Gastbeitrag des Ev.-Luth. Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach
Innehalten und den Blick in die Ferne schweifen lassen bei mitreißender Live-Musik: Diese Gelegenheit nutzten Besucher zum Auftakt der Abendgottesdienstreihe des Ev.-Luth. Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach, die in diesem Jahr zwischen Juli und August an schönen Orten des Kirchenkreis stattfinden.
Das verbindende Thema in diesem Sommer: „Frucht bringen“. Der gut besuchte Erntebittgottesdienst fand am vergangenen Sonntag traditionell im Freien am Waldrand auf dem „Willkommen“ oberhalb von Dönges statt.
Eröffnet und begleitet wurde der Abendgottesdienst mit modernen Lobpreisliedern von der neu gegründeten Band „Flowing Life Of Worship“ – kurz F.L.O.W. genannt.
Seit März tourt die international und bunt gemischte Kirchenkreisband durch die Gemeinden. Hobby – und professionelle Musikerinnen und Musiker sorgten für mitreißende Klänge – mit einem gemeinsamen Ziel: „Wir möchten Menschen aus den Gemeinden mit neuen Lobpreisliedern ansprechen und für den Glauben begeistern.“
Gestaltet wurde der Abendgottesdienst, der unter dem Motto „Säen und Ernten – die Kraft der Guten Saat“ stand, von Gemeindediakonin Jana Volkmann und Pfarrer Thomas Volkmann aus Tiefenort.
Mit einer inspirierenden Dialogpredigt luden sie die Besucher ein, um über die Bedeutung des Säens und Erntens im geistlichen und persönlichen Leben und den damit verbundenen Herausforderungen nachzudenken.
Was säen wir? Was ernten wir? Leider manchmal Zwietracht und Streit. Der Volksmund weiß: „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“ (nach Hos 8,7) oder „Du musst Freude säen, wenn du Glück ernten willst“ (E. Limpach).
Im Mittelpunkt stand das Gleichnis vom Sämann, mit dem die beiden Akteure deutlich machten: Es scheint gar nicht so leicht zu sein, dass der Glaube wachsen kann. Ausgesät ist schnell und locker.
Dennoch streute Pfarrer Volkmann hoffnungsvoll die Samen auf den Asphalt, in die Dornenbüsche und auf die Besucher. Doch dann geht es schon los. Dem einen geht es zum einen Ohr rein – zum andern wieder raus.
Wir hören das Evangelium zwar, doch unser Herz erreicht es nicht. Die Frohe Botschaft kann keine Wurzeln schlagen, die Hoffnung nicht Fuß fassen. Das sind die Samen, die auf den Weg fallen.
Bei den nächsten zwei sieht es schon besser aus – oder doch nicht? Anfänglich noch begeistert und froh, doch sobald die ersten Probleme auftauchen, legt man das Thema Jesus schnell zu den Akten.
Der Glaube wird regelrecht im Dornbusch erstickt. Probleme und Sorgen, vielleicht die eigene Bequemlichkeit, die Angst ausgelacht zu werden, können den guten Beginn zum Ersticken bringen.
Aber auch wenn der Glaube keinen Halt findet, nicht wachsen kann, weil einfach der nötige Boden fehlt, führt dazu, dass der gute Beginn zum Tode verurteilt ist.
Zum Schluss die gute Nachricht: Aus dem guten Boden – dem Boden der Hoffnung wächst Frucht. Diesen Boden der Hoffnung gibt es überall. In jedem Leben, in jedem Herzen, auch wenn es nur eine winzig kleine Ecke ist.
Wer dran bleibt, sein Leben auf Gott ausrichtet (und nicht auf den Misserfolg), wer Gott Raum zum Wachsen gibt – da wird auch was daraus wachsen können (Freude im Glauben, Wachstum und Frucht, …).
Für den Heimweg gab es für alle Besucher und Weltverbesserer ein Saattütchen mit einer inspirierenden Geschichte, die dazu anregt, Gutes zu tun.
Mit den kleinen Samen, aus denen bunte Sommerblumen wachsen, sollen die Besucher Freundlichkeit, Liebe und gute Gaben Gottes in der Welt fruchten lassen. Im Anschluss lud die Kirchgemeinde Frauensee bei Speis und Trank zum gemütlichen Beisammensein ein.