Gastbeitrag von Tamara Burkardt
Frauen ab 55 Jahren und Männer ab 50 Jahren haben einen gesetzlichen Anspruch auf regelmäßige Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchungen. Und diese sollten sie auch in Anspruch nehmen.
Denn mit zunehmendem Alter steigt das Darmkrebs-Risiko. Und wie bei jeder Erkrankung gilt: Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.
Zum Abschluss des bundesweiten Darmkrebsmonats März macht das Helios Klinikum Meiningen daher auf die Bedeutung der Vorsorge aufmerksam.
„Die aktuell gängigen Vorsorgeuntersuchungen werden entweder im Rahmen einer Darmspiegelung oder durch einen Stuhltest durchgeführt und bringen in der Regel sehr sichere Ergebnisse“, erklärt Priv.-Doz. Dr. med. Michael Hocke, Chefarzt der Medizinischen Klinik II des Helios Klinikums Meiningen.
Der Gastroenterologe empfiehlt, sich regelmäßig untersuchen zu lassen. Frauen haben ab 55 Jahren, Männer bereits ab 50 Jahren einen gesetzlichen Anspruch auf zwei Darmspiegelungen im Abstand von 10 Jahren zur Früherkennung.
Der Stuhltest wird vom Hausarzt, die Darmspiegelung von niedergelassenen Gastroenterologen angeboten.
In enger Zusammenarbeit stimmen sich die niedergelassenen Ärzte der Region und darüber hinaus mit dem Helios Klinikum Meiningen im Fachbereich Gastroenterologie der Medizinischen Klinik II ab, wenn bei einem Patienten Hinweise auf Tumore gefunden werden.
„Dann stehen wir den Patienten zur Verfügung, um beispielsweise Polypen durch eine Koloskopie zu entfernen. Aber auch fortgeschrittene Darmkrebserkrankungen werden von uns umfassend behandelt.
Dies kann entweder im Rahmen einer Koloskopie, einer Chemotherapie oder durch einen größeren operativen Eingriff erfolgen, der von den Kollegen der Viszeralchirurgie in unserem Haus durchgeführt wird“, erläutert Hocke weiter.
Mit fast 59.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Darmkrebs nach einer Statistik von Krebsexperten die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen und die dritthäufigste bei Männern.
Im Gegenzug dazu sterben jährlich rund 26.000 Patienten an Darmkrebs. Vorsorgeuntersuchungen könnten dauerhaft helfen, diese große Zahl zu senken, wenn ein Ausbruch der Erkrankung früh erkannt und behandelt werden kann.
„Aus meiner Sicht heraus ist es besonders wichtig, die Bevölkerung dahingehend zu sensibilisieren, die Vorsorgeangebote der Krankenkassen und Ärzte wahrzunehmen.
Denn nur dann kann eine Erkrankung früh entdeckt werden und die Heilungschancen stehen gut. Gerade die Darmpolypen bergen die Gefahr einer weitergehenden Tumorerkrankung in sich.
Werden sie jedoch rechtzeitig entdeckt und entfernt, sind sie unproblematisch und der Patient kann weitgehend beschwerdefrei behandelt werden. Eine größere Operation oder gar eine Chemotherapie sind dann nicht notwendig.
Der Darmkrebsmonat und seine öffentliche Wirksamkeit sind somit eine gute Unterstützung, um das Thema den Menschen nahezubringen. Denn Vorsorge hilft Leben retten“, empfiehlt Gastroenterologie Hocke nachdrücklich.
Vorsorgeuntersuchungen können auch im Medizinischen Versorgungszentrum am Helios Klinikum Meiningen durchgeführt werden.
Gastroenterologin Dr. med. Urte Rosenstock bietet ihren Patienten diese Leistungen an, die im Rahmen der Vorsorge von den Krankenkassen übernommen werden.
Darüber hinaus stehen Chefarzt Dr. Hocke und sein Team für weitergehende Behandlungen zur Verfügung.
„Aber auch die eigene Lebensführung spielt eine große Rolle, wenn man das Risiko einer Darmkrebserkrankung verringern will. Eine gesunde Lebensweise ist die beste Möglichkeit, Krebs vorzubeugen.
Besonders wichtig sind dabei Nichtrauchen, regelmäßige körperliche Bewegung und eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung“, so Gastroenterologe Priv.-Doz. Dr. Michael Hocke abschließend.