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Neue Herz-App fürs Handy – Arzt aus Kaltennordheim entwickelt Notfall-Helfer

Gastbeitrag von Katja Schramm

Tony Fuß ist auf medizinischem Gebiet vielseitig unterwegs – Hausarzt für Allgemeinmedizin, ausgebildeter Palliativmediziner sowie Reise- und Tropenmediziner.

Er ist Leitender Notarzt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen und erlebt Einsätze, die oft eine Rettung in letzter Sekunde bedeuten. Dabei hätte der eine oder andere Notarzteinsatz vermieden werden können, etwa durch die Früherkennung des verschlechterten Gesundheitszustandes eines Menschen.

Deshalb sei die Selbstkontrolle enorm wichtig, die „eigenständige und regelmäßige Kontrolle des persönlichen Gesundheitszustandes“, weiß Tony Fuß im Hinblick auf die Behandlung und Vermeidung von Komplikationen besonders im Bereich der Herzinschwäche.

Genau an diesem Punkt setzt das Jungunternehmen „ProCarement“ an und entwickelte eine App, die eine stetige und vereinfachte Selbstkontrolle zu Hause ermöglicht.

Dabei sei klar gesagt: „Diese App ersetzt in keinem Fall den Arzt.“

Die Arzt-Patient-Beziehung ist und bleibt die wichtigste Basis, hebt Tony Fuß hervor.

Tony Fuß, Hausarzt in Kaltennordheim

Als einer der beiden Gründer der ProCarement GmbH sieht sich der 34-Jährige als das „medizinische Hirn“ in der Kombination mit Sebastian Eckl aus Forchheim, der als Mediziner umfassende Erfahrungen besonders im Bereich der Medizintechnik gesammelt und in die Entwicklung der App eingebracht hat.

Nun ist „ProHerz“ als zertifiziertes Medizinprodukt zugelassen und auf dem Markt gestartet. Um die App nutzen zu können, benötigen die Anwender ein Smartphone oder Tablet und Bluetooth-geeignetes Zubehör wie Waage, Blutdruckmessgerät, Fingerpulsoximeter und Thermometer.

Damit werden Tag für Tag die wichtigsten medizinischen Vitalwerte gemessen und aufgezeichnet. Weichen Werte vom Normbereich ab, gibt es eine frühzeitige Rückmeldung durch die Mitarbeiter des dazugehörigen Servicecenters.

Das medizinische Fachpersonal im „CareCenter“ ist kontinuierlich für die Patienten da und „sorgt für beratende, schnelle, unkomplizierte Hilfe und zielgerichtete Weiterleitung an die notwendige medizinische Versorgungsstelle“.

Dabei werde keine Diagnose gestellt, keine Therapie verordnet oder Medikamente umgestellt, betont Tony Fuß.

„Die App dient zur persönlichen Unterstützung im Alltag der Patienten, informiert verständlich über die Erkrankung und gibt Hinweise zur Verbesserung des Lebensstils, bietet einen umfassenden Überblick über die aufgezeichneten Messwerte, Dokumentationen (Arzt- und Krankenhausbriefe, Laborberichte, Befunde) und Behandlungsverläufe, erinnert an die tägliche Erfassung der Messwerte, Medikamenteneinnahme und an anstehende Arzttermine und verbessert somit das Sicherheitsgefühl der Patienten.“

Kurz: Die App ist die eigenständig verwaltete medizinische Akte durch den Patienten selbst, die zu jeder Zeit griffbereit über den aktuellen Gesundheitszustand informiert und hilft, die Erkrankung und Behandlung besser zu verstehen.

„ProHerz“ ist dabei der erste Schritt, dem weitere folgen werden. „ProGefäß“ ist das nächste Modul, welches bereits eine Zulassung als Medizinprodukt erhalt. In den nächsten Monaten wird dieses für weitere Diagnosen wie Gefäßverkalkungen, erhöhte Cholesterinwerte und Bluthochdruck verfügbar sein.

In der weiteren Entwicklung sind Erkrankungen wie Depression und Diabetes. Tony Fuß ist mit dem Start der App „sehr zufrieden“.

Durch die „positiven Effekte“, die mit ersten Patienten nachgewiesen werden können, hofft das junge Unternehmen, dass Ende dieses Jahres die „Verschreibung auf Rezept“ dazu führt, dass „alle Patienten möglichst zeitnah vom Service profitieren“.

Mehr Informationen gibt es hier:

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