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Abschied im Lutherstammort Möhra – Pfarrer Rudolf Mader wechselt nach Hessen

Gastbeitrag von Julia Otto

Nach acht Jahren verlässt Pfarrer Rudolf Mader den „Lutherstammort“ Möhra. Er wechselt in die Landeskirche Hessen-Nassau. In der Ev.-Luth. Auferstehungsgemeinde in Darmstadt wird Rudolf Mader als Pfarrer in Teilzeit tätig sein, um künftig mehr Zeit für seine Familie zu haben.

Am Samstag kamen Wegbegleiter, Partner der Ökumene, Familie und Mitglieder der alten Gemeinden in der gut besuchten Lutherkirche in Möhra zusammen, um gemeinsam Abschied zu nehmen. Im Festgottesdienst drehte sich alles rund um das Thema „Freiheit“.

Eröffnet wurde der Gottesdienst von Kreiskantor Hartmut Meinhardt an der Orgel. Während seiner Amtszeit war Rudolf Mader die Zusammenarbeit über Konfessionsgrenzen hinweg immer ein wichtiges Anliegen.

So wirkte auch der katholische Pfarrer Dr. Christian Bock aus Eisenach im Gottesdienst mit. Musikalisch sorgte „Kirchenmusik-Rebell“ Nico Wieditz mit der Filmmusik „Fluch der Karibik“ für ein musikalisches Feuerwerk an den Tasten.

Dazu schlug Pfarrer Mader in einer humorvollen Predigt einen Bogen von dem Kinofilm „Fluch der Karibik“ über den Helden des Films Captain Jack Sparrow, der sich mit Leichtigkeit, Charme gepaart mit Witz und Sorglosigkeit, passend zum Thema des Gottesdienstes immer wieder seine Freiheit verschafft.

Mader zeichnete drei Wörter auf ein großes Blatt Papier: TUN, HABEN, SEIN. Um „sorgenfreier“ zu leben, müsse man sich von diesen Zwängen der alten Welt lösen.

„Die meisten Menschen meinen, sie müssten erst etwas tun, damit sie dann etwas haben, um dann zu sein“, so Rudolf Mader. Anhand des Bibelverses aus dem 2 Korinther 3:17 „Wo Gottes Geist ist, da ist Freiheit“, stellte der Pfarrer fest: Aus der Zwangssituation von TUN, HABEN und dann erst SEIN führt Gottes Geist heraus.

Dazu sei es wichtig, „die Qualität des Seins“, die von Gott gegeben ist, zu erkennen. „SEIN, HABEN, TUN“ in dieser Reihenfolge das Leben zu gestalten „macht sorgenfreier“ und birgt zugleich die Möglichkeit, „fürsorglicher für andere da sein zu können“, resümierte der Pfarrer.

Er selbst habe in seinem Alltag erlebt, wie befreiend diese Erkenntnis sein kann und welche „Explosionskraft die damit verbundene Freiheit“ hat.

Segen zum Abschied

Im Abschiedsgottesdienst entpflichtete Pfarrer Peter Nietzer im Auftrag des erkrankten Superintendenten den Pfarrer von seinen Aufgaben in den Kirchgemeinden Bad Salzungen, Ettenhausen und Möhra.

Er dankte Rudolf Mader für seinen Dienst und sein Wirken, die den Pfarrer über die Grenzen seiner Gemeinden hinaus bekannt gemacht haben.

Insbesondere sein Einsatz für das Reformationsjubiläum sei unvergessen, und auch wenn sich die beiden erst seit einem Jahr kennen, habe er vor allem die regionale Zusammenarbeit mit ihm sehr geschätzt.

Für seinen neuen Lebensabschnitt wünschte er Rudolf Mader Gottes Segen. Im Anschluss dankte das Team der zur Kirchgemeinde gehörenden Kindertagesstätte Pfarrer Mader für die gute Zusammenarbeit mit Geschenken und einem einstudierten Lied.

Zur Melodie „Ich danke dir für Mama und Papa“ hatten die Erzieherinnen den Text passend auf Pfarrer Mader, der sich sehr gerührt zeigte, umgedichtet.

Grußworte

Nach dem Gottesdienst folgten bei einer letzten „Thüringer Bratwurst“ und einem Kaffeetrinken in der Gaststätte „Zum goldenen Stern“ Grußworte. Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler) würdigte Mader als engagierten, beliebten und humorvollen Pfarrer.

„Unsere Gespräche, auch wenn es um schwierige Themen ging, hatten etwas von Leichtigkeit“, so Klaus Bohl. „Die Lebensfreude, die Sie ausstrahlen, ist auch auf mich übergesprungen, dafür bin ich sehr dankbar.“

Auch der Ortsteilbürgermeister des Moorgrunds, Hannes Knott (CDU), war gekommen, um Mader zu danken. Er blickte auf viele gemeinsame Projekte zurück: „Herzlichen Dank, dass es zwischen Kommune und Kirche so gut funktioniert hat, das sei keine Selbstverständlichkeit.“

Bis zur Neubesetzung der Pfarrstelle Möhra hat Pfarrer Peter Nietzer aus Bad Liebenstein die Vakanzvertretung übernommen.

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