Gastbeitrag von Franziska Kohorst
Der Wasser und Abwasser-Verband Bad Salzungen (WVS) hat mit dem Bau der Kläranlage in Kranlucken begonnen. Gemeinsam mit Manuela Henkel, Bürgermeisterin der Gemeinde Schleid, wurden mit dem symbolischen Spatenstich die Bauarbeiten für die Kläranlage, mit Stauraumkanal und Zulaufsammler, als Voraussetzung für die zentrale Abwasserentsorgung in Kranlucken offiziell eingeleitet.
„Bei einer Einwohnerversammlung haben wir den Bürgern zugesichert, dass sie einen zentralen Anschluss an die Kläranlage bekommen werden. Was wir damals gesagt haben, setzten wir jetzt um“, erklärt WVS-Werkleiter Heiko Pagel.
Bislang wird das anfallende häusliche Abwasser dezentral über abflusslose Gruben und Grundstückskläranlagen vorgereinigt und der Klärschlamm zurückgehalten und entsorgt. Der Überlauf der Kleinkläranlagen leitet über Kanäle oder direkt in die Vorflut (Kohlbach) ein, wodurch dieser Vorfluter jedoch stark belastet wird.
Um der Gewässerbelastung durch unzureichend behandeltes Abwasser entgegenzuwirken, wird das Abwasser aus der gesamten Ortslage künftig in einer Ortskläranlage biologisch gereinigt. Die Anlage wird etwa 370 Meter vom westlichen Ortsrand von Kranlucken für 252 Einwohnerwerte errichtet.
Des Weiteren wird eine Entlastungsanlage gebaut. Diese wird als Zulaufsammler mit Stauraumkanal zwischen der Kanalisation des Ortsnetzes und der zukünftigen Kläranlage errichtet. Der Stauraum soll künftig bei Regen 50 Kubikmeter Abwasser und den sogenannten „ersten Schmutzstoß“ im Regenfall speichern und damit den Kohlbach vor Verunreinigungen schützen. Über den neu zu errichtenden Verbindungssammler zwischen der Ortslage und dem Kläranlagenstandort wird das Schmutzwasser künftig zur Kläranlage übergeleitet und umweltgerecht gereinigt.
Bis Anfang 2021 sollen die Bauarbeiten fertiggestellt werden.
„Im Interesse unserer Bürger sind wir froh, dass der Wasserverband für den Ortsteil Kranlucken eine zentrale Lösung im Bereich Abwasserbeseitigung umsetzen wird“, so Bürgermeisterin Manuela Henkel.
Der zentrale Anschluss von Kranklucken wird als Fördermaßnahme im Rahmen des Abwasserbeseitigungskonzeptes umgesetzt. In diese Fördermaßnahme wird der WVS Baukosten in Höhe von rund 1,851 Millionen Euro investieren. Mit rund 379.500 Euro fördert der Freistaat Thüringen den Neubau der Kläranlage.
Für die Gemeinde, die sich mit einem Baukostenzuschuss von 283.000 Euro an der Mitfinanzierung der Straßenentwässerung beteiligt, ist dies eine wichtige Investition in die Infrastruktur des Ortes. „Der gemeindliche Anteil wurde bereits in den zukünftigen Finanzplanungen der Kommune mitberücksichtig und kann ohne Kreditaufnahme geleistet werden“, betonte die Bürgermeisterin und sagte abschließend:
„Wir freuen uns bei diesem Projekt auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Wasserverband, dem zuständigen Planungsbüro und der zuständigen Baufirma.“
Mit der Planung und Bauüberwachung des Projektes ist das Ingenieurbüro Kraus GbR aus Dermbach beauftragt. Die Firma ELAplan GmbH aus Ilmenau ist für die Planung der Elektro- und Steuerungstechnik zuständig. Für die Bauausführung konnten die Firmen Baugesellschaft Ulstertal aus Geisa und die BN Automation AG aus Ilmenau gewonnen werden.
Manuela Henkel und Heiko Pagel wünschten allen am Bau Beteiligten eine gute und vor allem unfallfreie Zusammenarbeit.
„Denn gute Zusammenarbeit ist ein Garant für den Erfolg“, weiß Manuela Henkel.