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Mit Heißwasser zum Erfolg? – Pflanzenbekämpfung durch hohe Temperaturen getestet

Gastbeitrag von Solveig Lutze

Der Landschaftspflegeverband „Thüringer Rhön“ e.V./Natura 2000-Staiton „Rhön“ erprobte Ende Mai in Zusammenarbeit mit der Thüringer Verwaltung der Biosphäre den Einsatz eines Heißwassergerätes zur Bekämpfung von drei Arten von Neophyten im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.

Neophyten sind Pflanzen die ursprünglich aus einem anderen Gebiet stammen und durch menschliches Tun in Regionen gelangen, in die sie es von allen nicht schaffen würden, aufgrund von Barrieren wie z.B. Gebirgen oder Meeren.

Gelangen Sie in neue Gebiete fehlen oft Konkurrenten oder Fressfeinde, so dass sich diese neuen Pflanzen ungehindert ausbreiten können und nicht selten heimische Arten verdrängen.

Für die Veranstaltung interessierten sich Landschaftspflege- und Agrarunternehmen, das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) und weitere Landschaftspflegeverbände sowie Natura 2000- Stationen.

Eine Spezialfirma kam mit einem Transporter, der einen erwärmbaren Wassertank auf der Ladefläche hat und entsprechender Technik, um in die Wurzeln der Pflanzen zu gelangen.

Mit einer Lanze, an deren Ende sich eine Düse befindet, wird in die Wurzel gestochen und 99,8°C heißes Wasser hineingepresst. An drei verschiedenen Standorten wurde die Methode ausprobiert.

Die Vorführung begann in der Ulsteraue bei Bremen mit der Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus. An der Eindämmung dieser invasiven Art arbeitet der Landschaftspflegeverband „Thüringer Rhön“ e.V. seit zehn Jahren.

„Dank der Projekte des Landschaftspflegeverbandes konnte die Art soweit zurückgedrängt werden, dass es möglich ist, dass die weitere Kontrolle und Eindämmung von den Gemeinden gestemmt werden kann.

Wir stehen als Ansprechpartner natürlich weiterhin zur Verfügung und helfen und beraten bei der Bekämpfung. Auch die heutige Veranstaltung ist so angelegt, dass Praktikern verschiedene Möglichkeiten zur Bekämpfung nähergebracht werden“, so Mario Remmele vom Landschaftspflegeverband.

Die Methode wurde an zwei weiteren Neophyten der Lupine sowie der orientalischen Zackenschote getestet. Mit den hohen Temperaturen wurde den Pflanzen der Garaus gemacht, indem die Zellstruktur der Pflanze, v.a. in der Wurzel, zerstört wird.

Infolgedessen stirbt sie ab. Kurz nach dem Einbringen des heißen Wassers in die Wurzel ist zunächst nur das Umkippen der Pflanze erkennbar.

Der etwaige Erfolg dieser Methode wird erst in den nächsten Wochen sichtbar werden und durch den Landschaftspflegeverband dokumentiert.

Als Resümee lässt sich festhalten, dass es durchaus eine Alternative zum Ausstechen ist, die für kleinere und mittlere Bestände, mit einer guten Zugänglichkeit geeignet ist.

Auch fällt die Entsorgung der beim Riesenbärenklau gefährlichen Pflanzenreste weg.

Dank der Verwendung von kochendem Wasser zur Unkrautbekämpfung wird das Grundwasser nicht mit Chemikalien belastet, ein wichtiges Kriterium für die Bekämpfung von Neophyten im UNESCO-Biosphärenreservat.

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