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Schandfleck verschwindet – Agrargenossenschaft in Kaiseroda wird abgerissen

Gastbeitrag von Andrea Dominik

Der Startschuss ist erteilt: Jetzt werden auch die übrigen Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Agrargenossenschaft in Kaiseroda abgerissen. Die Arbeiten sollen weitestgehend Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.

Kaiseroda ist Förderschwerpunkt in der Dorferneuerung und -entwicklung. So werden mit umfangreichen Fördermitteln die alten Gebäude- und Stallanlagen der ehemaligen Agrargenossenschaft abgerissen. Das Gelände soll revitalisiert werden und ein neues Nutzungskonzept erhalten.

Im vergangenen Jahr wurde im ersten Bauabschnitt der alte Gutshof im Feldweg abgerissen. Jetzt startet der zweite Bauabschnitt, in dem die übrigen Gebäude abgebaut werden. Dazu gehören zwei ehemalige Bergehallen, ein Fahrsilo, eine Stallanlage mit Futterhaus, eine Biogasanlage, Güllebecken sowie große Teile der Außenanlage.

Insgesamt handelt es sich dabei um 31.000 Kubikmeter umbauten Raum mit 7.000 Quadratmetern Beton und Asphalt. Allein die Dachflächen betragen knapp 4.800 Quadratmeter und bestehen zum Teil aus Asbestzement. Alle Baumaterialien müssen nach dem Abriss sortiert und fachgerecht entsorgt werden.

Am 26. April 2021 fand die Bauanlaufberatung zum zweiten Bauabschnitt auf dem Gelände der ehemaligen Agrargenossenschaft statt.

Mit der Planung und Durchführung des Gesamtvorhabens ist Holger Theermann von der Gesellschaft für Projektentwicklung und Kommunalberatung beauftragt. Die Firma UTL Umweltschutz- Transport Logistik GmbH aus Grammetal übernimmt den Abriss der Gebäude. Als erfüllende Gemeinde für Leimbach-Kaiseroda leitet die Bauverwaltung Bad Salzungen das Projekt.

Gefahrenquelle beseitigt Im Dezember 2020 hatte die Gemeinde Leimbach ein Gefahrstoff- und Abfallkataster durch das Baugrundbüro Voigt aus Schwallungen durchführen lassen.

„Dank dieses umfangreichen Gefahrstoffgutachtens können nicht nur ein hoher Mehraufwand, sondern auch große zusätzliche Kosten beim Abriss vermieden werden“, erläuterte Theermann. „Wir haben Planungssicherheit und wissen genau, wo sich was befindet.“

Nachbarunternehmen hilft mit

Bürgermeister Kurt Senf sprach allen Beteiligten seinen Dank für ihren Einsatz aus. Auch das ortsansässige Unternehmen Metalltechnik Göring GmbH trug seinen Teil für das Vorhaben bei.

Für ein einheitliches Gesamtbild ließ das Unternehmen im ersten Bauabschnitt zwei alte Stallgebäude mit abbauen, die unmittelbar an die Abrissfläche grenzten.

Das Abrissgelände darf zum eigenen Schutz von Anwohnern und Passanten nicht betreten werden.

Kaiserodas Ortsteilbürgermeister Egon Hauß dankte besonders dem Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR), welches die benötigten finanziellen Mittel im Rahmen der Förderung frühzeitig bereitgestellt hatte.

„Für unseren Ort ist es eine unglaubliche Bereicherung, dass dieser Schandfleck verschwindet.“

Das Gesamtprojekt ist bis Februar 2022 geplant, allerdings sollen die meisten Arbeiten bis Ende dieses Jahres erledigt sein. Bürgermeister Kurt Senf rief zum Baustart am 26. April 2021 alle Bürger dazu auf, zum eigenen Schutz die Baustelle nicht zu betreten. Auch das Abladen von Müll oder alten Reifen ist nicht gestattet.

Er dankte zudem den Anwohnern für ihr Verständnis, da im Rahmen der Abrissarbeiten vermehrt Lärm, LKW-Verkehr und Staub auftreten können.

Der neue Ort für den Schwalbenturm befindet sich direkt im vorderen Geländebereich, Ecke Feldweg / Am Dorfe in Kaiseroda.
Ein neues Zuhause für die Schwalben

Die alten Stallungen auf dem Gelände des alten Gutshofs wurden von Mehlschwalben bewohnt. Mit dem Abriss hatten sie ihr Zuhause verloren. Um ihnen eine Ausweichmöglichkeit zu bieten, wird in Kürze ein Schwalbenturm auf dem Grundstück gebaut.

Zum Schutz der Schwalben hatte es im Vorfeld Begehungen und Besprechungen mit einem Ornithologen gegeben, wonach auch die Abrissreihenfolge festgelegt wurde.

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