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Arbeitsgemeinschaft „Fackelbrand Schweina“ erhält Julius-Lippold-Ehrenamtspreis der SPD

Beitrag von Rüdiger Christ

Die SPD-Wartburgkreis hat kürzlich im Bad Liebensteiner Ortsteil Schweina den diesjährigen Julius-Lippold-Ehrenamtspreis in der Kategorie Kultur-, Heimat- und Brauchtumspflege an die Arbeitsgemeinschaft (AG) „Fackelbrand Schweina“ verliehen.

Die AG rund um den Vorsitzenden und Ortsteilbürgermeister Thomas Mieling sowie den Ortschronisten Andreas Raddatz, Dr. Eike Biedermann und Frank Wenig stellt den organisatorischen Kopf zur Vorbereitung dieser weihnachtlichen Brauchtumspflege dar, die weit über die Wartburgregion hinaus ausstrahlt.

Der Fackelbrand gehört – ähnlich wie der Eisenacher Sommergewinn bei den Frühlingsfesten in Mitteldeutschland – zu einem der bedeutendsten Brauchtümer am Heiligabend.

Seit dem vergangenen Jahr zählt der Schweinaer Fackelbrand zum immateriellen Kulturerbe in Thüringen. Daher nahmen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft auch in diesem Jahr am Eisenacher Sommergewinnsumzug teil, der sich dem Thema immaterielles Kulturerbe in Thüringen widmete.

In jedem Jahr finden sich 150 bis 200 Schweinaerinnen und Schweinaer Wochen vor dem Heiligabend zusammen, um Reißig zu sammeln und 16 meterhohe Fackeln zu binden.

Den Fackelbrand auf dem Schweinaer Antoniusberg, der durch die Kameradinnen der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr abgesichert wird, begleiten hunderte Zuschauer aus Schweina und Umgebung.

Die besondere Anziehungskraft und Verbundenheit mit dieser Brauchtumspflege zeigt sich auch daran, dass zahlreiche ehemalige Schweinaerinnen und Schweinaer, die seit ihrer Kindheit und Jugend am Fackelbinden und am Fackelbrand teilgenommen haben, bis heute in ihre Heimatgemeinde anreisen, um das Brauchtum weiter zu pflegen und das Ereignis mitzuerleben.

Ein wichtiges Projekt der Arbeitsgemeinschaft wird es daher sein, die jahrhundertealte Tradition des Fackelbrandes weiter zu erforschen und in einer Publikation anhand von Quellen darzustellen und zu vermitteln.

Erste überlieferte schriftliche Belege für den Schweinaer Fackelbrand datieren ins Jahr 1799. Die Tradition reicht allerdings noch viel länger zurück.

„Die SPD Wartburgkreis würdigt mit der Verleihung des Julius-Lippold-Ehrenamtspreises das jahrelange Engagement der Arbeitsgemeinschaft für die Brauchtumspflege rund um den Schweinaer Fackelbrand.

Er ist ein wichtiges Identifikationsmerkmal für die Menschen in Schweina und in der gesamten Wartburgregion. Der Fackelbrand am Heiligabend bedeutet ein Stück Heimat, Gemeinschaft und Zusammenhalt.

Insofern verbindet sich mit dieser Anerkennung auch die Hoffnung, dass die engagierte Arbeit über Jahre fortgesetzt wird und es gelingen möge, die einzigartige Tradition auch in die nächsten Generationen weiterzutragen“, begründet der SPD-Kreisvorsitzende Michael Klostermann die Preisverleihung.

Hintergrund

Die SPD-Wartburgkreis lobt seit 2021 jährlich den Julius-Lippold-Ehrenamtspreis in mittlerweile fünf Kategorien aus (Brand- und Katastrophenschutz; Sport; Kultur-, Heimat- und Brauchtumspflege; Jugend-, Senioren- und Sozialarbeit; Natur- und Umweltschutz).

Sie würdigt damit das vielfältige ehrenamtliche Engagement im Wartburgkreis. Bestandteile der Auszeichnung in den einzelnen Kategorien sind neben einer Urkunde eine handgefertigte Holzmedaille der regionalen Künstlerin Theresa Beranek sowie ein Preisgeld von jeweils 250 Euro.

Der Namensgeber Julius Lippold war ein Tischlermeister, der sich 1878 in Eisenach niedergelassen hat und 1889 zu den Mitbegründern des sozialdemokratischen Ortsvereins gehörte und als dessen langjähriger Vorsitzender wirkte.

Er zählte in den 1890er Jahren zu den Mitgliedern des sozialdemokratischen Kreisvorstandes und hat die Arbeit der SPD in der Wartburgregion über Jahrzehnte geprägt.

v.l.n.r.: Jürgen Holland-Nell (SPD), Frank Wenig (AG), Thomas Mieling (Ortsteilbürgermeister u. Leiter AG), Andreas Raddatz (AG), Michael Klostermann (Vorsitzender SPD-WAK) und Frank Weise (SPD)

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