Rund vier Millionen Euro kostete der Bau des Heizhauses am Sportplatz in Kaltennordheim, welches am Donnerstag technisch in Betrieb genommen wurde.
Künftig werden hier Hackschnitzel aus der Region dazu verwendet, öffentliche Gebäude der Stadt sowie einige Privathäuser zu heizen.
Seit 2020 arbeiteten verschiedene Firmen an dem Großprojekt, welches zu 73 Prozent durch Fördermittel finanziert worden ist, berichtete Marcus Bachmann, Projektleiter der DSK Stadt- und Grundstücksentwicklungs GmbH.
Die Firma ETA Heiztechnik ist auf die Herstellung von Biomasseheizungen spezialisiert und bekam den Auftrag. Die Firma Schad aus Marisfeld habe die baulichen Maßnahmen übernommen, erzählte Bürgermeister Erik Thürmer (CDU) am Donnerstag.
Eine enge Zusammenarbeit habe es von Anfang an mit der ThEGA (Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur), vertreten durch Thomas Wahlbuhl, gegeben. Schon bei der ersten Versammlung im Bürgerhaus habe er die Bürger mit eingebunden und über das Projekt informiert.
Das Ziel dieses Projektes sei es, „die Innenstadt energiefreundlich zu gestalten“, sagte der Bürgermeister. Die Kaltennordheimer würden fast ausschließlich mit Öl heizen, nur für die wenigsten käme eine Wärmepumpe in Frage, so Thürmer.
Für die historische Innenstadt mit den zahlreichen Fachwerkhäusern wurde ein energetisches Konzept erstellt, das die Fernwärme auf nachhaltige und ökologische Basis nach Kaltennordheim bringt.
Beliefert wird die Stadt – je nach Wetterlage – in Zukunft drei- bis viermal wöchentlich. Die Hackschnitzel dafür kommen aus Kaltensundheim, vom E+J Säge- und Palettenwerk, eine Zweigniederlassung des Sägewerks Eisenbach aus Mehmels.
Die kurzen Anfahrtswege und die sinnvolle Verwendung dieses „Abfallproduktes“ seien zusätzliche Pluspunkte in Sachen Nachhaltigkeit, sprach der Bürgermeister.
Auch, dass nicht extra ein neues Gebäude für das Heizsystem gebaut werden musste, sei von Vorteil gewesen. Die Bunker und Öfen befinden sich in der alten Turnhalle am Sportplatz, die nach der Fertigstellung des Neubaus beim Schulgelände, bislang ungenutzt blieb.
Mit den Hackschnitzeln werden von nun an der Kindergarten, die Grund- und Regelschule, das Schwimmbad, das Rhön Center, das Rathaus sowie 55 Privathäuser beheizt. Letztere wurden vor dem Bau befragt, ob sie an das Heizsystem angeschlossen werden möchten.
Um das ganze zum Laufen zu bringen, drückte Bürgermeister Erik Thürmer am Nachmittag symbolisch auf das „rote Knöpfchen“.
Im Herbst soll es dazu noch eine feierliche Einweihung für die Bürgerinnen und Bürger geben, wofür sich auch schon der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) angekündigt habe, ließ Thürmer verlauten. Der genaue Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.