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Wilhelm Löber – Bauhaus Künstler aus Neidhartshausen.

Gastbeitrag von Alfred Most 

100 Jahre Bauhaus-Jubiläum 2019

Als Sohn der Lehrerin Helene Löber-Reisner und des Pfarrers Ernst Löber, wurde Wilhelm Löber 1903 in Neidhartshausen/Rhön geboren.

1912 zog die Familie nach Ilmenau. Nach dem Abitur an der dortigen Goetheschule besuchte er die Staatliche Kunstschule in Berlin-Schöneberg. Seine Eltern unterstützten die umfassende künstlerische Ausbildung ihres Sohnes Wilhelm an renommierten Kunstschulen, unter denen die Lehre in der keramischen Werkstatt des Bauhauses in Dornburg unter Max Krehan und Gerhard Marcks sowie bildhauerisches Arbeiten als Meisterschüler unter Gerhard Marcks an der Burg Giebichenstein Halle von 1923 bis 1925 und 1929 bis 1932 herausragen.

Wilhelm Löber war der Prototyp eines Bauhäuslers, der Kunst und Handwerk zusammenführte. Er war einer der vielseitigsten Künstler seiner Zeit. Das Denkmal für Walther von der Vogelweide in Halle (1931) und der Goethebrunnen in Ilmenau (1932) brandmarkten die Nationalsozialisten als „Entartete Kunst“.

1926/1927 arbeitete er als Modelleur sowie Gips- und Porzellanformer in der Keramischen Fachklasse der staatlichen Berliner Porzellan-Manufaktur (KPM). 1927 entwarf er die noch heute dort produzierte „Löber-schale“, die zu einem Klassiker avancierte. Diese Schale entspricht in ihrer Schlichtheit der Neuen Sachlichkeit, wie sie auch am Bauhaus realisiert wurde. Von 1926 bis 1929 war er Abendschüler an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin. Studienreisen führten ihn 1923 nach Italien, 1926 auf Island, 1927 nach Paris, 1929 nach Lappland und St. Petersburg sowie 1939 nach Griechenland und Albanien.

1930 heiratet er die hochbegabte Frida Lüttich, die zwischen 1927 und 1930 eben-falls an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein studiert: zunächst Malerei und Grafik bei E. Erwin Hahs, Charles Crodel, Gerhard Marcks, ab 1929  auch bei der Emailkünstlerin Lili Schultz.

1932 siedeln sie wie viele Künstler zu dieser Zeit nach Althagen auf dem Fischland über. Zwischen 1932 und 1939 arbeitet Wilhelm Löber in seinem Althäger Atelier und in Berlin als Bildhauer. 1940 wird er als fünffacher Vater eingezogen und kehrt erst 1945 als überzeugter Kriegsgegner zurück.

Wieder frei-schaffend arbeitend, geht er mit seiner großen Familie aus finanziellen Gründen von 1946 bis 1952 als Dozent an die Staatliche Schnitzschule nach Empfertshausen in der Rhön. Hier entstand die bekannte Holzplastik ‚Frieden’. 1950 wurde er Mitglied der SED und Gemeindevertreter. Die Lehrtätigkeit musste er 1952 beenden, weil er für einen aus politischen Motiven verurteilten Schüler eingetreten war.

Eine nunmehr 8-köpfige Familie war zu ver-sorgen. Frida stellt ihre Werke in Bad Salzungen und Dermbach aus. Die warmherzige, fröhliche Frida erzieht die unbändige, anstrengende Kinderschar. In den wenigen ruhigen Stunden malt und zeichnet sie, meist ihre Kinder. 1952 kehrt die nun neun-köpfige Familie nach Althagen zurück.

1966 zerbrechen Ehe und damit gemein-same Werkstattarbeit. Seine Frau Frida hatte Großes geleistet für ihre Familie und die künstlerischen Begabungen ihrer Kinder intensiv gefördert. Wilhelm Löber zieht nach Juliusruh auf Rügen zu Margarethe Markgraf, wo er eine neue und gleichzeitig die erste Keramikwerkstatt der Insel aufbaute und damit die Rügenkeramik begründete, die bald einen enormen Zulauf hatte. 1970 heirateten sie.

Die Werkstatt florierte. Bald hatte er die maximal für DDR-Privatbetriebe erlaubten zehn Mitarbeiter. Die lukrative Keramik wurde mehr und mehr von Frau Marga betreut, während Löber sich der Bild-hauerei widmete. Die folgenden Jahren wa-ren von einer enormen Schaffensvielfalt ge-prägt. Er stirbt am 28. 07.1981 in Juliusruh.

Quelle: Wikipedia, Dornenhaus Friedmann und Renate Ahrenshoop, Museum Ilmenau


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