Gastbeitrag von Winfried Möller
Kein bisschen müde und musikalisch auf reich bestückt, so kann man das Wochenende zum 100-jährigern Jubiläum des Männergesangvereins „Cäcilia“ 1921 Rasdorf zusammenfassen.
Bereits mit dem Aufbau des Festzeltes zeigte sich, dass viele Gäste erwartet wurden. So reisten bereits am Donnerstag über 50 Personen aus der südungarischen Partnergemeinde Himesháza/Nimmesch an.
Beim Begegnungsabend fand ein reger Austausch statt. Im Jahre 2019 waren die Nimmescher letztmalig zum Besuch in Rasdorf gewesen und so gab es viel zu erzählen.
Der Freitag stand dann ganz im Zeichen des Festkommers zum 100-jährigen Jubiläum. Dieser begann mit einem Umzug rund um Rasdorfs Dorfanger.
Dem Trommel- und Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Rasdorf folgten die Honoratioren, der Jubiläumsverein, die Kirmesgesellschaften Rasdorf und Setzelbach, der Männergesangverein Concordia Borsch, die Jungen Hipser aus Nimmesch, der Männergesangverein Rhöngruß aus Silges und die Schützenkompanie aus Sölden im Ötztal, der Heimat von Oswald Schöpf, 1. Vorsitzender des MGV Rasdorf.
Nach Salutschüssen der Söldener aus Gewehr und Kanone füllte sich das Festzelt bis auf den letzten Platz. Mit dem Liedbeitrag des MGV Rasdorf „Die kleine Kneipe“, dirigiert von Alexander Klee (Petrus Pierre Kartner, Arr. Pasquale Thibaut) begann der Festkommers.
Vorsitzender Oswald Schöpf begrüßte die Ehrengäste: Kreisbeigeordnete Rita Baier, Matthias Vogt, Vorsitzender des Fulda-Rhön-Sängerbundes, Bürgermeister Jürgen Hahn, Pfarrer Ulrich Piesche sowie die Ehrenmitglieder des Vereins.
Sein besonderer Gruß galt den Gästen aus der Partnergemeinde Himesháza/ Nimmesch mit ihrem Bürgermeister Peter Pataki, der Vorsitzenden des Nimmescher Vereins Völkerfreundschaft Szilvia Göndöcs-Acel und der Leiterin der Tanzgruppe „Junge Hipser“, Anikó Mezei-Kramm.
Nach dem weitern Liedbeitrag des MGV „Über sieben Brücken musst du gehen“ (Text: Helmut Richter, Musik Ulrich Swillms, Arr. Pasquale Thibaut) überreichte Kreisbeigeordnete Rita Baier aus Rasdorf die Silberne Ehrenplakette des Hessischen Ministerpräsidenten.
Sie betonte die wichtige Stellung des MGV als Kulturträger der Point-Alpha-Gemeinde. Sein Engagement sei beispielhaft, weil der Verein nicht nur sich selbst sehe, sondern auch das Gemeinwohl fördere.
Die Ehrenplakette, die im Jahre 1951 Ministerpräsident Georg-August Zinn gestiftet hatte, würdigt das ehrenamtliche und kulturelle Wirken der Vereine, die mindestens 100 Jahre bestehen.
In seinem Grußwort lobte Matthias Vogt, Vorsitzender des Fulda-Rhön-Sängerbundes, das musikalische Können des MGV und seine Leistungsbereitschaft.
Der Verein sei ein wichtiges Mitglied in der Sängergruppe Hünfeld. Männerchöre würden immer seltener, weil es an Nachwuchs fehle.
Er überreichte die Urkunde der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, in der diese sich für die langjährige und erfolgreiche musikalische Arbeit bedankt.
Rasdorfs Bürgermeister Jürgen Hahn überbrachte die Grüße der Gemeinde und der gemeindlichen Gremien. Als Kulturträger der Point-Alpha-Gemeinde präsentiere der MGV diese über die örtlichen Grenzen hinaus.
Werner Scheuch, Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft, überbrachte die Jubiläumsgrüße der örtlichen Vereine. Der MGV sei ein gutes Beispiel für kontinuierliches erfolgreiches Arbeiten.
Es folgte der Partnerverein Concordia Borsch (Vorsitzender Steffen Bernhard, Dirigent Martin Fladung) mit dem „Bundeslied von, W.A.Mozart, Satz Eduard Kremser und Der Wandrer, Satz Gerd Sorg“.
Für passive Mitgliedschaft wurden von Oswald Schöpf Werner Budenz und Willi Gollbach (beide 65 Jahre), Otto Klee und Adolf Stark (beide 60 Jahre), Wendelin Priller und Winfried Trost (beide 50 Jahre), Rainer Kalb, Josef Kümpel und Josef Pfeffer (alle 40 Jahre) und Ludwig Stark (25 Jahre) mit vereinsinterner Urkunde und Nadel geehrt.
Aktiv sind Martin Budenz, Winfried Möller und Martin Zentgraf (seit 40 Jahren), Horst Dietz und Siegfried Schilling (beide seit 60 Jahren) im Chorgesang tätig.
