Gastbeitrag von Sandra Blume
Drei Schulen im südlichen Wartburgkreis konnten Landrat Reinhard Krebs und Vizelandrat Udo Schilling kurz vor Beginn der Weihnachtsferien im südlichen Wartburgkreis übergeben.
Dabei waren seitens der Schulen teils lange gehegte Wünsche in Erfüllung gegangen. „Bei 58 Schulstandorten können wir nur kontinuierlich und Stück für Stück vorgehen. Wir sind sehr gut aufgestellt im thüringenweiten Vergleich, was die Sanierung und Modernisierung unserer Schulen und insbesondere den Neubau von Schulsporthallen angeht“, erklärte Landrat Reinhard Krebs zur Übergabe der sanierten Fassade der Grundschule Oechsen.
Neue Fassade der Grundschule Oechsen
Dort kommt Schulleiterin Helge Weiß „gar nicht aus dem Strahlen raus“, so sehr freue sie sich über das neue Antlitz des Schulgebäudes.
Die warmen Farben, die nun eine freundliche und einladende Atmosphäre für die Grundschüler schaffen, hat sie selbst mit ausgewählt.Ursprünglich war nur geplant, die alte Farbe zu entfernen, schadhafte Stellen im Putz auszubessern und das Gebäude mit einem neuen Anstrich freundlicher zu gestalten.
Dass bei Bauarbeiten immer wieder damit zu rechnen ist, dass sie einen anderen Verlauf nehmen, wurde hier deutlich: anstelle der geringfügigen Ausbesserungsarbeiten im Putz mussten alte Putzschichten in deutlich größerem Umfang als erwartet erneuert werden, was dazu führte, dass anstelle der geplanten 150.000 Euro rund 175.000 Euro eingesetzt wurden.
„Das war uns der Schulstandort wert“, bekräftigt auch Vizelandrat Udo Schilling.
Die Schule sei von innen schon lange hervorragend hergerichtet und biete optimale Bedingungen für die rund 80 Grundschüler – das äußere Erscheinungsbild hätte jedoch den Eindruck erweckt, die Schule hätte keine Zukunft. Das sei keineswegs der Fall, betonte auch Landrat Krebs, „wir wollen, dass diese schöne Schule erhalten bleibt und Zukunft hat und das sieht man nun auch von außen ganz deutlich.“
Neben der Fassade wurden die Anschlussfugen und die Fallrohre erneuert sowie ein neuer Blitzschutz montiert. Zudem wurde eine neue Außenbeleuchtung angebracht. Das Architekturbüro Hossfeld übernahm die Planung, die Gestaltung und die Bauleitung. Die auszuführende Firma aus der Region war der Malerbetrieb Kaddatz aus Langenfeld.
Ein Pultdach für die Regelschule Stadtlengsfeld
Auch in der Feldatalschule in Stadtlengsfeld gab es Grund zur Freude: Hier wurde das undichte flache Schuldach nicht nur repariert und die darunter liegenden Räume saniert, die Schule bekam auch begehbare Pultdächer und damit eine ganz neue Optik. Die Dachkonstruktionen aus Nagelplattenbindern mit Aluminium-Stehfalz-Eindeckung bilden eine solide und nachhaltige Grundlage für das Gebäude.
Die Schule erhält damit gleichzeitig eine zusätzliche Dämmebene, welche die Heizkosten deutlich reduzieren soll und so ein Zeichen für die Energiewende setzt.
Der Wartburgkreis investierte insgesamt knapp 450.000 Euro in das Bauvorhaben und sichert den Schulstandort für die nächsten Jahrzehnte. Das neue Dach der Regelschule ist so gebaut, dass auch die Fassaden der Schulgebäude im nächsten Schritt gut erreichbar saniert und farbig gestaltet werden können.
Die Feldatalschule in Stadtlengsfeld bekam bereits im Jahr 2015 einen attraktiven Anbau an das Hauptgebäude und damit einen neuen Standort für die örtliche Grundschule.
Am aktuell fertiggestellten Bauvorhaben waren zahlreiche Unternehmen der Region beteiligt. Dazu zählten das Architekturbüro B19 Architekten BDA und das Statik-Büro Trabert und Partner in Geisa, Diamanttechnik Klein aus Trusetal für Kernlochbohrarbeiten, die Ellenberger Bau GmbH aus Herleshausen für die Gerüstbauarbeiten, Baugeschäft Pabst aus Dermbach für Roh-und Tiefbauarbeiten, die Zimmerei Elle aus Zeulenroda-Triebes für die Dachkonstruktion/Zimmererarbeiten, die Klempnerei Normen Kahl aus Frauenwald für Dacheindeckungs- und Klempnerarbeiten, sowie Meisterbetrieb Andreas Ilgen aus Ettmarshausen für die Lüftungsarbeiten.
Neuer Schulhof für das Gymnasium Vacha
Letzte Station der Übergaben war das altehrwürdige Schulgebäude des Gymnasiums Vacha. Hier wurde ein neu gepflasterter Schulhof übergeben. „Das war jahrelang ein großes Problem“, berichtet Schulleiter Jörg Anschütz. In vielen Räumen der Schule liegt noch das alte, fast hundertjährige Parkett. Das wurde durch die eingebrachten Kieselsteine vom Schulhof stark in Mitleidenschaft gezogen und das größte Ärgernis: bei Regen stand auf dem Schulhof das Wasser in großen Pfützen.“
Der neue Schulhof ist nun komplett gepflastert, die Schmutzentwässerung wurde saniert und das Schulgebäude ist zudem nun barrierefrei erreichbar. Um das historische Ensemble der Schule zu bewahren, arbeitete der Wartburgkreis eng mit der Unteren Denkmalschutzbehörde zusammen. In diesem Rahmen wurde Farb- und Formgebung in Abstimmung mit der Schulleitung und dem Architekturbüro festgelegt.
Das Architekturbüro Kraus GbR Ingenieure und Architekten aus Dermbach übernahm die Planung und Bauüberwachung. Ansprechpartner war hier Dipl.-Ing. Schachtschabel. Für die Umsetzung und Ausführung stand das Baugeschäft Pabst aus Dermbach bereit. Für ausreichende Hofbeleuchtung wurden außerdem neue Laternen installiert. Die Planung übernahm hierfür der Elektrofachplaner Willi Bock aus Unterbreizbach. Die Umsetzung erfolgte durch Elektro-Nößler GbR aus Schwallungen.
Vom Entwurf bis zur Fertigstellung wurden insgesamt 280.000 Euro investiert.
Der neugestaltete Schulhof soll vornehmlich als „beruhigter Schulhof“ von den älteren Schülern als Rückzugsort genutzt werden. Für die jüngeren Schüler soll es im Schulhof auf der anderen Hausseite hingegen viele Bewegungsmöglichkeiten geben. Hier hofft der Schuldirektor auf eine baldige weitere Investition des Landkreises und hat bereits einen Schülerwettbewerb ins Leben gerufen, um Gestaltungsideen für den hinteren Schulhof zu entwickeln.
„Wir nehmen das gern mit und schauen, was gehen kann“, versprach Udo Schilling.
Er verwies darauf, dass der Landkreis in die denkmalgeschützte Schule – sowohl in die Innengestaltung als auch in die Fassaden – über die Jahre sehr viel Geld investiert habe.