitionsanreize oder einstweilen subventionierte Energiepreise erreicht werden“, so Greiser.

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