Der Vorsitzende des Fulda-Rhön-Sänger-Bundes Matthias Vogt lobte das langjährige, ehrenamtliche Engagement und überreichte gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Sängergruppe Hünfeld, Clemens Balzer, die Urkunden und Ehrennadeln des Hessischen Sängerbundes.
Mit den Liedbeiträgen des MGV Rhöngruß Silges „Männer mag man eben“ von Hans Unterweger und „Bei Nacht“ von Wilhelm Heinrichs sowie dem „Abendfrieden“ von Rudolf Desch, gemeinsam von allen drei Männerchören gesungen, endete der Festkommers.
Anschließend legte DJ Matze (Matthias Förster) auf und das Tanzbein wurde geschwungen. Die Volkstanzgruppe „Junge Hipser“ aus Nimmesch (Leitung Anikó Mezei-Kramm) zeigten schwungvolle Volkstänze der Stiffoller und erhielt dafür langen starken Beifall.
Am Samstagabend gab es fetzige Musik mit „Der Grenzgängersound“ aus dem Zillertal. Sie heizten dem voll besetzten Zelt richtig ein. Aber nicht nur zum Mitmachen wurde animiert, sondern auch das Tanzbein konnte geschwungen werden.
Mit dem Festgottesdienst in der Stiftskirche, musikalisch mitgestaltet vom Männergesangverein Rasdorf mit „Hoch tut euch auf“ (Christoph W.v. Gluck, Satz: Jakob Christ, „Herr deine Liebe“, Text: Ernst Hansen, Melodie: Lars Ake Lundberg, Arr. Eckard Heres) und „Sei gegrüßt Maria“ (Othmar Kirst) begann der dritte Festtag am Sonntag.
Anschließend gab es Mittagessen im Festzelt und Chorbeiträge vom Kindersingkreis Rasdorf. Unter der Leitung von Jacqueline Mathes wurden die Stücke „Fang mit mir den Regenbogen“ (Reinhard Horn), „Regenbogenfarben“ (Kerstin Ott) und „Es lebe die Freundschaft“ (Peter Maffay) vorgetragen.
Der Männerchor des GV Michelsrombach brachten die Lieder „Heimatlied“ (Max Orrel) und „Im Weinparadies“ (Robert Pappert) zu Gehör. „Spiel noch einmal für mich Habanera“ (Heinz Giet) und „Ein Likörchen für das Frauenchörchen“ (Pasquale Thibaut) sang der Frauenchor aus Michelsrombach, als dessen Vorsitzende Kornelia Jahn-Fey fungiert.
Als gemischten Chor traten alle gemeinsam unter der Leitung von Dirigentin Edeltraud Köhler auf und sangen „Lebensfreude“ (Robert Pappert) und „Sing mit mir eine Melodie“ (Manfred Bühler).
Es folgten weiter in zwei Auftritten der Männergesangverein Eintracht Engelrod mit „Fuchs und Igel“ (Walter Busch) „Ich wollte nie erwachsen sein“ (Pasquale Thibaut/ Peter Maffay), „Alt wie ein Baum (Pasquale Thibaut/ Puhdys) und „Auf das Leben“ (Pasquale Thibaut/ Die Dorfrocker) unter der Leitung von Lutz-Paul Mohr. Vorsitzender des Vereins ist Karl-Heinz Hansel.
Die Frauensinggemeinschaft Nüsttal überzeugte die Zuhörenden mit den Stücken „Über den Wolken“ (Text/ Musik Reinhard Mey, Arr. Pasquale Thibaut), „Was gut ist“ (Text/ Musik Clemens Bittlinger, Satz: David Pluss), „Wunder geschehen (Text: Nena Kerner, Musik: Jürgen Dehmel, Arr. Carsten Gerlitz) und „Ich wollte nie erwachsen sein“ (Text: Peter Maffay/ Musik: Rolf Zuckowski, Arr. Pasquale Thibaut). Vorsitzende des Vereins ist Marita Hanke, dirigiert wurde der Chor von Annalena Klee.
Der Männergesangverein Liedertafel aus sang unter der Leitung von Buttlar Dirigentin Pia Schlosser „Man ist nie zu alt, um jung zu sein“ (Gerhard Grote/ Pasquale Thibaut), „Das Elternhaus“ (August Büchse), „Beim Rüdesheimer Wein“ (Text: Otto Hausmann, Melodie/ Satz: Hermann Schulken) und „Kaperfahrt“ (Santiano). Siegfried Schlosser ist Vorsitzender des Vereins.
Unter der Leitung von Dirigent Tobias Vey sang der Männergesangverein Cäcilia 1923 Simmershausen die Stücke „Herr Wirt!“ (Fritz Ihlau), „Only You“ (Lorenz Maierhofer), das „Äppelweinlied“ (Johann Winkel) und „Funiculi-Funicula“ (Luigi Denza). Vorsitzender des Vereins ist Marco Knapp.
Alle Chöre mussten eine Zugabe geben. Die Veranstaltungen hatte Winfried Möller moderiert. Für das leibliche Wohl mit Haxen, Kesselfleisch und Gegrilltem war an allen Tagen bestens gesorgt.
Am Abend traten die Gäste aus der Partnergemeinde die Heimfahrt an. Ihnen hatte es sowohl bei den gastgebenden Familien als auch den Veranstaltungen bestens gefallen.
