Gastbeitrag von Sandra Blume
Zur Kreistagssitzung am Dienstag, 4. Juli stellte Kulturmanagerin Gloria Dittmar den aktuellen Stand des Kulturentwicklungskonzeptes für den Wartburgkreis vor. Das Konzept soll nun mit dem Kreisausschuss für Schule und Kultur intensiv diskutiert und weiterentwickelt werden.
Wegweiser für die Kulturentwicklungskonzeption des Wartburgkreises war der Gedanke, ein rollendes, sich den verändernden gesellschaftlichen Gegebenheiten stetig anpassendes Konzept zu entwickeln.
Dazu bezog das Kulturmanagement, seit die Stelle der Kulturmanagerin 2021 im Büro des Landrates geschaffen wurde, die Kulturakteure in der breiten Fläche des Landkreises in den Prozess der Konzeptentwicklung mit ein.
Ziel war es, gemeinsam ein flexibles Konzept zu erstellen, das den Wünschen, Ideen und Anregungen der Menschen und Kulturschaffenden vor Ort Rechnung trägt.
In zwei größeren Kulturforen, einer Online-Befragung, sechs Kulturwerkstätten und eigens gebildeten Arbeitsgruppen wurden Bestand und Bedarf zusammengetragen, gemeinsame Visionen entwickelt und ein ganz praktischer Fahrplan zur Umsetzung erster Wünsche und Anregungen erstellt.
Leitlinien bei der Erstellung des Konzeptes sind Nachhaltigkeit und Teilhabe. Der Schwerpunkt liegt für die Kulturmanagerin vornehmlich auf der praktischen Umsetzung der konzeptionellen Überlegungen im Zehnjahreszeitraum von 2023-2033.
Unter der Leitlinie Nachhaltigkeit versteht das Kulturmanagement zum einen die kulturpolitische Entwicklung aus Perspektive des Klimaschutzes und zum andere durch eine nachhaltige und dauerhafte Stärkung der kulturellen Landschaft des Wartburgkreises, fortschrittliche Entwicklungen anzuregen und zu unterstützen.
Hierzu zählt die Stärkung der regionalen Kulturleuchttürme, zum Erhalt einer qualitativen, professionellen Kulturszene, gleichermaßen wie die Förderung und Unterstützung ehrenamtlicher Akteure.
So konnte Gloria Dittmar dem Kreistag bereits die in der Entstehung befindliche Kulturbogen-Website vorstellen, die interaktiv nutzbar, künftig den Kulturakteuren der Region ganz konkrete Unterstützung bieten soll.
Sei es mit einem Fördermittelkompass, einem virtuellen Marktplatz, auf dem Künstler und Kulturorganisatoren Leistungen, Equipment und ähnliches untereinander austauschen können, einem zentralen Veranstaltungskalender für die Region oder dem sogenannten Cultural Mapping, welches Kulturakteure und Kulturangebote der Region gleichermaßen sichtbar machen wird. Start der Umsetzung der Plattform ist in der zweiten Jahreshälfte 2023 .
Neben den virtuellen Möglichkeiten wird das Kulturmanagement weiterhin das kleinere Format der Kulturwerkstätten und einmal jährlich das große Kulturforum für den Austausch und die Vernetzung untereinander pflegen.
Ziel ist es, kulturelle Bögen zu schlagen, die von Treffurt im Norden des Landkreises bis hinunter in die Rhön reichen. Auch Seminare und Weiterbildungen von Kulturschaffenden für Kulturschaffende stehen auf dem Aktionsplan des Kulturmanagements.
„Das Kulturmanagement des Landkreises möchte die Kultur der Region und ihre ehrenamtlichen Akteure dauerhaft und nachhaltig stärken. Dabei werden demografische Herausforderungen ebenso einbezogen, wie die Auswirkungen des Klimawandels und die damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen in den nächsten Jahren“, erläuterte Gloria Dittmar.
Erstmals richtet das Konzept auch den Blick auf die Teilhabe. „Kunst und Kultur“, so Gloria Dittmar, „sollen allen Menschen ohne fremde Hilfe zugänglich sein, das betrifft insbesondere Kinder und Jugendliche, Senioren, Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen mit Behinderung“.
Ihr Fokus liegt dabei vor allem auf der Mobilität, aber auch auf barrierefreien Angeboten für beispielsweise Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen.
Der aktuelle Stand des Konzepts wird nun im Ausschuss für Schule und Kultur behandelt. Mit der Veröffentlichung des Kulturentwicklungskonzepts ist im Herbst dieses Jahres zu rechnen.