Beitrag von Rüdiger Christ
Auch die Einwohnerversammlung am Freitagabend in der Frankenheimer Hochrhönhalle wegen der Änderung der Thüringer Verordnung über das Biosphärenreservat Rhön war sehr gut besucht.
Frankenheims Bürgermeister Alexander Schmitt konnte mit seinen Amtskollegen Tino Hencl aus Oberweid, Steffen Hohmann aus Birx und Tino Scherer aus Erbenhausen sowie Steven Gutmann, Geschäftsstellenleiter der VG „Hohe Rhön“, Bürgerinnen und Bürger aus Frankenheim und den umliegenden Gemeinden begrüßen.
Auch Ulrike Schade, die Dienststellenleiterin der Thüringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, stellte sich wieder der Diskussion.
Nach rund drei Stunden wurde der Vorschlag von Christoph Friedrich, Bürgermeister der Gemeinde Rhönblick, aufgegriffen. Hierbei ging es um eine Fristverlängerung für den Einspruch gegen den Entwurf der neuen Verordnung beim Thüringer Umweltministerium.
Dazu haben die Bürgermeister der Gemeinden der VG „Hohe Rhön“ ein Schreiben verfasst. In diesem Schreiben wurden drei Forderungen formuliert, dazu heißt es:
„Im Sinne der weiteren positiven Entwicklung des Biosphärenreservates Rhön und dem Erhalt des Status UNESCO- Biosphärenreservat Rhön fordern Sie die Unterzeichner auf:
1. Das Verfahren auszusetzen, hilfsweise die Frist der Stellungnahme angemessen zu verlängern.
2. Einen fachlich orientierten und wissenschaftlich untersetzten Dialog in Form von Arbeitstreffen mit Bewirtschaftern, Nutzern, Gemeinden und Eigentümern zu führen, bei welchen der Verordnungstext wie auch die Flächen der Zonierung sinnvoll überarbeitet und den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden.
3. Keinesfalls versuchen, eine Verordnung von Erfurt aus einer Region überzustülpen.“
Auch Ulrike Schade wird sich bei der Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund für eine Fristverlängerung einsetzen.
Wie schon zur Bürgerversammlung am Mittwoch in Kaltennordheim wurde auch in Frankenheim von den Bürgermeistern zu Beginn mit Kritik an der neuen Verordnung nicht gespart.
Dabei wurden die Verschärfungen der neuen Verordnung, eine weitere ausufernde Bürokratie und der mögliche Bau von Windkraftanlagen im Biosphärenreservat Rhön abgelehnt.
Aus Sicht der Landwirte nahmen die Vorstände der Agrargenossenschaften Martin Berk aus Bettenhausen, Gunar Senf aus Helmershausen, Dr. Harald Bräutigam aus Kaltensundheim und Matthias Friedrich aus Reichenhausen kritisch zur neuen Verordnung Stellung.
Jens Graf, Vorsitzender des Vereins für Heimatpflege, Wandern und Wintersport „Ellenbogen“ e.V. schlug vor, für eine bessere Perspektive der Menschen in der Rhön „das Biosphärenreservat ganz weg zu lassen“.
Roland Höfer stellte die Frage, warum die Rhön wieder zum Armenhaus gemacht werden soll.
Die Einwohnerversammlung dauerte fast drei Stunden. Im Anschluss wurde in kleineren Gruppen noch weiter diskutiert.
Hier das aufgesetzte Schreiben der Bürgermeister: