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Herzermarkt in Vacha – Schon immer eine Herzensangelegenheit

Gastbeitrag von Michael Knauf

Kein größeres und volkstümliches Fest gab es in den vergangenen Jahrzehnten für Vacha, die Vorderrhön und das angrenzende Hessen als
der Vachaer Christmarkt.

Was der Sommergewinn in Eisenach, der Heiratsmarkt in Kaltennordheim oder der Gallusmarkt in der Schwalmer Gegend war, dass ist der Herzermarkt für Jung und Alt in Vacha.

Welches Mädchen erwartete nicht mit Herzklopfen den Christmarkt, diesen nächst der Kirmes wichtigsten Tag. An dem der Erwählte durch ein Lebkuchenherz, bunt und groß mit sinnigen Sprüchen geziert, sich erklären würde.

Es gibt auch kaum einen Burschen, der nicht für den Tag ein paar Mark mehr eingesteckt hätte, um durch „Herzen“ keck oder zaghaft seine Huldigungen zu bekunden.

Hieß doch der Weihnachtsmarkt früher vielsagend der „Verspruchsmarkt“. Wer an diesem Tag leer ausging, musste die schmerzlichste Enttäuschung des Jahres erleben.

Das auch der Tanz nicht zu kurz käme, war reichlich Vorsorge getroffen. Schier unerschöpfliche Mengen Grog, Glühweine und Liköre gibt es bei Sang und Tanz. So manches Herz wurde erobert oder manches zerbrochen.

So soll es gewesen sein und mancher im grauen Haar wird leuchtenden Auges der Zeiten gedenken, wo auch er mit dabei war auf dem „Vächer Herzmarkt“. (so heißt es im Volksmund).

Leider wird es in diesem Jahr keinen Herzmarkt, aus Pandemie-Gründen, geben. Vielleicht kann im nächsten Jahr eine fast ein Jahrtausend alte volkstümliche Tradition wieder voll aufleben.

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