Polizeibeamter a.D. Emil Hahner beging am Samstag den 01.September 2018 seinen 70. Geburtstag bei Fulda.
Als echter Rhöner Junge wurde Emil in Hünfeld geboren und wuchs in seiner Heimatgemeinde Nüstal, auf. Nach seinem Schulabschluss an der kaufmännischen Handelsschule in Hünfeld interessierte er sich für den Polizeiberuf. An diesem Jugendtraum arbeitete er zielgerichtet und schließlich wurden daraus über 42 erfolgreiche Dienstjahre in der hessischen Landespolizei. Nach seiner Versetzung zur Polizeidirektion Fulda 1976 fand er Verwendung bei seiner Heimatdienststelle, der Polizeistation in Hünfeld.
Richard Veltum, damaliger Polizeihauptmann und Amtskollege im Osten, Gruppenpostenleiter in Geisa, erinnert sich noch genau nach nahezu fast 30 Jahren der Grenzöffnung über die gemeinsame erstmalige Zusammenkunft und erfolgreiche Zusammenarbeit.
Foto: Emil Hahner, daneben Ehefrau Gisela re. im Bild Richard Veltum
Kurz nach der Grenzöffnung Anfang 1990 besuchte Emil Hahner erstmals mit Kollegen der Hünfelder Dienststelle, die Volkspolizisten in Geisa.
Erstaunt über den unangemeldeten „Westbesuch“, ließ Veltum die Westpolizisten trotz Verbot in das Gebäude der Geisaer Polizeidienststelle. Hahner stellte sich und seine Polizeikollegen freundlich vor und bot seine Hilfe an, bei der Bewältigung der damaligen schwierigen polizeilichen Lage. Die zugelassene Kontaktaufnahme von Richard Veltum mit den „Westpolizisten“ stellte in dieser Zeit einen schweren Verstoß gegen die in der DDR noch gültige Geheimhaltungsordnung (GHO) dar und hätte sogar die fristlose Entlassung Veltums aus dem Dienst zu Folge haben können.
Bedingt durch die Grenzöffnung und die relativ leichte, freizügige Einreise osteuropäischer Personen traten dann verstärkt Einbrecherbanden, besonders in Thüringen und Hessen auf. Die Geisaer Volkspolizisten führten damals ihre Polizeistreifen mit einem älteren zivilen Trabi (PKW Trabant) durch und nahmen die „Verbrecherjagd“ auf, später erhielten die Geisaer Schutzmänner einen PKW Wartburg zur“ Stärkung ihrer Schlagkraft“, wusste Veltum zu berichten.
Hier muss man natürlich auch aus taktischen Gründen bedenken, dass die Einbrecher besonders mit hochwertigen gestohlenen schnellen Westautos bei ihren Einbrechertouren unterwegs waren.
Diese kriminellen Banden taten ihr Unwesen auch mit Waffengewalt in Geisa und Umgebung bis hin nach Hünfeld und Fuldaer sowie Bad Salzunger Landkreis. So wurde u.a. auch die Sparkasse in Geisa, VR-Bank, Postdienststelle bis hin zu Einkaufsmärkten und privaten Einrichtungen Opfer der Einbrecher. Dazu kamen zahlreiche Einbrüche in Hessen.
Diese außergewöhnliche polizeiliche Lage stellte besonders erhöhte Anforderungen an die polizeiliche Arbeit in Hessen und Thüringen. Emil Hahner entschloss sich von nun an als Freund und Kollege die „Ostpolizisten“ aktiv zu unterstützen.
Es folgte für Emil Hahner der Einsatz als Berater im VPKA (Volkspolizeikreisamt) Bad Salzungen. In Thüringen wird Emil Hahner als Berater der „Ostpolizisten“ auch heute noch nach so vielen Jahren hoch geachtet und geehrt.
Zum 70. Geburtstag von Emil Hahner, Erster Polizeihauptkommissar a. D. erschienen in Steinhaus zahlreiche Gratulationsgäste aus seiner Verwandtschaft und vielen gesellschaftlichen Bereichen, sie wurden natürlich von den Gastgebern bestens versorgt.
Foto: Erstmaliger Besuch von Geisaer Polizisten im „Westen“ bei ihren Hünfelder Polizeikollegen mit einem Polizeiauto der Marke „Wartburg“ kurz nach der Grenzöffnung, re. im Bild Richard Veltum, damaliger Gruppenpsotenleiter und 2. von rechts Emil Hahner, Polizeichef von Hünfeld.
Quelle/Fotos: Richard Veltum