Information der Stadt Geisa
Aufgrund der aktuellen Situation im Geisaer Land starten die Stadt Geisa sowie die Gemeinden Buttlar, Schleid und Gerstengrund in Zusammenarbeit mit Pfarrgemeinden, Vereinen und Bürgern die Initiative „Wir im Geisaer Land“.
„Wir haben schon immer bei uns in der Region einen starken Zusammenhalt, gute Vereinsstrukturen und sind stolz auf unsere Gemeinschaft“, sagte Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel.
Aufgrund der erhöhten Anzahl von Corona- und Quarantänefällen hatte Mitte März der Landrat eine separate Anweisung für die Region gegeben und sich vorbehalten, eine Ausgangssperre zu verhängen.
„Dies war eine wichtige Maßnahme“, sagt die Bürgermeisterin. Die Verunsicherung in der Bevölkerung sei seitdem aber groß. „Wir hatten Lebensmittelverkäuferinnen, die nicht mehr arbeiten gehen wollten und bekamen Anrufe, ob man überhaupt noch von außerhalb in das Geisaer Amt reinkommt.“
Das lasse natürlich auch Erinnerungen hochkommen an Zeiten, in denen man über Jahrzehnte als Region im Sperrgebiet isoliert war.
„Wir werden jetzt aber nicht einfach so dastehen und zusehen, sondern diese neue Herausforderung konstruktiv gemeinsam angehen“, sagt Manuela Henkel.
An vorderster Stelle steht natürlich für sie die konsequente Einhaltung der behördlichen Anordnungen und der Vorgaben des Landrates Reinhard Krebs.
„Wir bitten alle Bürger weiterhin sich strikt an die Anweisungen zu halten“, so Geisas Bürgermeisterin.
Vor allen Dingen in den Einkaufsmärkten und den dazugehörigen Parkplätzen sollte man die Ansammlung von Menschen vermeiden. Eltern sollten wenn möglich ohne Kinder einkaufen gehen und diese wenn nicht anders möglich an der Hand führen.
Um gut vorbereitet zu sein, hat die Stadt Geisa bereits vor einer Woche mit den zu erfüllenden Gemeinden Buttlar, Schleid und Gerstengrund sowie weiteren Fachleuten einen Krisenstab gebildet.
„Die Aufgaben des Stabes ist die Erarbeitung von Maßnahmen zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, die Unterstützung und regionsübergreifende Zusammenarbeit mit Freiwilligen Feuerwehren, Medizinern, Pfarrgemeinden sowie von regionalen Einrichtungen, wie dem Altenheim“, erklärt Manuela Henkel. „Wir stehen in Kontakt mit allen örtlichen Akteuren.“
Auch in der Stadtverwaltung wurden Maßnahmen getroffen, um die Mitarbeiter zu schützen und um den Ablauf von Prozessen und Strukturen zu sichern.
„Wichtig ist es jetzt aber auch, dass wir ein positives Zeichen setzen“, betonten die Bürgermeister von Buttlar und Gerstengrund Johannes Ritz und Antonius Schütz sowie Schleids Erster Beigeordneter Martin Schuchert.
Bürger helfen Bürgern
Als erste Maßnahme ist eine Bürgerhilfe für alle Orte des Geisaer Landes eingerichtet worden, die von den Pfarrgemeinden vor Ort organisiert wird.
Hierzu können Bürger, die aufgrund von Krankheit, Altersschwäche, Quarantänemaßnahmen oder aus sonstigen Gründen nicht das Haus verlassen können und Hilfe benötigen unter der Telefonnummer der Stadtverwaltung 03 69 67 69-0 oder unter buergerhilfe@geisa.de Hilfebedarf anmelden.
Weiterhin werden Bürger gesucht, die ehrenamtlich ihre Hilfe bei Einkaufs- und Erledigungsdiensten anbieten. Ebenso sollen sich Menschen mit medizinischem und pflegerischem Wissen melden, die sich auf eine sogenannte „Notfallehrenamtsliste“ eintragen können, falls Hilfe im Altenheim oder in anderen medizinischen Einrichtungen bei Ausfall von Mitarbeitern gebraucht werden würde.
Glockenläuten und Hausgottesdienste
Als weiteres positives Zeichen werden in allen Orten des Geisaer Landes täglich abends um 19:30 Uhr die Kirchenglocken läuten.
