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SED-Häftling sprach über Speziallager – Ausstellungseröffnung auf Point Alpha

Gastbeitrag von Birgit Konrad

Trotz Corona-Pandemie eröffnete am 19. August die Wanderausstellung „Mauern – Gitter – Stacheldraht“ im Haus auf der Grenze.

Die Point Alpha Stiftung lädt Besucherinnen und Besucher ab sofort herzlich dazu ein, sich über die individuellen Schicksale von Repression und Willkür in der SBZ/DDR zu informieren, denen die Plakatausstellung ein Gesicht gibt.

Nach Begrüßung der knapp 30 angemeldeten Gäste durch den Vorstand der Point Alpha Stiftung, Berthold Jost, eröffnete der ehemalige politische Häftling Alexander Bauersfeld, stellvertretend für die Union der Opferbände kommunistischer Gewaltherrschaft e. V. (UOKG), die Ausstellung.

Alexander Bauersfeld, Referent der UOKG, spricht zu den anwesenden Gästen

In seiner Rede thematisierte Bauersfeld die fehlende kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Teilung und der SED-Diktatur im Rahmen der gesellschaftlichen Debatte und im Geschichtsunterricht.

Speziell im Rahmen der politischen Bildung sieht er großen Handlungsbedarf. Die Ausstellung selbst, die zeitlich im Jahr 1945 beginnt, leistet ihren Beitrag dazu. Sie soll zur Auseinandersetzung mit dem Thema anregen und dem Vergessen und Relativieren des Unrechts der SED-Diktatur entgegenwirken.

Auf siebzehn Plakaten können sich Interessierte einen Überblick über die politische Verfolgung nach der Zeit des Zweiten Weltkrieges in der SBZ/DDR verschaffen.

In ihrer Besatzungszone errichtete die Sowjetische Militäradministration gemeinsam mit deutschen Kommunisten eine Diktatur nach sowjetischem Vorbild, über 40 Jahre regierte die Staatspartei SED mit Alleinherrschaftsanspruch.

Das Regime wertete Kritik und Widerspruch als Angriff. Zu den Leidtragenden ihrer Repression wurden meist junge Menschen, die wegen ihrer Einstellungen und Lebensweisen in Konflikt mit dem Staat gerieten.

Eröffnung der Veranstaltung durch Berthold Jost, Vorstand der Point Alpha Stiftung

In Erinnerung an 30 Jahre Wiedervereinigung, erzählt die Wanderausstellung von den Schicksalen deportierter Frauen und Mädchen, von den in „Speziallagern“ Internierten, von politischen Häftlingen in DDR-Zuchthäusern, von an der innerdeutschen Grenze Zwangsausgesiedelten und von den durch die DDR-Staatssicherheit Verfolgten und Inhaftierten.

Die Ausstellung ist ab sofort bis Ende November 2020 im Haus auf der Grenze zu sehen. Sie wurde gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

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