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Wegen Überladung kontrolliert, wegen Tierquälerei & Hehlerei angezeigt

Gegen 11 Uhr fiel einer Funkstreife der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld am Donnerstag am Kirchheimer Dreieck ein Kleintransporter mit Autoanhänger auf, auf dem ein schwarzer Kleinbus verladen war.

Die Fahrzeugkombination mit ukrainischer Zulassung war gerade von der Autobahn A7 kommend auf die A4 in Richtung Osten gewechselt und befuhr in langsamer Geschwindigkeit die dortige Steigung.

Aufgrund der auffallenden Fahrweise, verbunden mit einer erkennbar tiefen Einfederung des Zugfahrzeuges, war von einer deutlichen Überladung des Gespanns auszugehen.

Im Rahmen einer daraufhin anschließenden Kontrolle verwogen die Beamten die Fahrzeugkombination auf der polizeieigenen Radlastwaage in der Liegenschaft der Polizeiautobahnstation in Bad Hersfeld.

Zunächst wurde der Kleintransporter mit Insassen und auch dem mitgeführten Anhänger gewogen. Das Zugfahrzeug war mit insgesamt fünf Personen besetzt und der Laderaum mit den verschiedensten Gegenständen bis unter das Dach ausgeladen. Wie vermutet, musste dabei eine deutliche Überladung von mehr als 20 Prozent festgestellt werden.

Weil bei solchen Transporten erfahrungsgemäß auch geladene Fahrzeuge auf den Anhängern voll beladen sind, wurde der Laderaum des geladenen Kleinbusses geöffnet. Dabei schlug den Kontrollkräften ein zunächst unerklärlicher und unerträglicher Gestank entgegen.

Zur Ermittlung der Ursache des festgestellten Geruchs sowie zur Überprüfung der aufgeladenen Gegenstände – Fahrräder, Elektro-Tretroller, Autoreifen und Rasenmäher -, wurde der Fahrer angewiesen, den Kleinbus vor Ort vollständig zu entladen.

Plötzlich nahmen die Polizisten während der Entladearbeiten ein leise wimmerndes Piepen wahr. Unter anderen Ladungsgegenständen war jetzt ein Kunststofftransportbehälter für Geflügel zu sehen.

Nachdem dieser freigeräumt und auf Aufforderung entladen worden war, erklärten sich der Gestank und auch die Geräusche: Der Transportbehälter war voll mit teils bereits verendeten, teils mit noch lebenden Hühnerküken beladen.

In dem geschlossenen Aufbau des schwarzen Kleintransporters, waren die Tiere offenbar seit Stunden ohne Wasserversorgung und ohne Frischluft, bei Außentemperaturen um die 25 Grad und verdeckt durch andere Ladung, sich selbst überlassen transportiert worden. Ein eklatanter Verstoß gegen tierschutzrechtliche Grundvorgaben.

Die noch lebenden Küken wurden unverzüglich versorgt. Zur Koordinierung weiterer tierschutzrechtlicher Maßnahmen, wurde die Veterinärbehörde des Landkreises Hersfeld-Rotenburg informiert.

Nach Sachverhaltsschilderung kamen bereits nach wenigen Minuten ein Amtstierarzt und ein Tiergesundheitsaufseher zur Kontrollörtlichkeit. Nachdem sich diese einen Überblick über den Zustand der Tiere verschafft hatten, musste eines der noch lebenden Tiere, durch den Amtsveterinär vor Ort unmittelbar eingeschläfert werden.

Insgesamt fünf Küken lebten, neun weitere waren bei dem Transport verendet. Ein Umstand, der weder die eingesetzten Polizeibeamten, noch den Amtstierarzt und dessen Mitarbeiter unberührt ließ.

Bei der weiteren Durchsuchung des Fahrzeugs und der Überprüfung der mitgeführten Gegenstände stellten die Beamten zudem zwei E-Scooter fest, die erst wenige Tage zuvor in Nordrhein-Westfalen, nahe der niederländischen Grenze, entwendet worden waren.

Der 45-jährige Fahrer hatte allerdings gegenüber den Kontrollkräften angegeben, die Gesamtladung – mit Ausnahme des Gepäcks – am Vortag in Belgien erworben zu haben.

Aufgrund des Verdachts der Tierquälerei und der Hehlerei, ordnete der zuständige Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Fulda die Einbehaltung einer vierstelligen Sicherheitsleistung an. Der Fahrer entrichtete den Betrag direkt an Ort und Stelle.

Die beiden entwendeten Elektroroller wurden sichergestellt und werden nach Abschluss des Verfahrens an die Eigentümer zurückgesandt.

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