„Am Sonntag werden wir in allen Gemeinden um 10 Uhr einläuten lassen und die Menschen zu gemeinsamen Gebeten und Hausgottesdiensten einladen“, sagte der stellvertretende Dechant Pastor Dr. Jürgen Kämpf.
Dazu erarbeiten die Seelsorger Vorlagen, die über die sozialen Medien, die Pfarrbüros, die Stadtverwaltung und über die Kirchen verteilt werden.
„Für Menschen, die nicht das Haus verlassen können, werden wir diese auf Anfrage auch per Posteinwurf zustellen können“, so Pastor Dr. Jürgen Kämpf. „Gemeinsames Beten ist immer ein Zeichen von Gottvertrauen und das sollten wir gerade in solch schwierigen Zeiten wieder besonders an den Tag legen.“
Für die österlichen Gottesdienste ist ein Livestream geplant, zu dem noch weitere Informationen folgen werden.
Familienprogramm
Besonders für Familien mit Kindern ist die aktuelle Situation eine Herausforderung. Geschlossene Kindergärten und Schulen und der im Geisaer Land angeordnete soziale Kontakt im Privatleben nur innerhalb der Familien sind eine große Umstellung im Alltag.
Aus diesem Grund werden die Erzieherinnen aller Kindergärten des Geisaer Amtes wöchentliche Tipps und Beschäftigungsmöglichkeiten für die Familien herausgeben.
„Es gibt viele Alternativen zu Kino, Fußballtraining, Hallenbad und Spielplatz“ ist sich Christa Riemer, Leiterin der Kindertagesstätte in Geisa sicher.
„Ein Märchenabend, Basteln mit Naturmaterialien oder Tipps zur Beschäftigung von Vorschulkindern sind mit Sicherheit in jeder Familie umsetzbar“, denkt Monika Oswald, Leiterin der Kita in Schleid.
Das Familienprogramm wird ebenso über die sozialen Medien weitergegeben und kann auch unter der Bürgerhotline 036967 69-0 angefordert werden.
Außerdem pflegen die Kindergärten weiterhin enge Beziehungen zu ihren Kindern und Familien, senden regelmäßig Geburtstagsgrüße und neue Infos per Email. „Der Kontakt zu unseren Kinder auch während der Schließzeit ist für uns sehr wichtig“, betonte Martina Jakobi, Leiterin des Kindergartens in Geismar.
Buchautoren gesucht
Um die Gemeinschaft des Geisaer Landes und die Liebe zur Heimat auch schriftlich festzuhalten, haben sich die Heimat- und Geschichtsvereine aus Geisa, Borsch, Spahl und dem Kohlbachtal entschlossen, ein gemeinsames Buch „Wir im Geisaer Land“ und weitere Publikationen unter Einbezug der Bürger aufzulegen.
Finanzielle Unterstützung bekommen sie dabei von Geisas Ehrenbürger Werner Deschauer.
„Ich freue mich, wenn ich meine Heimat von Bochum aus unterstützen und den Menschen vor Ort damit auch ein Stück Hoffnung geben kann“, sagt Werner Deschauer.
„Die Menschen im Geisaer Land sind sehr heimatverbunden“, betont Johannes Henning vom Geschichtsverein Geisa und Harald Ruhl vom Heimatverein Spahl ergänzt: „Wir freuen uns schon auf viele spannende Ideen.“
Ebenso ruft Bürgermeisterin Manuela Henkel alle Menschen in der Region auf, die Initiative „Wir im Geisaer Land“ mit neuen Ideen zu unterstützen. Vorschläge können jederzeit über die Bürgerhotline 036967 69-0 sowie unter Email buergerhilfe@geisa.de weitergeben werden.
Fest am Geisaer Ämter Kreuz
„Ganz egal wie lange diese Krise auch noch andauern wird, so kann ich jetzt schon eines versprechen“, sagt Manuela Henkel abschließend, „Wenn alles vorbei ist, laden wir zu einer Sternenwallfahrt zum Geisaer Ämter Kreuz ein.“
Am Wahrzeichen der Region ist die Heimaterde von allen Orten des Geisaer Landes sowie von den zu DDR-Zeiten geschleiften Höfen zusammengetragen.
Manuela Henkel: „Es ist das Symbol für unsere Heimat, für unsere Gemeinschaft und dort werden wir uns dann alle wiedersehen, gemeinsam beten, singen, lachen und feiern.“