Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Zur traditionellen Stadtlengsfelder Dienstagsdemo der Bürgerinitiative gegen das Windkraftgebiet W-4 Stadtlengsfeld (BI) begrüßte Altbürgermeister Ralf Adam die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Adam wies dabei daraufhin, dass nun alle Gemeinden um den Berg in der BI vereint seien.
Als Hauptrednerin wurde mit Spannung die Landtagsabgeordnete Madeleine Henfling (Bündnis 90/Die Grünen) erwartet.
„Ich finde es gut, dass Sie auf der Straße ihren Protest zum Ausdruck bringen“ lobte Henfling zu Beginn ihrer Rede die Demonstrantinnen und Demonstranten.
Um die Energiewende zu erreichen, damit der Klimawandel gestoppt werden kann, ist aber der Bau von Windkraftanlagen notwendig. Zu den bereits 900 bestehenden Windkraftanlagen in Thüringen sollen weitere 160 dazukommen, so Henfling.
Henfling reagierte darauf mit der Frage: „Haben die Stadtlengsfelder auch protestiert als Bäume für den Straßenbau gefällt wurden?“.
Nach diesen Aussagen kam es zu kritischen Zwischenrufen.
Ralf Adam fragte die Landtagsabgeordnete, warum gerade in der Rhön gesunde Bäume für den Bau von Windkraftanlagen gerodet werden sollen? Henfling entgegnete darauf, dass die Planungen für das Windkraftgebiet W-4 bei Stadtlengsfeld noch nicht konkret sind. Außerdem gäbe es dagegen „viele Möglichkeiten des Protests“.
Abschließend riet Henfling der BI sich an die lokalen Politiker des Wartburgkreises zu wenden. Besonders der Kreistag habe bei diesem Thema ein wichtiges Wort mitzureden. Ralf Adam entgegnete darauf hin, dass die BI es satt habe, wenn die politischen Verantwortlichen sich gegenseitig die Bälle zuschieben.
„Wir erwarten besonders von der Landesregierung eine ganz klare Haltung!“
Vor 5 Jahren haben sehr viele Bürgerinnen und Bürger Stadtlengsfelds und der Region auf eine bessere Politik durch eine rot-rot- grüne Landesregierung gehofft. Diese Hoffnungen sind enttäuscht worden. „Übrig geblieben ist ein Scherbenhaufen“, so Adam.
Heike Kranz von der BI hielt Henfling den Koalitionsvertrag vor, indem unter Punkt 4,6 Seite 42 „der Ausbau der Windenergie im Wald“ vereinbart wurde. Daraufhin verließ Henfling die Demo gegen 19:36 Uhr, obwohl sie versprochen hatte mindestens bis 20 Uhr zu Fragen zur Verfügung zu stehen.
Ralf Adam dankte der Landtagsabgeordneten für ihr Kommen und bat sie, die Forderungen der BI zum Thema Windkraftgebiet W-4 Stadtlengsfeld in Erfurt ihrer Landtagsfraktion und der Landesregierung zu übermitteln.
Anschließend stellte Rolf Kallert aus Hohleborn seinen „Schlachtruf“ vor.
„Über unseren Wipfeln hallt, keine Windkraft im Wald“. Der Spruch wurde mit Begeisterung und Beifall von den Demo -Teilnehmern aufgenommen. Kallert informierte auch darüber, dass der Langenfelder Ortsteilrat sich einstimmig gegen das Windkraftgebiet W-4 Stadtlengsfeld ausgesprochen habe.
Wolfgang Tschiesche vom Thüringer Landesverband „Energiewende mit Vernunft“, unterstrich in seinem Redebeitrag die ablehnende Position seines Verbandes zu Windkraftanlagen im Wald.
Zum Stand der Spenden informierte Ralf Adam. Bisher sind 1.300 Euro an Spenden eingegangen, über die Ausgaben werde korrekt Buch geführt.
Zum Abschluss der Demo wurden noch organisatorische Vorbereitungen für den Sternmarsch der BI am 21. August zum Hundskopf abgesprochen.