Gastbeitrag von Josephine Ißbrücker
Vor zwei Wochen hieß es für den Breitunger Storchenexperten Klaus Schmidt: Hoch hinaus zu den Küken – der Bad Salzunger Nachwuchs sollte ordnungsgemäß beringt werden.
Klaus Schmidt engagiert sich seit mehr als 60 Jahren für die Störchenpopulation in der Werraaue. Der Vogelexperte des NABU Thüringen hatte den heranwachsenden Küken genug Zeit gegeben, um groß und kräftig zu werden.
Man wolle unbedingt vermeiden, dass der Ring den Storchenküken vom Oberschenkel über das Knie rutsche und die Bewegungsfähigkeit des Tieres einschränke. Daher muss Klaus Schmidt stets abwarten, bis die Küken ein gewisses Alter erreicht haben.
Während der Beringung verfallen die Storchenküken üblicherweise in eine Art Schockstarre und wehren sich daher nicht gegen die unerwartete Behandlung durch Klaus Schmidt.
Die relativ steifen Ringe um die dünnen Storchenbeine zu winden und zu verpressen, ist eine fummelige Angelegenheit. Daher ist Klaus Schmidt froh darüber, dass die Storchenküken sich ihrem Schicksal treu ergeben und ihn werkeln lassen.
Wie im restlichen Gebiet der Werraaue, hat auch das Bad Salzunger Storchenpaar mit vier Küken in diesem Jahr eine große Familie.
Experte Schmidt berichtet, dass er in der Region sogar Nester mit fünf Jungstörchen gesehen habe – so viele wie seit etlichen Jahren nicht mehr.
Das recht niederschlagreiche Frühjahr habe dazu beigetragen, dass die Storcheneltern viel Futter für den Nachwuchs finden konnten.
Er hoffe, dass die Störche auch bei steigenden Temperaturen und ausbleibendem Regen noch genug Futter finden und alle Küken weiterhin wachsen und gedeihen.
Die Storchenfamilie auf dem Bohrturm am Gradierwerk kann rund um die Uhr über die Storchenkamera www.badsalzungen.de beobachtet werden.