Gastbeitrag von Detlef Schulz
In Bad Salzungen ist die Hilfe für Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten, angelaufen.
„Der russische Überfall auf die Ukraine bringt unendliches Leid über die Zivilbevölkerung. Hunderttausende sind bereits auf der Flucht, hauptsächlich Frauen, Kinder und alte Menschen.
Wir sind tief erschüttert und wollen ihnen helfen, wo es geht. Gleiches gilt für viele Bürger unserer Stadt, die großen Anteil nehmen an den Geschehnissen“, sagt Bürgermeister Klaus Bohl.
Bereits in der vergangenen Woche hat die Stadt eine Arbeitsgruppe gebildet, die von Verwaltungsmitarbeiter Ronny Kaiser koordiniert wird. Ziel ist es, verschiedene Akteure zu bündeln und schnell Hilfe anbieten zu können.
Um Unterkunftsmöglichkeiten bereitzustellen, arbeitet die Arbeitsgruppe eng mit der Wohnungsbaugesellschaft GEWOG GmbH Bad Salzungen und der WBG Bad Salzungen e.G. zusammen. Sie haben insgesamt 92 freie Wohnungen gemeldet.
Daneben hat die Kinder-Jugendrehabilitationsklinik Charlottenhall signalisiert, Geflüchtete aufnehmen zu können. Weil die Wohnungen größtenteils nicht möbliert sind, ruft die Stadt zu Sachspenden auf.
„Im ersten Schritt wird vor allem Mobiliar benötigt, wie zum Beispiel Kücheneinrichtungen, Betten und Schränke, Stühle und Tische“, sagt Klaus Bohl.
Nach vorheriger Terminvereinbarung per Telefon unter 03695/6710 oder E-Mail an ukrainehilfe@badsalzungen.de können die Spenden in den Bauhöfen in Bad Salzungen, Gumpelstadt und Moorgrund abgegeben werden.
Als Soforthilfe stellt die Stadt 10.000 Euro bereit, die vor allem in den Kauf der Erstausstattung wie Bettwäsche und Decken fließen sollen.
„Die Fraktionen des Stadtrats waren sich sehr schnell einig, dass wir diesen Schritt gemeinsam gehen wollen. Darüber bin ich dankbar“, sagt der Verwaltungschef.
Bürger, die Geld spenden möchten, steht das eigens bei der Wartburg Sparkasse errichtete Spendenkonto „Hilfe für ukrainische Kriegsopfer“ zur Verfügung, IBAN: DE95 8405 5050 0012 0496 89.
In Bad Salzungen leben aktuell 59 Ukrainer in 46 Hausständen, zwölf davon mit doppelter Staatsbürgerschaft.
„Die ersten Bad Salzunger haben ihre Angehörigen in unserer Stadt in Sicherheit gebracht. In den nächsten Tagen und Wochen erwarten wir weitere Flüchtlinge, denen wir Schutz bieten wollen“, sagt Klaus Bohl.