In etwas mehr als zwei Wochen hat Marie-Luise Otto für ihre Petition „Keine Zwangseinschulung für Sommerkinder“ mehr als 1000 Unterstützerunterschriften gesammelt.
„Das ist der absolute Wahnsinn und ich merke, wie viele Menschen aus ganz Thüringen und darüber hinaus dieses Thema bewegt“, sagt die Mutter aus der Moorgrund-Gemeinde.
Besonders die hunderten Kommentare zeigten, wie viele Leute davon betroffen seien.
„Viele Eltern haben bitter bereut, auf Druck von Schulleitern ihr Kind mit gerade einmal 6 Jahren eingeschult zu haben“, berichtet sie.
Marie-Luise Otto hofft, dass das Thema in der aktuellen Diskussion um das neue Thüringer Schulgesetz auch in Erfurt Gehör findet und Eltern von Sommerkindern künftig mehr Rechte bekommen.
In ihrer Petition fordert die 39-Jährige die Einführung eines Einschulungskorridors für Kinder mit Geburtsdaten zwischen dem 01. Mai und dem 31. Juli während dem die Eltern die freie Entscheidung treffen dürfen, ob ihr Kind im gleichen Jahr eingeschult werden soll oder ein Jahr später.
Bislang entscheidet über eine Rückstellung einzig der Schulleiter. Die Eltern als Sorgeberechtigte werden lediglich angehört.
Die Familie aus dem Moorgrund erlebt gerade den Fall, was das bedeutet. Der Kindergarten, die Logopädin und die Eltern sind der Auffassung, ihr am 16.7. geborener Sohn braucht noch ein Jahr Entwicklungszeit im Kindergarten. Die Schulleitern besteht auf eine Einschulung.