Gastbeitrag von Andrea Dominik
Begeistertes Publikum, erfreute Veranstalter – das erste Bad Salzunger Wandelkonzert im Rahmen der Straße der Barockmusik fand an drei besonderen Orten statt und war ein voller Erfolg.
Es war kühl, aber trocken am Freitag, dem 25. September in Bad Salzungen. Bis zuletzt haben die Veranstalter gebangt, ob das ausverkaufte Konzert wie geplant stattfinden kann.
„Das Wetter hat es gut mit uns gemeint. Deshalb konnten wir wie geplant zwei von drei Konzertteilen im Außenbereich aufführen“, so Projektleiterin Kathleen Heß von der Stadtverwaltung Bad Salzungen.
„Trotz der herbstlichen Kälte an dem Abend war das Publikum von dieser neuen Konzertvariante durchweg begeistert – und das begeistert uns.“
Zum ersten Part des Wandelkonzertes mit barocker Musik fanden sich die Zuschauer im Garten der Musikschule Wartburgkreis ein. Hier trat das eigens für die Straße der Barockmusik gegründete Ensemble „Alte Musik“ in voller Besetzung auf.
Gespielt wurden ausgewählte Werke des Tiefenorter Komponisten Johann Melchior Molter, aber auch von Johann Sebastian Bach, Melchior Frank und Georg Philipp Telemann.
Die Schülerinnen und Schüler spielten souverän ihre Instrumente und haben so den Gästen einen besonderen Einblick in die musikalische Geschichte des Barock geboten.
Die nächste Station für das Publikum war die evangelische Stadtkirche. Hier spielte Kantor Hartmut Meinhardt auf der Orgel Präludium und Fuge BWV 566 in E-Dur von Johann Sebastian Bach.
Anschließend führte die finnische Sopranistin Rebekka Järviluoto-Suninen verschiedene Musikstücke auf, begleitet von Musikschulleiterin Stefanie Ihling, Julia Reikowski und Annika Bach an den Violinen sowie Unmi Han am Violoncello.
Dabei wurden auch Werke von Johann Theodor Roemhildt gespielt, der 1684 in Bad Salzungen geboren wurde.
Sein Stück „Auf meinen lieben Gott“ kann heute nur aufgeführt werden, weil die Noten einst zufällig vor einem Brand abfotografiert und so überliefert wurden, wie Kantor Meinhardt informierte.
Der letzte Teil des Konzerttrios fand vor der Weinhandlung „Refuge“ statt. Hier trat das Streichensemble „Ariosa“ mit Karl Heinrich Niebuhr an der Violine, Ivan Bezpalov an der Viola und Henriette-Luise Neubert am Violoncello auf.
Die Mitglieder des Leipziger Gewandhausorchesters führten Stücke von Johann Sebastian Bach auf, darunter die Goldberg-Variationen.
In warme Decken gehüllt, genoss das Publikum die einzelnen Darbietungen und hat sich dafür gern mit den Hygienemaßnahmen arrangiert. Auch die Musiker erfreute der Abend. Nach Angaben von Stefanie Ihling, Leiterin der Musikschule Wartburgkreis, sind die Musizierenden froh, wieder draußen vor Publikum auftreten zu dürfen.
Die Gäste waren so voll des Lobes, dass sie sich eine Wiederholung in den nächsten Jahren unbedingt wünschen.
Die „BBB – Straße der Barockmusik“ wird noch bis zum 07. November, mit verschiedenen Veranstaltungen an verschiedenen Orten fortgeführt.
Ein weiterer Höhepunkt ist der Auftritt des Goldberg Baroque Ensembles aus Danzig am 16. Oktober um 19.30 Uhr in der Bad Salzunger Stadtkirche. Die renommierten Musiker stellen dem Publikum Werke des in Vergessenheit geratenen Komponisten, Sohnes der Stadt und einstigen Superstars Johann Theodor Roemhildt vor.
Karten zum Preis von 22 € / ermäßigt 21 € / Schüler 7 € gibt es in den Touristinformationen Bad Salzungen (03695 / 693420), Bad Liebenstein (036961 / 69320), im Medienzentrum Bad Salzungen sowie unter www.ticketshop-thueringen.de.