Gastbeitrag von Andrea Dominik
Am 10. Juni begrüßte Bürgermeister Klaus Bohl die Staatssekretärin Susanna Karawanskij vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) zu einer Besichtigung der umgesetzten und geplanten Stadtumbauten in der Kurstadt.
Besucht wurden unter anderem das sich im Umbau befindliche Bahnhofsareal, das Gradierwerksensemble sowie das Stadtumbaugebiet „Gartenstadt Allendorf“, wo Karawanskij einen EFRE-Förderbescheid über 1,6 Millionen Euro an den Landrat übergab.
Klaus Bohl begrüßte in der Trinkhalle am Gradierwerk die Teilnehmer der Stadtumbaubereisung, darunter die Staatssekretärin und die Landtagsabgeordneten Anja Müller (Die Linke) und Sascha Bilay (Die Linke) mit den Worten:
„An dieser Stelle zutiefst herzlichen Dank für die Entscheidung zum Corona-Hilfspaket. Das hilft sehr, die Kurorte zu unterstützen.“ Zu Beginn erläuterte Bohl die geschichtliche Entwicklung der Stadt, bereits umgesetzte Projekte und auch anstehende Planungen.
Dabei erwähnte er die schlechte Verkehrsanbindung der Stadt als Handicap und den Verlust von 6.000 Einwohnern in Folge von Stellenabbauten nach der Wende.
„Mit der Städtebauförderung haben wir uns stabilisiert und eine gute Entwicklung vorgenommen. Ohne die DSK als Partner und die sehr gute Zusammenarbeit mit dem TMIL hätten wir den Stadtumbau jedoch nicht leisten können“, so Bohl.
Für Bad Salzungen sind die Kur und der Tourismus eine wichtige Aufgabe. „Im letzten Jahr hatten wir erstmals seit 1990 über 250.000 Übernachtungen. Das ist eine überaus gute Entwicklung mit einer sehr hohen Wertschöpfung für unsere Stadt.“
Beinahe 30 Jahre ist Bad Salzungen Teil der Städtebauentwicklung, wodurch zahlreiche Umbauten der Stadt auch dank Fördermitteln realisiert werden konnten.
Karawanskij erwähnte die Wichtigkeit der Städtebauförderung als „Instrument, die Kommunen im wirtschaftlichen, demografischen, sozialen und nicht zuletzt ökologischen Wandel zu unterstützen.“ So konnte unter anderem aus einem brachen Gewerbegelände ein stark frequentierter Reisemobilhafen neben der Solewelt geschaffen werden.
Die Stadtumbaubereisung führte über das im Umbau befindliche Bahnhofsareal hin zur Gartenstadt Allendorf. Aus dem einst sehr gefragten Wohnort wurde nach der Wende und den schwindenden Einwohnerzahlen ein Stadtteil mit einem hohen Leerstand an Wohnungen.
„Wir möchten dem Gebiet als Gartenstadt Allendorf wieder neue Attraktivität geben. Es bietet die perfekte soziale Infrastruktur mit Kitas, Schulen und Jugendfreizeitzentrum“, so Bohl.
An der dortigen Werratalschule übergab Susanna Karawanskij an Landrat Reinhard Krebs einen EFRE-Förderbescheid in Höhe von 1,6 Millionen Euro zur energetischen Sanierung der Schule.
„Aus den Erfahrungen der letzten Wochen sehen wir, dass Schule ein unglaublich systemrelevanter Faktor ist. Sie ist wichtig für das Lernen, aber auch für den Familienzusammenhalt“ beschrieb Karawanskij.
Mit der energetischen Sanierung des Gebäudes sollen 150 Megawattstunden Energie eingespart werden – wichtiger Aspekt für den nachhaltigen, ökologischen Umbau.
Das nächste Großprojekt der Stadt wird die Sanierung des Gradierwerksensembles ab Herbst 2020. Auch für diese Baumaßnahme sind Fördermittel beantragt worden.
Im Rahmen der Thüringer Städtebauförderung wurden seit 1991 verschiedene bauliche Maßnahmen im Stadtgebiet Bad Salzungen realisiert. Es wurden insgesamt 54,5 Millionen Euro investiert, davon knapp 35 Millionen Euro aus Fördermitteln (Stand März 2020).