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Knallharte Ansage der Bürgerinitiative Stadtlengsfeld – Kein Wahlkreuz für Windkraft

Gastbeitrag von Rüdiger Christ

Zur turnusmäßigen Dienstagsdemo der „Bürgerinitiative gegen das Windkraftgebiet W-4 Stadtlengsfeld“ stand eine Vorführung des Films „End of Landschaft – Wie Deutschland das Gesicht verliert“ im Mittelpunkt. Vor der Feldatalhalle war kaum noch ein Parkplatz frei. In der Halle waren nur wenige Sitzplätze freigeblieben.

Am Eingang zur Feldatalhalle war ein Plakat der BI angebracht mit der Botschaft „Keine Stimme für Windräder – setzen Sie das richtige Kreuz“. An einer Wand in der Halle demonstrierten die jüngsten BI Anhänger mit selbstgefertigten Plakaten ihre Ablehnung der Windkraft im Wald.

Nach der Begrüßung der Besucher*Innen und eines Teams von „Spiegel-Online“ durch Stadtlengsfelds Altbürgermeister Ralf Adam folgte der obligate Schlachtruf.

Das Team von „Spiegel-Online“ war seit dem Nachmittag mit der BI in und um Stadtlengsfeld für Aufnahmen unterwegs. Adam appellierte an die Anwesenden im Namen der BI am kommenden Sonntag an der Landtagswahl teilzunehmen. Die BI werde keine Wahlempfehlung geben, sagt aber deutlich, dass Rot-Rot-Grün für die BI nicht wählbar ist.

„Wir können nur den Kandidaten und Parteien unsere Stimme geben, welche uns helfen die Windkraft aus dem Wald zu halten“ so Adam.

Zu den Dienstagsdemos haben sich viele Kandidatinnen und Kandidaten zur Landtagswahl vorgestellt. Das war hilfreich für die Meinungsbildung und auch Motivation mit demokratischen Mitteln gegen die Zerstörung unserer Natur anzukämpfen, so Adam weiter.

Mit Applaus dankten die Anwesenden Klaus Peter Dei-Richter und Uwe Neupert für ihr Engagement bei der technischen Unterstützung der BI- Veranstaltungen.

Zum rund 90 Minütigen Film „End of Landschaft – Wie Deutschland das Gesicht verliert“, schreibt „CINEPLEX“:

“Die Energiewende ist das größte Infrastrukturprojekt seit Ende des 2. Weltkrieges in Deutschland. Die Kostenhochrechnungen dafür gehen in die Billionen.

Doch selbst 30.000 Windräder und hunderttausende Solaranlagen konnten nicht verhindern, dass damit bislang nur 3 Prozent des deutschen Primärenergiebedarfes gedeckt werden können.

Die Auseinandersetzungen um zerstörte Landschaften und Windradlärm haben die bislang friedlichen Landregionen in tiefgreifende Zerwürfnisse gestürzt.“

Auch durch den Naturschutz zieht sich ein schwerer Konflikt. Wie sauber ist die „Handschrift der Energiewende?“ Der Journalist und Filmautor Jörg Rehmann hat in „End of Landschaft“ den Menschen vor Ort zugehört, hat Experten und Wissenschaftler befragt und investigative Recherchen betrieben. Das Ergebnis ist ein sensibler Film, der dennoch fordert, aufdeckt und aufrüttelt.

An die Filmvorführung schloss sich eine Diskussionsrunde an.

Tobias Gruber von der BI „Unser Holzland – kein Windkraftland“ aus St. Gangloff bei Hermsdorf, drückte die allgemeine politische Lage in Thüringen mit den Worten aus: „Verrückte führen Blinde in diesem Land“.

Nach seiner Meinung wirke sich besonders der Fachkräftemangel negativ bei der Thüringer Landesregierung aus, hier haben keine Ministerin und kein Minister die fachliche Qualifikation für ihren Job.

Für Gruber ist es daher nicht eine Entscheidung zwischen Links oder Rechts, sondern zwischen Vernunft oder Unvernunft in der Politik. Seine Heimatregion, das Holzland werde das „Wackersdorf“ der Windenergie in Thüringen kündigte Gruber an.

Im bayrischen Wackersdorf scheiterte in den 1980ziger Jahren der geplante Bau einer atomaren Wiederaufbereitungsanlage nach massiven Bürgerprotesten.

Martin Henkel, CDU- Landtagskandidat, erwiderte darauf, dass er als gelernter Elektriker und Diplomingenieur für Elektrotechnik fachliches Wissen beim Thema Energie mitbringe. Henkel betrachtet die Energiewende als gescheitert. Sie gehe zu Lasten des ländlichen Raums und belaste einseitig Menschen mit kleinen Einkommen.

Besonders kritisch sieht Henkel das von der Thüringer Landesregierung vorgegebene 1-Prozent-Flächenziel für den Bau von Windkraft- und Solaranlagen.

Er forderte eine Energiewende auf europäischer, ja weltweiter Basis. Henkel dankt abschließend der BI für ihr Engagement.

Bernd Radtke kritisierte die nach seiner Meinung das parteipolitische Auftreten bei den Dienstagsdemos.

Künftig finden die Veranstaltungen der BI an jedem 1. Dienstag im Monat um 18:30 Uhr in der Feldatalhalle statt.

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