Die SG Kalten/Rhön entscheidet das Spiel Dritter gegen Ersten auf eigenem Platz und kann damit den Abstand zum Viertplatzierten vergrößern.
Ein Spieltag wie gemalt für die Rhöner endete Sonntag am späten Nachmittag mit einem verdienten Heimsieg gegen den Spitzenreiter aus Trusetal. Mit nunmehr 40 Punkten ist man auf einem guten Weg, das angestrebte Saisonziel zu erreichen.
Bereits vor dem Spiel musste Heiko Stern, Trainer des SV Trusetal 05, seine Mannschaft umgestellen, da sich Routinier Torsten Häfner beim Erwärmen verletzte. Die SG Kalten/Rhön trat in nahezu Bestbesetzung an, gerade die Ausgeglichenheit unter den knapp 20 zur Verfügung stehenden Spielern ist ein dickes Plus der Mannschaft. Die beiden Teams gingen die ersten Minuten relativ ruhig an und besannen sich auf ihre vorgegebene Taktik. Es wurde sauber verschoben und versucht, Sicherheit zu erlangen. Eine Art „Rasenschach“ trifft es vielleicht am besten. Was man allerdings bereits in den ersten Minuten feststellen konnte, war eine gewisse Nervosität der Gäste, welche sich in einigen Fehlabspielen und Abstimmungsschwierigkeiten zeigte. Nach 17 Minuten konnte Rainer Baumbach eines dieser Fehlabspiele nutzen und Marcel König links vorne auf die Reise schicken. Dieser legte den Ball auf Höhe des Strafraums leider etwas ungenau quer, so dass Sturmpartner Enrico Heim nicht direkt abschließen konnte, sondern gezwungen war, den Ball anzunehmen. Er umkurvte im Eins gegen Eins Trusetals Keeper Florian Lesser und zog ab, doch Mario Bischoff spielte den Spielverderber und klärte den Schuss auf der Torlinie. Genau 8 Minuten später war es dann aber soweit. Marcel König, genannt „Eder“, konnte einen Querpass abfangen, spielte diesen sofort auf Enrico Heim und startete in Richtung Trusetaler Tor. Er nahm das genaue Zuspiel im Lauf mit und lupfte den Ball über den herauslaufenden Lesser ins Tor. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt verdient, da den Trusetalern bis dato nicht viel eingefallen war und sie es permanent mit langen, aber ungenauen Pässen auf ihre beiden Außenspieler Peter und Jung versuchten. Das Tor gab der Spielgemeinschaft Sicherheit und ihre Aktionen wirkten danach strukturierter. Sie standen im Zentrum sehr kompakt und versuchten immer wieder ihre schnellen Außen Fehringer und Lückert mit Bällen zu füttern. In der 33. Minute konnte sich Lückert über die linke Seite durchsetzen und drang in den Strafraum ein. Dort zog er aus spitzem Winkel ab, wurde aber von einem Trusetaler Verteidiger dabei am Fuß getroffen. Der, vor allen Dingen in der ersten Halbzeit, sehr umsichtig leitende Schiedsrichter Steffen Krech bemerkte dieses Foul und entschied, nachdem er den Vorteil abgewartet hatte, auf Elfmeter. Sicherlich kann man hier geteilter Meinung sein, aber regelkonform war der Pfiff allemal. Enrico Heim nutzte die Chance und ließ Lesser im Tor der Trusetaler keine Abwehrchance. Mit dieser Führung im Rücken versuchten die Mannen von Thomas Greifzu und Dennis König in die Pause zu kommen. Dies gelang, auch wenn Trusetal in den letzten Minuten der ersten Halbzeit die ein- oder andere Halbchance besaß und Keeper Thomas Kämmer sich noch zweimal auszeichnen musste.
Mit frischem Wind ging es in die zweite Halbzeit, denn klar war, dass Trusetal jetzt mit dem Wind im Rücken mehr Druck auf den Gastgeber ausüben würde. Die erste Viertelstunde passierte allerdings relativ wenig auf beiden Seiten. Der Gastgeber versuchte noch kompakter zu stehen und keine Chancen zuzulassen, was bis zur 59. Minute auch gut gelang. Nach einem angeblichen Handspiel Fehringers entschied der Schiedsrichter auf Freistoß für die „Stahlelf“. Trusetals Torjäger Steven Ullrich schnappte sich den Ball und zirkelte diesen, mit der Unterstützung des Windes, unhaltbar genau in den rechten Torwinkel. Ein wirklich sehenswertes Tor, was den Gästen genau den Auftrieb gab, welchen sie in diesem Spiel benötigten. Trusetal machte im weiteren Verlauf mächtig Druck und die SG Kalten/Rhön verlegte sich noch mehr aufs verteidigen. Allerdings schaffte es Trusetal nicht, eine wirklich hundertprozentige Torchance herauszuspielen. Ullrich rutschte der Ball am langen Pfosten nach einer Flanke über den Fuß und der eingewechselte Dominik Wichert verpasste eine Hereingabe von der linken Seite. Viel mehr kam nicht mehr zustande und das Spiel neigte sich langsam dem Ende entgegen. Marcus Wezel hatte dann in der 77. Minute die Entscheidung auf dem Kopf. Nach einer Ecke von der linken Seite kam er freistehend zum Kopfball. Der Torschrei vieler Zuschauer verhallte aber, als Lesser die Kugel doch noch irgendwie von der Linie kratzte. Diese Spielaktion war aber nochmal ein Weckruf, denn die Rhöner zeigten nun, dass sie die 3 Punkte zu Hause behalten wollten und hielten richtig dagegen. Enrico Heim war es dann in der 84. Minute, der Fans und Zuschauer erlöste und mit seinem Aufsetzertor den 3:1 Endstand herstellte. Torwart Lesser war dabei chancenlos, da der Ball auf dem harten Platz kurz vor ihm unglücklich aufsetzte. Die Trusetaler steckten aber zu keinem Zeitpunkt auf und versuchten auch in den Schlußminuten noch ein Tor zu erzielen.
Letztlich geht der Sieg der drittplatzierten Spielgemeinschaft aus der Rhön in Ordnung. Der Grundstein hierfür wurde in der ersten Hälfte gelegt, in welcher man klar die bessere Mannschaft war. Die effektive Chancenausnutzung und die konzentrierte taktische Leistung trugen ebenfalls zum Sieg bei. Trusetal verschlief die ersten 45 Minuten fast komplett und schaffte, trotz großer Bemühungen, die Wende in diesem Spiel nicht mehr. Die beiden Mannschaften trennen nach diesem Spiel 4 Punkte, zwischen den beiden Teams rangiert noch Schmalkalden mit 42 Zählern. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht, da bereits am kommenden Montag das Kreispokal Viertelfinale an selber Stelle zwischen den beiden Teams stattfindet.