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Bergwaldprojekt – Goldenen Scheckenfalters in der Rhön schützen

Gastbeitrag von Christiane Gürtler

Rund 40 Freiwillige des Bergwaldprojekts sind vom 21. August bis 3. September 2022 wieder im hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön im Einsatz.

In dieser Zeit werden sich die Teilnehmenden aus ganz Deutschland, unter ihnen im Rahmen der Bergwaldprojekt-Waldschule auch Studierende der Universität Würzburg, die ein Seminar zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung in Theorie und Praxis“ mit Schwerpunkt Kulturlandschaften belegt haben, vor allem um das Vorkommen des seltenen Goldenen Scheckenfalters und die Pflege seines Habitats kümmern.

Dafür werden am Mathesberg Wiesen gemäht, und es werden Gehölze entfernt. Daneben soll der Einsatz die Freiwilligen für eine nachhaltige Lebensweise in ihrem Alltag sensibilisieren.

Die Ehrenamtlichen werden in den beiden Einsatzwochen unter der Anleitung von Fachleuten vom Bergwaldprojekt e.V. und unter der Regie von Jan Knittel, Ranger bei der Hessischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, Freiflächen – zum Teil mit Handsensen – mähen und das Mähgut abtransportieren, damit die Nährstoffe von der Fläche genommen werden.

Außerdem werden Gehölze entfernt. Dabei wird darauf geachtet, dass die Teufelsabbisse als Futterpflanzen für die Raupen des Goldenen Scheckenfalters stehen bleiben. Das Biosphärenreservat Rhön ist eines von nur noch wenigen Gebieten in Deutschland, in denen der schöne und als stark gefährdet eingestufte Falter vorkommt.

„Der Erhalt der Artenvielfalt ist nicht nur von politischen Rahmenbedingen abhängig, sondern erfordert auch immer die konkrete Arbeit vor Ort. Die Freiwilligen leisten hier mit ihrem persönlichen Einsatz einen ganz konkreten Beitrag zum Erhalt des Ökosystems und der Artenvielfalt. Nebenbei erleben sie bei ihrer Arbeit auch hautnah die faszinierende Landschaft der Hochrhön“, sagt Biosphärenreservat-Ranger Jan Knittel.

Henning Aulich vom Bergwaldprojekt e.V. ergänzt: „Wer sich freiwillig tatkräftig für die Artenvielfalt engagiert, entwickelt auch eine neue Beziehung zur Natur. Die in den Einsatzwochen gemachte Erfahrung der Selbstwirksamkeit bestärkt die Teilnehmenden darin, auch den eigenen Alltag naturverträglicher und ressourcenschonender zu gestalten. Sie beteiligen sich damit aktiv am notwendigen Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft.“

Neben der praktischen Arbeit ist wie bei allen Projektwochen ein gemeinsamer Exkursionsnachmittag vorgesehen, um die vielfältigen Aspekte des Biosphärenreservates und dessen Bedeutung für Mensch und Natur zu beleuchten. Untergebracht ist die Gruppe auf dem Spiegelshof in Melperts teils im Heulager.

Eine eigene Köchin kümmert sich mit vegetarischer Vollwertkost – mit möglichst regionalen und saisonalen Zutaten – um die Verpflegung der Gruppen. Die zweite Einsatzwoche wird mit einer finanziellen Spende von 7.500 € vom Gastransportnetzbetreiber terranets bw unterstützt.

Das Bergwaldprojekt organisiert Freiwilligeneinsätze im Wald, im Moor und in Kulturlandschaften. Dieses Jahr wird der Verein mit seinen Einsatzwochen allein in Deutschland ca. 4.000 Freiwillige in die Natur bringen, und es finden 161 Projektwochen an 81 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland statt.

Ziele der Arbeitseinsätze sind der Schutz und die Wiederherstellung der Ökosysteme, den Teilnehmenden die Bedeutung und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit zu einem naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen.

Weitere Informationen unter www.bergwaldprojekt.de.

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