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Tischlein-Deck-Dich mit der Hexe von Kranlucken – Wanderung auf dem Sagenweg

Vereinsnachricht des Heimatverein Kohlbachtal

Zu einer geführten Wanderung entlang des etwa fünf Kilometer langen Kohlbachtaler Sagenweges und anschließendem Sagenmenü hatte der Heimatverein Kohlbachtal eingeladen.

An der Tourismusstation auf dem Kirchplatz in Kranlucken begrüßten die beiden Wanderführer Thomas Schütz und Thomas Henkel die 41 interessierten Wanderer.

Unter ihnen befanden sich auch zehn Mädchen und Jungen, die sich schon ganz besonders auf die bevorstehenden Geschichten und Sagen freuten.

Entlang des Kohlbachtaler Sagenwegs kann man nämlich nicht nur die Rhöner Landschaft entdecken, sondern auch an vier Stationen in die alten Geschichten des Kohlbachtales eintauchen. Die erste Möglichkeit gab es beim Hexenbrunnen in der Mitte des Ortes.

Dort wird die Sage der „Hexe von Kranlucken“ dargestellt.

Nur wenige Schritte von der Tourismusstation ist die erste Sage an einem Dorbrunnen dargestellt.

„Die Brunnen und Viehtränken waren schon in alten Zeiten beliebte Treffpunkte um Geschichten zum Besten zu geben“, erklärte dort Thomas Schütz.

Zu Kranlucken lebte vor Zeiten eine bitterböse Hexe, welche der Heiligen Dreifaltigkeit abgeschworen und sich dem Teufel in die Arme geworfen hatte, so steht es in dem Sagenbuch von Ludwig Wucke, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts die alten Geschichten in der Region sammelte und zusammentrug.

Welchen Schaden die Hexe von Kranlucken dem Dorf beifügte, erfuhren die Wanderer von Thomas & Thomas anhand des von Clemens Leister aus Kranlucken hergestellten Reliefs einer „Hexe“ – die gerade an der Zubereitung eines „teuflischen Zaubertrankes“ ist.

Nach einer längeren Wanderstrecke entlang des Holzweges, Richtung Roßberg mit Abbiegung linker Hand Richtung Zitters kam die Wandergruppe zur nächsten Sagenstation. Bei der mündlich überlieferten Erzählung am sogenannten „Franzosenbildstock“ geht es um Rache und um deren blutiges Ende.

„Ein Bauer aus Kranlucken nahm an dieser Stelle Rache an einem französischen Soldaten“, berichtete Thomas Henkel.

Heute erinnert an diese Tag der historische Bildstock. In Zitters angekommen ging es an der dritten Station „Der Schäfer und der Wolf“ diesmal um das Thema Freundschaft. Der von den Bewohnern errichtete Brunnen steht für ein Zusammenspiel der verschiedenen Elemente Stein, Metall, Holz und Wasser.

Farbe, Form und Maße sind aufeinander abgestimmt und erzeugen Gleichgewicht und Harmonie, so wie sie auch für Freundschaften wichtig sind.

„Ein Schäfer und ein Wolf waren einstmals beste Freunde“, berichteten die beiden Wanderführer.

Durch ein Mißverständnis endete diese Freundschaft zwischen Mensch und Tier tragisch. Von Zitters aus Richtung Kranlucken tauchte dann plötzlich während der Wanderung unerwartet aus dem dunklen Wald eine überlebensgroße Gestalt auf.

Der „Feuermann“ wurde von dem renommierten und international bekannten Künstler und Bildhauer Dr. Ulrich Barnickel (Kreuzweg Point Alpha) aus Schlitz als anthropomorphe Gestalt dargestellt und bildet als letzte Station den Abschluss des Sagenweges.

Besonders die Kinder waren von der etwas gruseligen Figur begeistert und stellten allerlei Fragen zu der auch im Buch von Ludwig Wucke festgehaltenen Sage.

Der Abschluss der Wanderung bildete ein kulinarisches Tischlein-Deckdich Menü in der Gaststätte „Zum goldenen Stern“, so die Wanderer regionale Kreationen genießen konnten.

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