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Wartburgkreis ehrt besonderes Engagement – Denkmalpreise verliehen

Gastbeitrag von Sandra Blume

In Treffurt, „einer der schönsten Fachwerkstädte Deutschlands“, wie Landrat Reinhard Krebs betonte, wurden die diesjährigen Denkmalpreise des Wartburgkreises verliehen.

Seit 1995 zeichnet der Wartburgkreis jährlich drei private Denkmaleigentümer, Vereine oder Gemeinden für ihr besonderes Engagement bei der Erhaltung und Sanierung ihrer Gebäude aus.

Zusätzlich wird ein Ehrenpreis für besondere Initiativen vergeben. Diesen erhielt die Werner Deschauer Stiftung, die sich seit 1998 in der Region des Geisaer Amtes und darüber hinaus an der Erhaltung vieler Kulturdenkmale verdient gemacht.

Rund acht Millionen Euro sind bislang zur Unterstützung wichtiger gemeinnütziger Vorhaben sowie von Maßnahmen zum Schutz und zum Erhalt von Kulturdenkmalen in den südlichen Wartburgkreis geflossen.

Zu den Denkmalen, die von der Stiftung bedacht wurden, zählen neben dem Schlossensemble in Geisa und Point Alpha mehrere Kirchen, Kirchenorgeln, Mahn- und Denkmale.

Bei den meisten Objekten war es erst durch die großzügige Unterstützung der Werner Deschauer Stiftung möglich, eine entsprechend hochwertige und nachhaltige denkmalgerechte Sanierung durchzuführen.

Mit dem Denkmalschutzpreis wurden Benjamin Schneider und Maik Klotzbach Wartburgkreises für die umfassende Sanierung sowie die sinnvolle Umnutzung des Wirtschaftsgebäudes der Hofanlage „Oberland 3“ in Horschlitt ausgezeichnet.

Die beiden Bauherren hatten in mehr als 8000 Stunden Eigenleistung das ehemalige weitgehend ungenutzte Wirtschaftsgebäude der denkmalgeschützten Hofanlage saniert und als Wohnhaus mit vielen liebevollen Details hergerichtet.

Ein weiteres erklärtes Ziel der Bauherrschaft war von Anfang an der Einsatz von natürlichen Baustoffen sowie eine innovative Heizungsanlage unter ökologischen Gesichtspunkten.

Dank ihres Engagements kann die gesamte Hofanlage als wichtiges Zeugnis des historischen Ortsbildes von Horschlitt für eine weitere Generation und darüber hinaus erhalten werden.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde für den besonderen Einsatz zur Erhaltung von gleich mehreren Fachwerkhäusern in Treffurt das aus Bremen stammende Ehepaar Kristin und Martin Geimke.

In mehreren Jahren Vollzeiteinsatz sanierte die Familie mit großem Verständnis für alte Bausubtanz und engagiertem Handeln der ganzen Familie die Fachwerkhäuser in der Herrengasse 2, Herrengasse 3 sowie in der Kirchstraße 5 und 19.

Insbesondere durch die sehr ansprechende äußere Gestaltung der Gebäude wurde das Stadtbild von Treffurt im Bereich der Herrengasse, des Kirchplatzes und der Kirchstraße dadurch erheblich aufgewertet.

Dritter Preisträger ist der Heimat- und Kulturverein Tiefenort, der für die Sanierung des sogenannten „Krugs Haus“ in der Großen Amtsgasse 5 in Tiefenort ausgezeichnet wurde.

Der Dreiseithof war durch den Leerstand seit Januar 2006 in einem ungepflegten bzw. teilweise verwahrlosten Zustand als er durch den Verein 2013 in Pflegschaft genommen wurde.

Insgesamt wurden vom „harten Kern“ des Heimat- und Kulturvereins bei der baulichen Instandsetzung über 15.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit sowie auch umfangreiche materielle und finanzielle Unterstützungen in die bauliche Instandsetzung der denkmalgeschützten Hofanlage investiert.

Ohne dieses beispielgebende Engagement wäre das Gebäudeensemble dem Verfall preisgegeben gewesen.

Außerdem hat die Erhaltung der Hofanlage zu einer maßgeblichen Aktivierung des Vereinslebens – nicht nur im Heimatverein selbst, sondern auch bei anderen Tiefenorter Vereinen, wie den Latschenflickern, dem Mundartstammtisch, der Trachtengruppe, der Spinnstube und der Kleintierzüchter, die nun im Haus ihren Vereinstätigkeiten nachgehen können – beigetragen.

So profitiert das ganze Dorf von dem Erhalt des „Krugs Haus“.

„Die Preisträger des diesjährigen Denkmalschutzpreises kümmern sich um Gebäude, weil sie Respekt vor der historischen Substanz haben und ihnen ihre Bewahrung für die Allgemeinheit wichtig sind. Sie haben viel Kreativität benötigt, immer wieder Kompromisse finden müssen und unzählige Arbeitsstunden dafür aufgewendet“, würdigte der Landrat die Leistungen der Preisträger in seiner Rede.

„Sie haben ein Stück Heimat bewahrt und diese Leistung kann gar nicht mit Geld aufgewogen werden. Der Denkmalpreis des Wartburgkreises soll deshalb vielmehr eine Anerkennung, die zum Weitermachen ermutigen soll, sein.“

Dank und Anerkennung gab es auch für die langjährige Leiterin der Unteren Denkmalbehörde, Regina Jahn, die im Rahmen der Veranstaltung nach 28 Jahren in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Hier würdigte der Landrat ein besonderes Engagement, das immer weit über die behördliche Pflicht hinausgegangen ist und die Region in positiver Weise geprägt hat.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Musikerinnen der Musikschule Johann Sebastian Bach Eisenach.

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