Der Brand letzter Woche in Tann-Neuswarts hat 250 Einsatzkräfte beschäftigt. Die Feuerwehr erfasste eine „Welle der Hilfsbereitschaft“, aber auch Beleidigungen durch Gaffer waren bekamen die Kameraden zu hören.
Der Stadtbrandinspektor Thomas Jörges von Tann beschreibt die Situation.
Noch während der Löscharbeiten – Kuchen für Feuerwehr gebacken
Eine unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft. Viele Unternehmer haben bereits in den Abendstunden, aber auch am darauffolgenden Tag sowohl Getränke als auch Verpflegung organisiert, vorbeigebracht, gereicht. Nicht nur Unternehmer, hier alle aufzuzählen ist schwierig, man möchte keinen auslassen und mir sind womöglich nicht alle bekannt.
Selbst die Kirmesgesellschaft Günthers aus dem Nachbarort hat kistenweise Getränke gebracht und auf Anfrage der Familie der Betroffenen nach der Rechnung nur ein freundliches Lächeln mit dem Hinweis „alles ok“ erwidert. Bei solchen Gesten ereilt einen fast schon eine Gänsehaut.
Eine ältere Frau ist mir am nächsten Tag begegnet und hat Kuchen ins Neuswartser Feuerwehrhaus gebracht. Im kurzen Dialog die Info: sie hat diesen noch in der Nacht für die Einsatzkräfte gebacken, um auch „ihren möglichen Beitrag“ leisten zu können. Das und noch so viele Kleinigkeiten mehr zeigen, wie groß der Zusammenhalt im Dorf doch ist.
Gaffer versperrten die Straße und pöbelten gegen Feuerwehrleute
Die vielen positiven Erlebnisse wurden leider auch um eine gemütsdrückende Schattenseite ergänzt. Eine irre Anzahl an schaulustigen Gaffern, welche teils in massiv beleidigender Art und Weise den wegweisenden Feuerwehrpersonal gegenüber getreten sind, haben teils störenden Einfluss auf die Einsatzarbeiten genommen.
Die Straßenverhältnisse rund um Neuswarts sind etwas beengt. Rund 10 Landwirte, einer kam sogar aus Eiterfeld mit einem 20.000ltr-Fass, pendelten von Ansaugstellen in Apfelbach, Günthers und auch Wendershausen über die Wegführung zwischen Wasserentnahme und Neuswarts um ausreichende Löschwasserreserven zu sichern.
Ständig ein stop and go verursacht durch Schaulustige, nur um mal einen Fall der Einschränkungen zu beschreiben, welche durch die Gaffer verursacht wurden.
Gaffer wurden auch frech zu einzelnen Feuerwehrleuten die zur Sicherung bzw. Absperrung der Straße eingesetzt waren. Diese wollten z.B. nicht verstehen, dass sie mit ihren privaten PKW´s nicht zur Einsatzstelle fahren können.
Auch Bürgermeister Mario Dänner ist voll des Lobes für seine Dorfgemeinschaft und die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr.
Danke an aller Helfer und Feuerwehrleute
Unser besonderer Dank gilt unseren ehrenamtlichen Feuerwehrkameradinnen und –kameraden sowie allen anderen ehrenamtlich Helfenden des DRK und der Malteser.
Wir verneigen uns davor, was diese geleistet haben. Einige Kameraden waren tagelang vor Ort, müde, erschöpft, aber dennoch vom festen Willen geleitet, helfen zu wollen.
Dies ist nicht selbstverständlich und verdient höchste Anerkennung und Respekt.
Wir sagen auch Danke an die Feuerwehren aus Geisa, Eiterfeld, Hilders, Hünfeld und Petersberg, ohne deren überörtliche Hilfe ein derartiges Einsatzszenario nicht hätte bewältigt werden können.
Wir helfen einander, auch über kommunale- und Ländergrenzen hinweg. Auch das zeichnet unser Feuerwehrwesen aus.
Mitgefühl für die Familie
Unser aller Mitgefühl gilt in diesen Tagen einer Familie, die bei diesem Brand Alles verloren hat, was über Generationen hinweg aufgebaut wurde.
Aber so schlimm dieses Ereignis auch ist, glücklicherweise kamen keine Personen zu Schaden. Und das ist bei aller Dramatik das Wichtigste.
Die Feuerwehr ist wichtig – Macht mit!
Ereignisse wie diese führen uns vor Augen, warum es wichtig ist, ein funktionierendes Feuerwehrwesen zu haben.
Jeder Bürger ist herzlich eingeladen, bei unserer Feuerwehr mitzumachen. Wir brauchen jeden Einzelnen!
Quellen:
Thomas Jörges (Stadtbrandinspektor Tann (Rhön)
Mario Dänner (Bürgermeister)
Erwin Dänner (Ortsvorsteher Neuswarts)