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Früher LuK – Jetzt FZT Kaltennordheim – Kampf um Arbeitsplätze war nicht vergeblich

Gastbeitrag von Rüdiger Christ

Während in den Werkhallen der ehemaligen LuK Truckparts GmbH & Co.KG, nun seit dem 1. Februar unter dem Namen FZT Kaltennordheim GmbH, die Anlagen und Maschinen weiterhin auf Hochtouren laufen, ist in den Gesichtern der Mitarbeiter*innen hoffnungsfrohe Zuversicht zu sehen.

Am 21. März 2019 wurde bekannt, dass die Schaeffler Gruppe, bei der weltweit insgesamt über 95. 000 Mitarbeiter*innen beschäftigt sind, den Kaltennordheimer Betrieb mit rund 150 Mitarbeitern schließen will. Daraufhin nahmen die Mitarbeiter*innen den Kampf um ihre Arbeitsplätze sofort auf.

Schon kurz darauf setzten die Mitarbeiter ein Zeichen der Geschlossenheit und Solidarität bei einem Mitarbeitertreffen vor dem Betriebsgelände.

14. April 2019 LuK Mitarbeiter*innen demonstrieren für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze in Klatennordheim

Das führte unter anderem auch zu einer verstärkten öffentlichen Wahrnehmung und offensichtlich, einem daraus folgenden Handlungsdruck auf die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik.

Am 17. April 2019 kam es daraufhin zu einem Treffen von Vertretern der Kaltennordheimer LuK- Belegschaft, des Schaeffler Managements, dem Thüringer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee und Vertretern der Landes- und Kommunalpolitik im Rathaus der Stadt Kaltennordheim. Ein im August geplantes weiteres Treffen kam aber nicht zu Stande.

17. April 2019, Thüringens Wirtschaftsminister Tiefensee spricht vor Luk Mitarbeiter*innen vor Beginn der „Rathausrunde“ in Kaltennordheim

Anfang Dezember 2019 verkündete die IG Metall Suhl-Sonneberg in einer Pressemitteilung, dass eine „Betriebsschließung der LuK Truckparts GmbH & Co.KG Mitte 2020“ abgewendet sei. Die neu gegründete FZT Kaltennordheim GmbH führt nun den Betrieb fort.

Bei einem Vorort Termin erläuterten Geschäftsführer Michael Pfaff und Betriebsratsvorsitzende Andrea Schäfer wie die neue Firma auf eigene Füße gestellt werden soll. Pfaff und Schäfer verweisen darauf, dass die Mitarbeiter*innen nach einer langen Zeit der Ungewissheit zuversichtlich die Herausforderungen bei diesem sehr anspruchsvollen Vorhaben angehen.

Werkleiter Michael Pfaff und Betriebsratsvorsitzende Andrea Schäfer

Eigentümer der, seit dem 1. Februar produzierenden, FZT Kaltennordheim GmbH ist der Restrukturierungsspezialist One Square Advisors. Der neue Eigentümer hat sich die langfristige Sicherung des Kaltennordheimer Standortes und der dortigen Arbeitsplätze zum Ziel gesetzt. Der alte Eigentümer, die Schaeffler Gruppe, bleibt noch bis zum Sommer 2021 als Kunde von FZT Auftraggeber.

Parallel dazu werden unter der Regie der One Square Advisors GmbH, neue Geschäftsmodelle entwickelt. Als Projektleiter wurde dazu der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Peter Russo gewonnen.

Die Schaeffler Gruppe wird noch in diesem Jahr mit der Verlagerung von Maschinen und Anlagen beginnen. Im ungarischen Schaeffler-Werk in Szombathely an der Österreichischen Grenze wird dann die Kaltennordheimer Technik ein neues zu Hause finden.

Das alte LuK Logo

Sollte der Neubeginn wider Erwarten nicht – oder nicht für alle Beschäftigten dauerhaft – gelingen, sind komfortable Abfindungsregelungen für den Verlust des Arbeitsplatzes ausgehandelt worden. Diese hat die Schaeffler Gruppe bereits vorsorglich hinterlegt. Darauf weist Betriebsratsvorsitzende Andrea Schäfer ausdrücklich hin und betont dabei die gute Zusammenarbeit mit der IG Metall.

Des weiteren bedankten sich beide Gesprächsteilnehmer bei allen bisherigen und aktuellen Mitarbeiter*innen für die geleistete Arbeit, sowie das Durchhaltevermögen in den letzten herausfordernden Monaten.

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